WARTEberg
FORSTMEISTER BAER - Platz
(1901, der Forstmeister Baer-Platz kurz vor seiner Fertigstellung)
Der Platz wird zwischen Talstraße, mit seien wunderbaren Villen an der Südseite, der Wiesenstraße im Osten, der nördlich gelegenen Brandstraße sowie dem Pferdeteich gleichzeitig als Ruhepol wie auch als Verbindung dieser Bereiche gedacht.
Brand 14 (1897) - Brand 1 (1896) - Brand 2 (1891)
Steinbruch am Pfaffenberg
Der zukünftige Forstmeister Baer-Platz aus der Gegenperspektive, vermutlich um 1900.
(Ausschnitt einer Ansichtkskarte: Monika Bauer, Facebook 02.01.2023)
"Gestern Vormittag ist unser unvergeßlicher, allseitig hochgeehrter Ehrenbürger und Stadtältester, der kgl. Forstmeister a.D. Adolf Baer im 90. Jahre sanft entschlafen..."
(BSN, 04.11.1910)
(BSN, 04.11.1910)
(BSN, 05.11.1910)
(BSN, 10.11.1910)
Unter dem Pseudonym "Irrwurz" wird am 28. Sept. 1906 in hiesiger Zeitung
der Forstmeiser-Baer-Platz in nachfolgenden Zeilen geschildert:
Wo das Salztal mündet
Ins Uffetal
Rauscht aus dem Teiche.
Ein Wasserfall.
Talwärts dahinter
auf freiem Raum
Pflanzt ich inmitten
Einen Lindenbaum.
Acht Linden wuchsen
Im Kreise alsbald,
Zu bilden das Achteck
als Grundgestalt.
Mit Straßen umsäumt ich
hier den Ort
Nach Osten und Westen,
Nach Süden und Nord.
Zwischen Achteck und Viereck
Steigt an der Plan.
An dreien Seiten
Hier legt ich an
Auf Rasenteppich
Blutbuchen, geschnitten
Von kundiger Hand
zu Pyramiden.
Als Borde: Sträucher,
Dann Blätterwald,
Dann Koniferen
Hoch gestalt`t.
Geteilt in Arme
Geschwätzig durchziehn
Des Wassers Fluten
Das saftige Grün.
Komm`, ich zeige den Greis dir,
Der früh und spät
Mit rührigen Händen
Hier waltet stät!
Der Forstmeister Baer-Platz in seiner Vollendung
(ca. 1905/10, Ansichtskarte, Slg. R. Boehm)
GOETHEstraße und HERDERstraße
(Übergang zur Moderne durch andere in Bad Sachsa ansässige Baumeister im Dichterviertel)
1950er, Goethestraße
(1950er, Dr.B.Spieweck, Foto: Kirstin geb und Dieter Lauenstein)
Goethestraße
Goethestr. 1
(09.05.2019, Foto: R. Boehm)
Goethestr. 2
IN ARBEIT
Bisher sind uns lediglich zwei diese Villa betreffende Anmerkungen untergekomenn:
"Schreiber, Hauptmann a.D., 408"
ist der einzige Teilnehmer, der dem Fernsprechbuch von 1935/1936 zu entnehemen ist.
Seinen 85. Geburtstag feiert Dr. med. dent. Wilhelm Müller in der Goethestr. 2.
Goethestraße 3
Vermutlich 1929 ließ Familie Michel diese Villa erbauen.
Else, geb. Wiedekind und Reinhard Michel (wohnhaft bisher wohl Marktstr. 23/24) bekommen 4 Kinder.
Insbesondere Ehemann Richard Michel hat in Bad Sachsa Spuren hinterlassen,
ein Auszug:
Lehrer Richard Michel, 1876 bei Erfurt geboren, war seit 1896 im öffentlichen Schuldienst Preußens beschäftigt und seit 01.01.1899 an der Volksschule Sachsa in den Fächern Deutsch, Rechnen, Zeichnen. 1900 wird er als "Mitglied des Militärvereins ehemaliger Waffengefährten" -und in den Folgejahren für zwei Jahrzehnte als dessen Vorstandsmitglied- genannt;
seit 1901 ist er Bürger unserer Stadt.
Der Kriegsteilnehmer wird als "Mitglied der kirchlichen Gemeindevertretung genannt", ist "Dirigent des Gesangvereins LIEDERTAFEL", kandidiert bei Satdtverordnetenwahlen (1924 auf "Liste Döbrich", 1929 auf Liste "Kommunale Wohlfahrt"). Der Konrektor (seit 1926) wird Vorsitzender des "Lehrervereins Bad Sachsa und Umgegend" und tritt 1933 der NSDAP bei.
Nach 40 Dienstjahren, davon 37 ½ Jahre in Bad Sachsa, wird Reinhard Michel zum 31.03.1938 pensioniert.
(Die Informationen basieren auf den Forschungen von Markus Jaeger, die er im Rahmen seiner Examensarbeit über die 1930er Jahre in Bad Sachsa zusammengetragen hat, Stadtarchiv Bad Sachsa)
Goethestr. 3: Familie Michel
(zwischen 1929 und 1934, Foto: Roswitta Mierau)
Goethestr. 3 FALSCHES FOTO, gezeigt wird die 4 (links, dahinter die 3)
(23.04.2011, Foto: Horst Möller)
Wolfgang Michel
Mein Lebenslauf!
Mein Lebenslauf!
Am 23.3.1918 wurde ich als Sohn des Konrektors Richard Michel und dessen Ehefrau Els, geb. Wiedekind in Bad Sachsa am Südharz geboren. Von 1924 bis 1928 besuchte ich die Volksschule in Bad Sachsa. Von 1928 bis 1934 ging ich zur Oberrealschule und verließ sie mit Obersekundarreife. Von 1934 bis 1936 lernte ich bei der Stadtverwaltung Bad Sachsa. Anschließend besuchte ich die zweijährige Höhere Handelsschule in Nordhausen. Von April 1938 bis Oktober 1938 genügte ich meiner Arbeitspflicht in der Rhön. Am 17. November trat ich bei der Wehrmacht ein. Dort wurde ich für die Wehrmachtbeamtenlaufbahn vorgesehen und erhielt meine Ausbildung auf der Zahlmeisterei. Anfang 1940 wurde ich Rechnungsführer, 1943 Sachbearbeiter auf der Zahlmeisterei der
Feldeinheit, die ich bis Kriegsende allein und selbständig führte. Im Mai 1945 geriet ich in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der ich am 24. November 49 entlassen wurde. Bis Mai 1950 wurde ich zum Zwecke der Erholung krank geschrieben. Seidem bin ich beschäftigungslos. Ich bin hier bei Verwandten. Meine Eltern wohnen in der Ostzone.
