WASSER:
Uffe, Brunnen und mehr!
Sachsa, Steina, Wieda
IN ARBEIT !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! IN ARBEIT
Ohne Wasser kein Sachsa!
Auch Steina und Wieda sind insbesondere aufgrund des Wassers gegründet worden.
In seiner "Zusammenstellung von Daten zur Stadtgeschichte Bad Sachsa" hat Gerhard Möller, Stand 18.09.2005, über den Ortsnamen Sachsa, die Uffe und den Sachsengraben Folgendes zusammengetragen:
nach 531
...Wie weit die Sachsen gesiedelt haben, sieht man an den Ortsnamen Sachsa, – früher und noch heute im Volke nur „in der Sachse“ genannt – Sachsenstein, Sachsengraben, dialektisch Sassengraben oder Saasengraben, Ober- und Niedersachswerfen.
650
Die Ansiedlung Sachsa stammt etwa aus dieser Zeit. (Belege dafür werden nicht genannt.)
Im Ortsnamen (Bad) Sachsa wird man am ehesten eine alte Verbindung
*Sahs-aha sehen dürfen, worin als Grundwort germ. aha „Wasser, Fluß, Bach” vermutet werden kann. Es dürfte aber kaum der Name der Sachsen enthalten sein (die Namen- und Wortbildung stimmt damit nicht überein), sondern eher Sahs-„Stein”.
Der Name hätte dann „Steinbach” bedeutet
und sich – vielleicht als Teilabschnittsname, der im Ortsnamen erhalten blieb – auf den Fluß Uffe bzw. Sachsengraben bezogen. (Überholt:) (61, 1 v f.) Der Theil von der Unstrut und Helm an dißeits, biß an die Elbe jenseits des Harzwaldes hieß Nord-Thüringen. Man findet in alten Documenten, daß nicht nur der Fluß Zorge, sondern auch die Örther Branderode, Ellrich, Gudersleben, Clettenberg, Sachse und Woffleben zu Nord-Thüringen gehöret haben: Da nun diese alle dießeits der Helm nach Mitternacht zu liegen, so erhellet daraus, daß der Strich der Grafschaft Hohnstein, so dießeits der Helm nach Norden zu gelegen, nach Nord-Thüringen gehöret.
Otto Löhnis schreibt 1962 (in Klammern sind Anmerkungen von selbigem Gerhard Möller) zum Sachsengraben, läßt aber genauso die Herkunft des Namens Uffe ungeklärt:
Nachdem die Sachsen am Beginn des 6. Jahrhunderts bis an den Südharz vorgedrungen waren, erbauten sie innerhalb der vorhistorischen Anlage auf dem Sachsenstein eine Grenzfeste gegen die Thüringer und Hessen [die Auffassung, es handele sich um eine Festung gegen die Hessen, entspringt wohl der Vorstellung, daß der hessische Graf Erpho hier begütert gewesen sein soll; historisch und geographisch ist sie nicht haltbar.]. Als weitere Grenzsicherung diente der Sachsengraben, der sich von Sachsa bis nach Wallhausen zum Teil durch Flußläufe, z. T. durch mächtige Erdwälle, die an einzelnen Stellen noch deutlich erkennbar sind, hinzog. Darüber ist folgendes bekannt (11): (Paul Grimm 1958) [als Zitat von mir eingerückt, Ende des Zitats unklar, G. M.]
Das wichtigste Denkmal der erschlossenen Herrschaftsgrenze gegen das
fränkisch beherrschte Restthüringen bildet der Sachsengraben. Seine
Bedeutung im Gelände ist eindeutig: Während die übrigen nach 531 ge-
schaffenen Grenzen durch natürliche Landschaften gebildet werden
(Gebirgsmassiv des Harzes und die stellenweise stark versumpften
Niederungen der Helme), hatte er die Aufgabe, die Grenze durch den
ursprünglich schmalen waldfreien Streifen zwischen Helme und Harz
zu bilden. Diesem Sachsengraben an der Südostecke des Harzes hat
die sächsische Grenze an der Südwestecke des Harzes entsprochen.
Er verläßt bei Sachsa den Harz (in Sachsa noch als Uffe) und findet
seine Fortsetzung an der alten Heerstraße über Obersachswerfen,
Gudersleben, Woffleben, Niedersachswerfen und Nordhausen, führt
dann weiter an der Alten Landwehr (auch Sachs- oder Friesengraben
genannt) der Alten Straße entlang bis zum Sachsengraben bei Wallhausen.
____________________________________________
Die vielleicht treffenste Erklärung wurde in den Bad Sachaer Nachrichten am 21.09.1983 abgedruckt;
nur leider wird auf Quellenangaben verzichtet. Dort heißt es:
"Das Wort uffe meint etymologisch versickerndes Wasser, also ein Sickersumpf, wie es unter der Sachsenburg bestand, im Gegensatz zu affe, das zutagetretendes Wasser im Wortklang von Aue meint und wie ein solcher Quellsumpf im Gebiet des Walkenrieder Affenteiches existiert, dessen Niveau ca. 10 m unter dem der Seelöcher liegt, in welchem Uffe und Buchtgraben verschwanden, um wahrscheinlich bei Walkenried wieder aufzutauchen.".
UFFE
UFFE - Fluss
mit Schmelzteich (2 Zuläufe !!) und Mühlgraben
(Zeichnung von 1893)
Die Bedeutung der Uffe als Wasserlieferant
Vor Anlage der Wasserleitung hatte die Uffe für die Einwohner eine größere Bedeutung als Wasserlieferant als heute [Hallbauer III, S. 151 f.). Daher wurde auf die Reinhaltung des Uffewassers mehr geachtet als jetzt. Das beweist die nachstehende Anzeige des Webers Wilhelm Stecher an den Magistrat vom 30. September 1858. Sie lautet:
Sachsa, den 30.9.1858
An einen wohllöblichen Magistrat
hier