Wolfgang Michel
Goethestraße 4
Goethestr. 4:
FALSCHES FOTO ERSETZEN UND gESCHICHTE ERzählen
Goethestr. 4
(23.01.2009, Foto: Horst Möller)
Villa Ohnesorge, Goethestraße 5, erbaut 1930
(1930, Baumeister August Heise, erhalten in 2013 von Horst Möller)
Baumeister August Heise hat diese Villa für Elsa und Albert Ohnesorge 1930 erbauen lassen, die auch anschließend im Parterre einzogen; in die oberen Etage zog zeitgleich ein der Sparkassen-Gegenbuchführer Hermann Rode (Einwohnerbuch 1935), der hier bis zu seinem Tode Ende der 1960er Jahre wohnte.
Ein nahezu quadratischer Grundriss (kleiner als zuvor), einfache Putzfassaden aufgelockert durch schmale Fenster, dazu ein paar einfache Verzierungen aus Ziegelsteinen und fertig ist der neue architektonische Stil um 1930. Statt der reich verzierten und üppigen Villen unserer "Bäderarchitektur", prägen jetzt schlichte bis puristisch gehaltene Gebäude, welche die Bad Sachsaer Scherzes halber als "Kaffeemühlen" bezeichnen.
Haus Behnsen, Herderstraße 5, erbaut 1937
(2009, Foto: R. Boehm)
Einer Immobilienanzeige kann man 2007 entnehmen, dass dieses Wohnhaus 1937 gebaut wurde auf einem Grund von 560 qm. ("derregionalmakler", Juni 2007).
Auch bei diesem Haus sind die links erwähnten typische Stilelemente der 1930 Jahre zu finden, auch wenn hier beinahe spielerisch runde Anbauten nach vorn und hinten den eigenen Charakter ausmachen. Im Original von 1937 war auch eine Garage im Keller umgesetzt worden, von dem heute nur noch das rechte Kellerfenster Zeugnis ablegt. (Horst Möller, 15.02.2023)
Der Architekt Alfred Behnsen entwarf dieses Wohnhaus für sich selbst; auch bei der Innengestaltung (u.a. holzvertäfelte Wände, Bauhaus-Deckenleuchten) erreichte er, trotz der relativ geringen Raumgrößen, durchaus einen großzügigen repräsentativen Eindruck zu vermitteln.
HERDERstrasse
Goethestraße und Herderstraße
(Übergang zur Moderne durch andere in Bad Sachsa ansässige Baumeister im Dichterviertel)
Herderstraße 9, 7, 5, 3, dahinter die katholische Kapelle
(1949, AK: Slg. R. Boehm)
Herderstraße + Goethestraße a, b, c, d, e IN ARBEIt
(Mitte/Ende der 1960er Jahre, Foto: Klaus Petersen) IN ARBEIT
Goethestraße und Herderstraße
Goethestraße 5 und Herderstraße 5
Villa Ohnesorge, Goethestraße 5, erbaut 1930
(1930, Baumeister August Heise, erhalten in 2013 von Horst Möller)
Baumeister August Heise hat diese Villa für Elsa und Albert Ohnesorge 1930 erbauen lassen, die auch anschließend im Parterre einzogen; in die oberen Etage zog zeitgleich ein der Sparkassen-Gegenbuchführer Hermann Rode (Einwohnerbuch 1935), der hier bis zu seinem Tode Ende der 1960er Jahre wohnte.
Ein nahezu quadratischer Grundriss (kleiner als zuvor), einfache Putzfassaden aufgelockert durch schmale Fenster, dazu ein paar einfache Verzierungen aus Ziegelsteinen und fertig ist der neue architektonische Stil um 1930. Statt der reich verzierten und üppigen Villen unserer "Bäderarchitektur", prägen jetzt schlichte bis puristisch gehaltene Gebäude, welche die Bad Sachsaer Scherzes halber als "Kaffeemühlen" bezeichnen.
Haus Behnsen, Herderstraße 5, erbaut 1937
(2009, Foto: R. Boehm)
Einer Immobilienanzeige kann man 2007 entnehmen, dass dieses Wohnhaus 1937 gebaut wurde auf einem Grund von 560 qm. ("derregionalmakler", Juni 2007).
Auch bei diesem Haus sind die links erwähnten typische Stilelemente der 1930 Jahre zu finden, auch wenn hier beinahe spielerisch runde Anbauten nach vorn und hinten den eigenen Charakter ausmachen. Im Original von 1937 war auch eine Garage im Keller umgesetzt worden, von dem heute nur noch das rechte Kellerfenster Zeugnis ablegt. (Horst Möller, 15.02.2023)
Der Architekt Alfred Behnsen entwarf dieses Wohnhaus für sich selbst; auch bei der Innengestaltung (u.a. holzvertäfelte Wände, Bauhaus-Deckenleuchten) erreichte er, trotz der relativ geringen Raumgrößen, durchaus einen großzügigen repräsentativen Eindruck zu vermitteln.
Goethestraße und Herderstraße
Die Katholische Heimstätte auf dem (im Volksmund bezeichneten) "Heiligen Berg".
Spätestens seit 2020 "gehört die St. Josef-Kirche zur Pfarrei St. Benno, Bad Lauterberg
("Broschüre der religiösen Gemeinden und Religionsgemeinschaften in Stadt und Landkreis Göttingen". Hrsg. Stadt Göttingen, 3.5/1.20. Wohl 2020)
Schützenstraße 20, Hotel Schröder, Alias 4318
"Die Geschichte der Katholiken in Bad Sachsa ist seit der Reformationszeit bis zum Jahre 1928 recht unbedeutend; denn 1837 waren erst drei von den fast 1.600 Einwohnern katholisch, dann wuchs ihre Zahl auf zirka 30 an, die von der katholischen Kirche Ellrich mit betreut wurden." (Wochen-Chronik 18.11.1992).
Das scheint den Ellrichern aber so gut nicht gefallen zu haben: so gaben sie Mitte der 1920er eine Ansichtskarte heraus (s.o.), gezeigt wird ein Raum im Hotel Schröder (Schützenstraße 20, vgl. auch BSN 13.08.1971) mit dem rückseitigen Text:
"Jetziger Raum für den Kath. Gottesdienst in Bad Sachsa. Kapellenbau dringend nötig. Gaben erbeten an Postsch.=Konto Erfurt 27924 für Kath. Kirchengemeinde Ellrich."
(BSN 16. März 1929)
Demnächst können sich die Katholischen Einwohner freuen auf ein eigenständiges Gotteshaus. So ist den Bad Sachsaer Nachrichten (BSN) 1928 zu entnehmen:
"Bad Sachsa, 18. August (Katholischer Gottesdienst.) Nunmehr ist auch Bad Sachsa in die Reihe jener Kurorte getreten, die in Erfüllung der berechtigten Wünsche der katholischen Kurgäste die Abhaltung des katholischen Gottesdienstes an Ort und Stelle ermöglichen. Die Stadt hat ein geräumiges Zimmer in der Volksschule [Anm: in der Pfaffenwiese] dafür zur Verfügung gestellt. Am Sonntag, den 19.8.d.Js. wird um 8 Uhr die erste heilige Messe darin gefeiert..." (BSN. wohl 18.08.1928)
"Der katholischen Kirche wurde ein Bauplatz zur Errichtung einer Kapelle geschenkt" (heißt es im "Nachtrag zum 75. Geburtstag des früheren Bürgermeisters Dr. Grießentrog", BSN 09.01.1958) und so kam es, dass...
"Im Jahr 1931 wurde nach den Plänen des Bonifatius-Vereins in Paderborn von der hiesigen Firma Kälz ein Kirchlein auf einer Erhöhung im Westen der Stadt errichtet."
Die Benediktion nahm der Generalvikar von Fulda, Prälat Günther, vor. Bei der Feier am 21. Juni 1931 waren 300 Festteilnehmer anwesend." (BSN 07.10.1987).
Katholische Kapelle, Herderstraße
(1931, Originalfoto: Slg. R. Boehm)
Einweihung der Katholischen Kapelle
(1931, Originalfoto: Slg. R. Boehm)
Die Ähnlichkeiten der St. Josef-Kirche Bad Sachsa mit der St. Marien-Kirche in Bad Frankenhausen (u.a.) könnten kaum größer sein. "Hier (Anm.: in Bad Frankenhausen) konnte am Sonntag, den 21. Dezember 1930, die feierliche Kirchenweihe erfolgen. Der Neubau erfolgte nach Entwürfen des Diözesanbauberaters des Bistums Paderborn Max Sonnen, durch den Bauunternehmer Pott aus Artern. In gleicher bzw. ähnlicher Bauweise der bewusst schlicht gehaltenen und mit einem Lamellendach versehenen, als Diasporakirche konzipierten Kirche, entstanden auch in anderen Orten. Im ursprünglichen Stil erhalten geblieben sind nur Vereinzelte - wie die gleichartige so genannte >>Schnitterkirche<< in Klütz, westlich von Wismar."
(27.06.2022, https://regionalmuseum-bfh.de/katholische Kirche)
Einweihung der Katholischen Kapelle, Einweihung 21.06.1931
(ca. 1961, Fotoalbum Gerhard Pfeiffer, Bild 121)
St. Marien in Bad Frankenhausen, Einweihung 31.12.1930
(ca. 1935, https://regionalmuseum-bfh.de/katholische Kirche)
Kirche Mariä Himmelfahrt in Klütz, Einweihung 1932
(o.J. Foto: www.katholische-kirche-wismar.de 2022-06-27
Diese Kirche erfüllt auch heute noch ihre Aufgaben in der Katholischen Pfarrei Wismar.
Allerdings wurde jedoch dieser Bau "für die durch Umsiedler und Flüchtlinge aus katholischen Gegenden nach dem zweiten Weltkrieg in Bad Sachsa heimisch gewordenen 620 Katholiken viel zu klein. Sie wurde abgerissen (m.E. jammerschade!) und am 23 April 1962 wurde der Grundstein für die weitaus größere St. Josef-Kirche gelegt, die im Folgejahr... feierlich eingeweiht wurde. Neben dem hohen Glockenturm von ungewöhnlicher Ausführung hat der modernistische Bau auch ein Begegnungszentrum und prägt durch seine großzügige und ins Auge fallende Gestaltung den oberen Stadtteil Bad Sachsas ganz wesentlich." (Wochen-Chronik 18.11.1992).
"Nach Plänen der Architektengemeinschaft Herbert Roer und Erich Weber in Fulda begann im Herbst 1961 ein Neubau der Kirche, da sich das alte Gotteshaus nicht erweitern ließ."..."Das alte Kirchlein mußte dem Neubau Platz machen. Die Bauausführung lag in den Händen der Firma Josef Gremm in Bad Sachsa. Die Innenausstattung übernahm die Benediktinerin Ehrentraud Trost aus Varensell"... "Die Weihe der Kirche fand am 14. Juli 1963 durch den Bischof von Fulda, Adolf Bolte, statt. die Kirche bietet nun 300 Sitzplätze. Der Turm hat eine stattliche Höhe von 22 Metern. Es blieb der Name St. Josef." (BSN 07.10.1987).
Apropos Turm:
in der Bevölkerung hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der Turm etwas höher ausgeführt sein soll, als zuvor erlaubt (und damit höher sei als der Kirchturm St. Nikolai).
Wirklich nachgemessen hat bisher niemand!
PFERDEteich
PFERDETEICH
[und, siehe oben unter "F", mit unterhalb liegendem FORSTMEISTER BAER-PLATZ]
(<=1909, Ansichtkskarte: Monika Bauer, 2.1.2023)
Brand 14 (1897) - Brand 1 (1896) - Brand 2 (1891) - Steinbruch
Pferdeteich (Villa Reinhard oben links, ca. 1900; AK: Slg. R. Boehm).
Im Sommer Hochwasserschutz, Viehtränke und Inspektion für die Fuhrwerke und Kutschen - im Winter Eislieferant für die Eiskeller der großen Häuser in Bad Sachsa.
XXPferdeteichXXXXX
iN aRBEIT
Pferdeteich
XXXXXXXXXXXXXXX
Eisschneiden
auf dem Pferdeteich für die Eiskellereien der Hotels und Schlachtereien sowie der Brauerei
Mit den gut 2 bis 2 1/2 Meter langen Eissägen (Originale in unserem Museum) wird das Eis des Pferdeteiches aufgeschnitten,
an Land gezogen und per Pferde-Fuhrwerk zu den jeweiligen Eiskellern verbracht;
um vor Ort auf die gewünschte Größe mit kleinen, ca. 70 cm langen, Sägen eingekürzt zu werden.
(Winter 1931/32. Fotos: Slg. R. Boehm)
POSTstraße
STEINAER Straße
Steinaer Straße
(1904, Ansichtskarte, Slg. R. Boehm)
Zweifamilienhaus für Otto Kaiser, 1932/1933 erbaut
Steinaer Str. 6
(1932, Bauzeichnung: Kopie Slg. R. Boehm, erhalten in 2020 von Heidi Heimann)
Dem Maurermeister Otto Kaiser verdankt Bad Sachsa einen großen Teil seiner schönsten Villen, insbesondere auf dem Pfaffenberg. Hier eines seiner "späteren" Werke (verstorben 16.07.1934), bezeichnet als "Zeichnung zum Bau eines Zweifamilienhauses für Herrn Maurermeister Otto Kaiser in Bad-Sachsa". Der Maurermeister ist sich treu geblieben und baut weiter selbstbewußt auf eigene Rechnung, um die jeweilige Villa dann später der werten Kundschaft anzubieten.
Steinaer Str. 6
(1932, Bauzeichnung: Kopie Slg. R. Boehm, erhalten in 2020 von Heidi Heimann)
Verändert hatte sich allerdings die Umwelt und damit auch die Kundschaft; Inflation und die Wirtschaftskrise 1929 hatten ihre Spuren in der Welt und in Bad Sachsa hinterlassen. Außerdem fanden die "Reichen und Schönen" auch bsplw. die Schweiz und Seereisen ganz schön und hatten ihr Augenmerk von Sachsa ein wenig abgewendet. Deshalb wurden hier viele große Villen, bis dahin privat genutzt, zu "Pudingschulen", Pensionaten und Kurheimen umfunktioniert.
Aber auch Materialien, Stile und Funktionen änderten sich in dieser Zeit: Das, teilweise verspielte, Sicht-Fachwerk spielte keine Rolle mehr und verschwandt zugunsten des verputzten Mauerwerks genauso wie die offenen Wintergärten (die Genesung an/in bester Sachsaer Luft stand nicht mehr im Vordergrund), Fenster werden mehr schmal hochkant ausgeführt, auf teuren "Schnickschnack" wurde von da an verzichtet: die Zeit der typischen Sachsaer Türmchen ist beim Neubau endgültig vorbei! (siehe auch insbesondere die Häuser Otto Kaiser-Weg 5 bis 7).
Steinaer Str. 6
(1958, Foto: Slg. R. Boehm; direkt nach dem Eigentumswechsel in 1958 fotografiert der stolze neue Eigner sein Anwesen!).
Auch der seit 1929 in Sachsa tätige Architekt Josef Gremm aus dem Hause Albinmüller (in leitender Position an der Künstlerkolonie Darmstadt-Mathildenhöhe seit 1908 tätig) brachte ein neues Denken in die Sachsaer Architekturgeschichte mit der Ausführung des Umbaus der "Amerikanischen Villa" des Geschäftsmannes Max Pahlke am Waldsaumweg 20 (siehe dort) wie auch des Baus seines Privathauses Glaseberg 2 (siehe dort).
Steinaer Str. 13
(08.11.2018 Facebook, Foto: Carsten Zühlke)
Steinaer Str. 6
(1966, Bauaufnahme, Kopie: Slg. R. Boehm)
Auch wenn diese "Bauaufnahme" erst 1966 für "Herrn Fritz Kühn, Bad Sachsa, Berghotel Ravensberg" durch das Herzberger Architekturbüro angefertigt wurde, läßt es doch das ursprüngliche Erscheinungsbild dieser Villa an der Steinaer Straße nachvollziehen.
Exkurs zu Heinz Bick:
Heinz Bick eröffnete sein Büro 1955. Zu seinen ersten Arbeiten zählte ein Anbau an das Krankenhaus Herzberg - seinerzeit noch an der Ecke Lonauer Straße/Bundesstraße 243 gelegen - später u.a. die Kreiswohnbau, die Seniorenheime Stiemerling und die Harz-Weser-Werkstätten.
1976 steigen die Partner Wolfgang Probst und Volkhard Wille bei Heinz Bick ein und in 1991 übernahm Wolfgang Probst nach dem altersbedingten Ausscheiden Heinz Bicks das Büro, das er erfolgreich unter dem Namen „Architektur- und Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Wolfgang Probst“ weiterführt.
Mit Detlef Schmidt als neuem Geschäftsführer und seinem Partner Stefan W. Klima kommt im Jahr 2008 schließlich der Standort in Nordhausen hinzu.
Das Büro erhält den Namen „Ortsbild Architektur- und Ingenieurbüro GmbH Probst-Schmidt-Klima“ und wird durch die langjährigen Mitarbeiter Birgit Vasel, Marco Gerken, Michaela Heckel, Ralph Darby, Hartmut Kolberg und Anne-Kristin Schmidt komplettiert.
(Harz Kurier, 01.09.2015, 09:30 aktualisiert)
Bisher ist über diese Villa aus den ersten drei Jahrezehnten nichts bekannt. In den städtischen Archivalien wird erstmals 1933 auf diese vermutlich 1907 errichtete Villa näher eingegangen, da der "Schwester Luise Müller von der Lehr gestattet" [wird], ein Privat-Entbindungs- und Säuglingsheim zu betreiben (siehe deshalb bei der gesonderten Kategorie "Borntal + andere Kinderheime" bei den spannenden Geschichten). Im April 1938 wird festgestellt, das das Heim mit 38 Kindern überbelegt ist und 1940 schließt das Gesundheitsamt Nordhausen das Kinderheim wegen diverser Mängel: Frau Müller verzieht nach Dresden.
Zum 1.4.1940 eröffnet Erika Krüsmann, geb. Kumnick, hier ihr Kindererholungsheim der Luftwaffe, von denen 50 % von Flüchtlingen beansprucht werden.
Auch in den 1950ern ist Erika Krüsmann für das "Evangelische Kinderkurheim", und somit für durchschnittlich 35 Kinder verantwortlich (siehe deshalb bei der gesonderten Kategorie "Borntal + andere Kinderheime" bei den spannenden Geschichten; StABS 471/01 + 471/02/1).
Ansichten aus spätestens 1959 (Slg. R. Boehm 3823 + 3824)
Steinaer Straße 29
Steinaer Str. 29, erbaut 1932
(1930/1931, Bauakte Stadt Bad Sachsa)
Dieser "Bau eines Landhauses für den Prokuristen Ernst Krause (Leuna) durch den Architekten Baurat Karl Barth" ist ein weiterer Beleg für das neue Bauen in Bad Sachsa. Ein spannendes Haus, welches erst vor kurzem in 2020 einen neuen Liebhaber gefunden hat, der sich mit den Spezialitäten und Eigenarten auseinandersetzt. In Bad Sachsa verwirklichte Barth ausserdem für Dr. Mittendorf dessen Haus in der Schillerstraße 33.
Steinaer Str. 29, erbaut 1932
(Bad Sachsaer Nachrichten 20.02.1932)
(Hier nur zum Vergleich; siehe die Spezialseite unter Villen).
Hotel Warteberg
Steinaer Straße 30 (ehedem 14)
(in Bearbeitung: 1896, Bauzeichung)
In Bearbeitung
(in Bearbeitung: 1900, Kur=Liste)
()
In Bearbeitung.
(Anmerkungen von Hans-Jürgen Liebau, Facebook 27.11.2018: "Walter Neusel wohnte bei Kriegsende im Hause Köbrich, dem ehemaligen Hotel Warteberg. Kurze Zeit nach dem Ende des Krieges zog in das Haus, das auch viele Flüchtlinge aufgenommen hatte, ein anderer prominenter Gast in Spee ein: Heinrich Nordhoff, der von Bad Sachsa nach Wolfsburg berufen wurde, um das Werk wieder aufzubauen, das dann unter dem Namen Volkswagen-Werk weltbekannt wurde.".)
Villa Margarethe und Villa Marga
Steinaer Straße 45 und 49
"Bad Sachsa, Panorama von Westen, No. 9208"
(rs. handschriftlich)
Blick vom Warteberg
Pferdeteich (links), darüber Haus Anneliese (Brandstraße), darüber der Pfaffenberg-Steinbruch.
Mittig Villa Bergfried mit anschließenden Villen in der Wiesenstraße.
Hochwärts rechter Hans der Steinaer Straße die Villa Marga, runterwärts Richtung Talstraße die Villa Wilden.
(Original-Abzug, vmtl. vom Simonsen-Verlag, vmtl. um 1920. Slg. R. Boehm)
Villa Margarethe, erbaut 1905
Steinaer Straße 45 (ehedem Steinaer Str. 15)
(1916, AK: Slg. R. Boehm)
Wer Form und Anstand in Bad Sachsa wahren wollte und etwas auf sich hielt, baute ein Haus mit Wintergarten und Türmchen, ließ sich mit diesem Haus ablichten und verschickte Neujahrsgrüße; wie mit dieser Foto-Ansichtskarte in 1916:
Bad Sachsa 3.I.16
Liebes Frl. Enke.
Mein Mann & ich senden Ihnen und Ihren lieben Eltern viel Glückwünsche fürs neue Jahr verbunden mit den besten Grüßen
Ihre Marg. Tietze u. Mann.
"Baujahr 1905, 1.575 qm, Wohnfläche 280 qm, 10 Zimmer, voll unterkellert. Villa mit Walmdach, Turmdach mit vielen Schmuckdetails in Holz. Keller in Naturstein mit 60 cm Außenwänden und preußischen Kappendecken. Erd- und Obergeschoß in Fachwerk mit Ausmauerung und Holzbehang. Aufwendig durchsaniert in 2012 ." (so kann man es einer Immobilien-Anzeige der Firma Spillner 1917 entnehmen).
Das prächtige Anwesen des Dr. phil. Max Tietze und seiner Gattin Margarethe ging Anfang der 1930er Jahre in das Eigentum des Dr. Griepentrog und seiner Frau Helene über. Ewald Griepentrog hat der Stadt Bad Sachsa von 1922 bis 1934 sowie von 1946 bis zu seinem freiwilligen Rücktritt als Bürgermeister gedient.
Villa Marga, erbaut 1886
Steinaer Straße 49 (ehedem Steinaer Str. 21 und zur Bauzeit "Haus Nr. 311", Ansicht von der Talstraße)
(1912, A: Slg. R. Boehm 864)
Auch bei dieser Villa, bereits 1886 erbaut (der Hinweis auf das Baujahr ist in einem Eckquader im Sockelmauerwerk des Eckturmes an der Südseite zu entdecken), dürfen natürlich weder Wintergarten noch Türmchen fehlen! Wer Erbauer dieses stattlichen Anwesens war, bleibt vorläufig im Dunkeln. "Als ausführende Firma ist das damals in Sachsa führende Baugeschäft Kälz anzunehmen" (Fritz Reinboth: Von der Huwe`schen Töchterschule zum Haus Kulenkampf 1886-1986", Braunschweig 2008). "Oberlehrer Huwe hatte zu Ostern 1897 in diesem Gebäude eine HÖHERE TÖCHTERSCHULE eröffnet. Hauptamtlich war Huwe an der 1891 eröffneten Realschule von Dr. Wilbrand Rhotert angestellt... Ende des Jahres 1900 bot Huwe seine Höhere Tochterschule in Zeitungsinseraten zum Verkauf an" und fand mit Fräulein Amalie Potthoff eine junge Lehrerin als Käuferin. "Offenbar war sie eine tatkräftige, wirklich emanzipierte Frau, denn es war damals noch gar nicht so lange her, daß Frauen überhaupt im höheren Schuldienst tätig sein durften. In ihren Erinnerungen, VOM ZAUBER EINER KLEINEN STADT erzählt Amalie Potthoff (S. 10): So reiste ich in den Weihnachtsferien in den Harz und kam in eine wundervolle Winterpracht, wie ich sie bis dahin nicht gesehen hatte. Ich kam aus dem Getriebe mud der Unruhe der Industriestadt, der Kohlengruben und Fabrikschornsteine. Nun sah ich die dunklen Tannen im weißen Kleid, ich empfand die tiefe Stille und Unberührtheit der Gärten und Felder, des ganzen Ortes. Der Oberlehrer, mit dem ich verhandelte, erzählte, daß seine beiden Töchter den Dezember hindurch täglich auf dem Rodel gewesen seien, die größere auf dem den Ort krönenden Ravensberg. Ich kaufte die Schule, die allerdings nur von achtzehn Schülerinnen besucht war, aber sie war in einem geräumigen Haus, in dem ich eine große Wohnung hinzumieten konnte. Meine Eltern, die im Ruhestand lebten, und meine Schwestern zogen mit. Bis dahin war die Schule von einem Oberlehrer der Realschule geleitet worden; die Doppelarbeit wurde ihm zuviel.". Im April 1901 erfolgte die Eröffnung der Höheren Privat-Mädchenschule. Allerdings erwarben die Geschwister Potthoff bereits 1904 die unterhalb in der Talstr. 7 gelegene Villa und verlegten den Schulbetireb. In der Steinaer Str. 49 eröffnete im Folgejahr "Dr. Härtels Pädagogium" als Realschule mit angeschlossenem Internat, welches nach ebenfalls nur kurzer Zeit in das Ostertal verlegt wurde.
1910 (spätestens 1912) kam die Villa nun in die Hände der Pensionsinhaberin Margarete Genz, die ein altes Klische einer Ansichtskarte mit der Aufschrift "Dr. Härtels Pädagogium" und dem Werbeschild am Balkon "Pädagogium Bad Sachsa" umnutzte zu nunmehr ihrer "Villa Marga" (siehe die Ansicht oben), einer "Fremden-Pension I. Ranges - VILLA MARGA - auch Winter offen, herrlich gelegen, dicht am Walde, gr. schattiger Garten bietet Erholungsbedürftigen angenehmen Aufenthalt, auch für Alleinstehende, da vollst. Familienanschluß, nicht einsam. Vorzügliche Verpflegung, sehr gute Betten, frdl. Zimmer, Zentralheizung, elektr. Licht, Wasserspülung. Volle Pension von 4 bis 6 Mk. pro Tag. Dauerpension billig von 3 Monaten an. Empfolen durch den Offizier-Verein. Prospekte frei durch Frau MARGARETE GENZ." (Badeprospekt Bad Sachsa, 1913)
Die "Puddingschule", oh! Verzeiung!: die Haushaltungsschule Arthur von Steinmetz, Erna von Knobelsdorff, erbaut 1886
Steinaer Straße 49 (ehedem Steinaer Str. 21, Ansicht von der Steinaer Straße)
(AK: Slg. R. Boehm 173)
So vielversprechend diese Anzeige im "Badeprospekt" von 1913 auch klang, bereits in den Kriegsjahren, 1916 mieten sich Arthur von Steinmetz und Erna von Knobelsdorff (Nichte des Ersteren) ein, um wieder ein Töchterheim verbunden mit einer Koch- und Haushaltungsschule zu betreiben (StABS 1.29.4) unter dem Namen "Töchterheim Elisabeth" (StABS I.26.2). Die im Volksmund despektierlich "Puddingschule" genannte Einrichtung wurde ihrem Ruf nicht gerecht, denn es war eine durchaus ansprechende gute Ausbildung, die verabreicht wurde. -
Auch hier wurde nochmals das alte Klischee der Ansichtskarte aus dem ersten Jahrzehnt ein wenig überarbeitet (die Bezeichnung am Balkon wurde geschwärzt und der Erker am rechten Rand entfernt). In den Folgejahren (so z.B. 1929) heißt es in einem Hausprospekt: "Staatlich anerkannte Haushaltungsschule mit Töchterheim. Jahres- und Sonderkurse, Erholungsmöglichkeit.". Die "Haushaltungsschule v. Knobelsdorff" ist als solche zuletzt 1941 belegt (Amtliches Fernsprechbuch 1941) und stellte den Betrieb wohl während des Krieges ein. Inhaber war der Major Arved von Knobelsdorff, als Leiter fungierten der Hauptmann Manfred von Knobelsdorff sowie S. von Helldorff (nach dem Kriege: Bismarckstr. 29!)
"Seit 1950 hatte das Pädagogium ein Stockwerk des Hauses VON KNOBELSDORFF als Sextanerheim gemietet. Besitzer war jetzt der Polizeimajor a. D. Arwed von Knobelsdorff. Damit begann erstmals seit dem Auszug von Dr. Härtel wieder eine Verbindung des Hauses mit dem Pädagogium, die bis 1986 bestand." (Fritz Reinboth, a.a.O., S. 15). "Im Oktober 1986 wurde Frau von Hirthum, eine Niederländerin, als neue Besitzerin ins Grundbuch eingetragen. Aus dem Haus Kuhlenkampff (so die Bezeichnung seit des Erwerbes durch die Familie Kuhlenkampf in 1953) wurde nun ein Altenheim mit vegetarischer Verpflegung; dazu wurden Naßzellen und Toiletten eingebaut. ...So wechselte die Immobilie schon im November 1988 wieder den Besitzer. Ein Bäckermeister aus Osterode erwarb das Haus und richtete darin Mietwohnungen ein." (Fritz Reinboth, ebenda) Heute, nach der Jahrtausendwende hoffen die Anwohner der Steinaer Straße, und nicht nur diese, darauf, dass dieses prächtige Haus wieder bessere Zeiten sehen möge.
Rehgarten an der
REHgasse
REHgasse, REHgässchen
verdankt seinem Namen dem Hotelbesitzer August Frind, der hier um 1900 bis vor kurzem sein Rehwild im "Rehgarten" hielt, um für sein Hotel immer Frischfleisch vorrätig zu haben. Vielleicht machte die Nutzung eines Eiskellers den Rehgarten überflüssig. Jedenfalls gab es Interesse am Verkauf und von Bauwilligen an diesen Grundstücken und wohl deshalb stellte Frind an das Kollegium des wohllöblichen Magistrats einen Antrag, welcher dahin lautet, "die nach dem Stadtbebauungsplan als Fahrstraße auszuweisende Verbindungsstraße zwischen Thalstraße und Steina`er Straße" längs dem Huweschen Grundstück lediglich als Fußgängerweg auszubauen, also nicht eine Breite von 10 Metern, sondern von 2 Metern, zu nutzen; dementsprechend mehr Platz bliebe für die angedachten Neubauten. Auf eigene Kosten hatte Frind bereits einen solchen einfachen 2 Meter breiten Weg angelegt, und dieses auch dem Magistrat seinerzeit zur Kenntnis gegeben.
Der Magistrat allerdings hielt an dem um 1900 angelegten städtischen Bebauungsplanes fest; und in diesem war nun mal vorgesehen die "Verbindungsstraße zwischen Thalstraße und Steina`er Straße" - also 10 Meter breiter Ausbau. Der Antrag wurde (1909, auch ein wiederholter 1910) negativ beschieden. Tatsächlich ist das Rehgässchen auch heute noch vorhanden - und die Grundstücke bebaut... (vgl. StABS XVI,c,26)
Die Ablehnung wird unterzeichnet von Hermann Haacke, Robert Kellner, Carl Klapproth, G. Liesegang, Schulze, Emil Lohoff, August Dreger, Carl Spicher und Raude Otto Kaiser.
(1909, Protokoll: StABS XVI,c,26)
Der Rehgässchen-Einstieg von der Talstraße, sie wird gerade komplett erneuert, hoch zur Steinaer Straße.
(Juni 2009, Foto: Ralph Boehm)
Rehgarten an der Rehgasse
Steinaer Straße 46
"Gastwirtschaft zur Rehgasse,
Bes. Konrad Riechel"
Steinaer Straße 46
(<=1966, AK, Slg. R. Boehm 6259)
Die "Rehgasse" (auch "Rehgäßchen" genannt), zwischen der Talstraße und der Steinaer Straße gelegen, verdankt ihren Namen dem Anfang des 20. Jahrhunderts hier durch Familie Frind für ihr Hotel Schützenhaus betriebenes Wildgehege. Anlass genug für Konrad Riechel sein Lokal hiernach zu benennen.
Café-Restaurant "Rehgarten", Bes. Konrad Riechel
Steinaer Straße 46
(1968, AK rs.: Slg. R. Boehm 1485)
Vermutlich war die Familie Riechel der Erbauer und erste Betreiber dieser Gaststädte (<= 1966 bis 1969)
Café-Restaurant "Rehgarten", Bes. Konrad Riechel
Steinaer Straße 46
(1968, AK vs.: Slg. R. Boehm 1485)
1969 übernahm Klaus Dieter Faupel für 4 Jahre den Regarten; ihn löste Familie Nickel 1973 ab.
Steinaer Straße 51
vor 1900: Haus 312 in der Steinaer Straße (?)
um 1900: Steinaer Straße 24 (?)
Villa Heidecke (vermutlich, z.Zt. in der Recherche! Haben Sie Fotos? Helfen Sie uns bitte!)
Schwesternwohnheim der Diakonie Wolfsburg
Steinaer Straße 51 (ehedem Steinaer Str. xx)
(29.11.1990, Bad Sachsaer Nachrichten)
Auch bei dieser Villa,
Schwesternwohnheim der Diakonie Wolfsburg
Steinaer Straße 51 (ehedem Steinaer Str. xx)
(29.11.1990, Bad Sachsaer Nachrichten)
BAUSTELLE !!!
nicht nur hier auf dieser Seite - sondern auch im wirklichen Leben.
Diese Villa hat in (vermutlich) 2019 den Eigentümer gewechselt und erblüht seit dem Stück für Stück in neuem Glanze!
Steinaer Straße 51
(09.05.2019, Foto: R. Boehm)
BAUSTELLE !!!
nicht nur hier auf dieser Seite - sondern auch im wirklichen Leben.
Diese Villa hat in (vermutlich) 2019 den Eigentümer gewechselt und erblüht seit dem Stück für Stück in neuem Glanze!
Der Bauunternehmer Heidecke wird als Eigner um 1900 erwähnt (StABS 'XII.c.2)
Ab 1990 Sozialstation der Diakonie Wolfsburg
Kurzzeitpflege durch die Diakonie Wolfsburg
(29.11.1990, Harz Kurier)
"...Das Projekt, für das das Diakonische Werk Wolfsburg rund 700.000 DM investierte - 280.000 DM gab das Land Niedersachsen als Zuschuß - bereichert das große Angebot des DWW in der Kurstadt.
Aus dem ehemaligen Schwesternwohnheim ist eine moderne Pflegestation mit insgesamt 13 Plätzen geworden, die nicht nur beim Alten- und Pflegeheim Haus Feierabend, sondern allen betroffenen Seniorinnen und Senioren, zugute kommen soll."...
... "Das Diakonische Werk Wolfsburg stellt mit der Sozialstation (in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Sachsa und der Samtgemeinde Walkenried) sowie mit dem Seniorenzentrum am Bornweg, mit dem Alten- und Pflegeheim Haus Feierabend sowie mit den im Sommer eingeweihten Seniorenwohnugen in der Hindenburgstraße und schließlich mit der neuen Kurzzeitpflegestation eine breite Palette an Hilfen für die ältere Generation."
"...Der Innenausbau und schließlich der Anbau einer Aufzuganlage und die Umgestaltung des Eingangsbereiches sprengten jedoch den vorgesehenen Kostenrahmen. Schließlich mußten noch Fragen des Denkmalschutzes berücksichtigt werden..."
TALstraße
Pensionat Potthoff
Talstraße 6
"...Ebenso finden die Töchter in der Potthoffschen Privat-Mädchenschule sorgfältige Ausbildung. Da es kleine Klassen sind, kann jeder Schülerin sorgfältige Beachtung und individuelle Förderung zu teil werden. Mit derselben ist ein Pensionat verbunden, in dem evangelische Töchter gebildeter Stände liebevolle Aufnahme, tüchtige Anleitung im Haushalt, gründlichen Unterricht in Sprachen, Literatur, Musik und Handarbeiten erhalten.
Außerdem gibt es noch verschiedene Privat-Töchter-Pensionate"
und natürlich das Pädagogium..., wie man einer städtischen Broschüre um 1920 (ohne Datum, ohne Verlag) entnehmen kann.
(08.09.1906, AK vs, Slg. R. Boehm)
Fräulein Amalie Potthoff schreibt Geburtstagsgrüße an die Kollegin Ida Buse, die am Pensionat Heinrich u. Pressel in Dresden (bereits in 1902 als "Frauen-Industrie-Schule" am Eliasplatz 4) in Stellung ist.
(08.09.1906, AK rs, Slg. R. Boehm)
Pensionat Potthoff (in Arbeit)
(1933 oder früher, Foto-Album Pastor Lindenberg, Frau Chaulant)
Im Eingangsbereich zeigt sich evtl. Pastor Lindenberg?
Der Wintergarten der Belle Etage wurde zwischenzeitlich komplett verglast (eine typische Vorgehensweise - verständlich, aber bedauerlich)
(1906, Foto-AK, Slg. R. Boehm)
Geschwister Potthoff mit Schülerinnen
(27.02.1906, Foto-AK, Slg. R. Boehm)
Zur Erinnerung an die Auffführung des Festspieles "Das Kaiserpaar im Silberhaar." durch die Höhere Töchterschule, Bad Sachsa 27. Feb. 1906.
Die Aufnahme verdanken wir dem Bad Sachsaer Photographen Hugo Löhnis.
(1906, Foto-AK, Slg. R. Boehm)
Geschwister Potthoff mit Schülerinnen
(01.09.1910, Foto-AK vs, Slg. R. Boehm)
Das Fräulein Else Bürgers, wohnhaft im Pensionat A. Potthoff, sich auch über ausserschulische Belange Gedanken machen sollte, mag diese Foto-Ansichtskarte verdeutlichen...
(01.09.1910, Foto-AK rs, Slg. R. Boehm)
Haus Feierabend
Talstraße 6-7
"In der Talstraße liegt es, das schöne Altersheim HAUS FEIERABEND der Evangelischen Frauenhilfe in der Kirchenprovinz Sachsen..."
"In diesem Zusammenhang: Bad Sachsas berühmteste Bürgerin, Frau Arndt-Ober, hat auch seit einiger Zeit hier ihre Aufnahme gefunden, konnte jedoch von uns nicht besucht werden, weil sie zur Zeit verreist ist.
Unsere Zeitung hat ja früher schon des öfteren berichtet - von dieser einzigartigen Sängerin,..."(24./25.12.1966, Bad Sachsaer Nachrichten)
Laut eigener Homepage gehört das Haus Feierabend seit 1973 zum Diakonischen Werk Wolfsburg.
(21.09.2002, Bad Sachsaer Nachrichten)
(12.08.2003, Bad Sachsaer Nachrichten)
(12.08.2003, Bad Sachsaer Nachrichten)
Noch in 2017 wirbt das Diakonische Werk Wolfsburg auf der eigenen Homepage:
"Mit seinen 82 Einzelzimmern in überschaubaren Wohnbereichen bietet es die besten Voraussetzungen für ein Leben im Alter. Das Angebot umfasst sowohl die vollstationäre Pflege als auch die Kurzzeitpflege."
(12.08.2003, Bad Sachsaer Nachrichten)
(07. Juli 2023, Harz Kurier)
Persönliche Stellungnahme
auf Facebook 23.07.2023
zur Schließung des altehrwürdigen Haus Feierabend von
Ralph Boehm:
Herzlichen Glückwunsch zum 50jährigen!
Alt-Bürgermeister Karl-Otto Wienecke, könnte er uns zuhören, würde es nicht glauben, was diese heutige Diakonie in Bad Sachsa für einen "Wandel" durchmacht. Diese Diakonie, "nomen est omen" gilt nicht mehr! Diakonie steht offensichtlich nicht mehr für den Dienst - für den Dienst für hilfe-bedürftige Menschen. - Leider kein Einzelfall in Bad Sachsa! Nach dem Schließen und jahrelangen Leerstand des Borntales und dem "sich zurückziehen" aus dem Seniorenzentrum am Bornweg nun der Dritte Fall! --- Nach dem Sterben der Kliniken/Kurhäuser aufgrund der Gesundheitsstrukturgesetzte der 1980/90er Jahre (Bad Sachsa verlor direkt ca. 10 große Einrichtungen!!!) ein erneuter Schlag durch Diakonie und die Sozialpolitik des Gesetzgebers, der Bad Sachsa unmittelbar und hart trifft und eben nicht durch die Politik vorort zu verantworten ist. Es wird Zeit - nein: es ist überfällig, dass die überregionale Politik anders gestaltet wird und die Leistungen dieser Stadt über Jahrzehnte anerkannt werden!
Der Diakonie und der Stadt Bad Sachsa ist zu wünschen, dass eine Nachfolgenutzung, vielleicht auch durch die anderen in Bad Sachsa ansässigen in diesem Bereich tätigen Unternehmen, zügig gestaltet werden kann. Ralph Boehm.
Talstraße 19-22
(ca. 1925, Ansichtskarte: Horst Möller)
Schwimmbad im Salztal
"Ein schnittiger Kopfsprung vom Turm" (rs.)
(Juni 1961, Foto: Kirstin geb. Spies und Dieter Lauenstein)
Stolz sind die Eigner auf den Baufortschritt. Und so schreibt die Eignerin des "Haus Lang" zu Ostern 1939 an die Berliner Bekanntschaft.
in Arbeit
"Kommunikation ändert sich" oder auch "Befreit die Bücher aus ihren Zellen!"
Der Geschäftsführer der städtischen Gesellschaften Martin Völz besorgt 2017 ehemalige Telefonzellen, läßt diese umarbeiten und lackieren, um sie anschließend unterhalb der Marktstraße 32 und am Salztalparadies zwischen Eis- und Schwimmhalle aufstellen zu lassen.
Zweck ist der Büchertausch für jedermann/jederfrau: Reinstellen + Rausnehmen. (30.05.2017, 2 Fotos: Martin Völz)
Grete Boehm (Leiterin der Stadtbibliothek) und Martin Völz (GF städt. Gesellschaften) freuen sich mit Sponsoren (u.a. Volksbank im Harz).
Grete Boehm (Leiterin der Stadtbibliothek) und Martin Völz (GF städt. Gesellschaften) freuen sich mit Sponsoren Ralf Müller (Stadtsparkasse Bad Sachsa) und Sören Schaal (Seniorenheim am Pfaffenberg).
Talstraße 29, erbaut 1966/67
(vermutlich 1968, Slg. Ralph Boehm)
Ein "großstädtischer Stil" hält Einzug in Bad Sachsa: der in Berlin beheimatete Horst Gall (zu dem Zeitpunkt in Steina wohnend) läßt diesen Hotel-Neubau in 1966/1967 durch den Architekten Erich Reiner errichten.
Talstraße 29, erbaut 1966/67
(vermutlich 1968, Slg. Ralph Boehm)
Nicht jeder war mit diesem anderen Geschmack einverstanden und gab folgende Stellungnahme ab
im November 1965:
RESTAURANT
HARZSTUBE
BAR
(1969, Ansichtskarte: Slg. R: Boehm)
Talstraße 29, erbaut 1966/67
(vermutlich 1968, Slg. Ralph Boehm)
Seit 1968 betrieben die "Oelkers Betriebe" gleichzeitig das "Parkhotel" sowie das "Kurhaus".
Um 1980 zeichnet der Inhaber Heinz Görlich verantwortlich, der 1991 vom Ehepaar Heinz und Gabriele Pohl mit Sohn (ehedem Bad Pyrmont) abgelöst wird (zusätzlich übernimmt diese Familie zwischen 1992 und 1994 auch den Kursaal).
Noch in 1995 wird eine Nutzungsänderung von 5 Wohnungen zur Hotelnutzung durch Gisela Marzahl, Nördlingen, beantragt und durch das Pächterehepaar Schüchner aus Fürstenberg übernommen.
Ab 1999 pachtet die Familie Strebe; sie wird aber bereits 2005 durch S. Engelhardt und C. Kaufhold abgelöst.
Im August 2014 steht das Objekt, welches im "Erdgeschoß über ein Café mit Terrasse, ein Restaurant, ein Kaminzimmer, einen Thekenbereich und eine Rezeption" verfügt, für ein Mindestgebot von 195.000 Euro zur Auktion.
Und heute? In 2023 steht das Hotel leer, Wohnungen sind vermietet.
Der "Thekenbereich"
(ca. 1970, Slg. Ralph Boehm)
Verwechselungen nicht ausgeschlossen:
"HOTEL AM PARK" in der Talstraße 29.
"KUR-PARKHOTEL" am Kurpark 6 b gelegen.
Beide Hotels wurden jeweils mal von der Familie Oelkers betrieben
(Anzeige: ADAC echo, Juli 1974 Nr. 7)
oben sind weiterhin Mietwohnungen, unten wird komplett umgebaut
(25.08.2023, Facebook)
(02.09.2023, Foto: R. Boehm)
WIELANDStrasse
Wielandstraße 3, erbaut 1939, Ansicht von Süden
(1939, Foto-AK. Slg. R. Boehm 2585)
Stolz sind die Eigner auf den Baufortschritt. Und so schreibt die Eignerin des "Haus Lang" zu Ostern 1939 an die Berliner Bekanntschaft.
Wielandstraße 3, erbaut 1939, Ansicht von Nord/Osten
(1939, Foto-AK. Slg. R. Boehm 2586)
Ein halbes Jahr später folgt der Neujahrsgruß auf einer Foto-Ansichtskarte mit Darstellung der Straßenfront.
Wielandstraße 4, erbaut 2011
(2011, Foto: R. Boehm)
Die Grundstücke werden im 20. Jahrhundert kleiner; Baulücken werden geschlossen. Dieses aus Kalksandstein-Mauerwerk (von innen sichtbar) errichtete Haus verfügt über eine der vermutlich ersten in Bad Sachsa verbauten Wärmepumpen.
Wielandstraße 14, erbaut 1954
(2009, Foto: R. Boehm)
"Leicht oberhalb des Ortskerns der Kleinstadt Bad Sachsa im Südharz (Niedersachsen) befindet sich in einer ruhigen, sehr gepflegten Seitenstraße (Sackgasse) dieses Dreifamilienwohnhaus mit grünem, einfach gestalteten Garten und einer Pkw-Garage im Kellergeschoss. Zudem ist weiterer Parkraum auf und vor dem Grundstück vorhanden.
Das massive Mehrfamilienhaus in einer guten, ruhigen Wohngegend der Kleinstadt Bad Sachsa im Südharz (Niedersachsen) erfreut sich eines sehr guten Allgemeinzustandes. Alle vorhandenen Wohneinheiten, zwei Wohnungen mit drei Zimmern (EG/OG, ca. 68 m² Wohnfläche) sowie eine Dachgeschoss-Wohnung (drei Zimmer, ca. 45 m² Wohnfläche) sind gut vermietet! Die Hauptwohnungen im Erd- bzw. Obergeschoss bieten zwei nach Süden gerichtete Wohnräume (18 bzw. 21 m² Wohnfläche), Schlafzimmer (ca. 14 m² Wohnfläche), Küche und Bad sind nordseitig untergebracht. Die kleine Wohnung im Dachgeschoss bietet ebenfalls drei Zimmer." (Anzeige der Stadtsparkasse Bad Sachsa 2017)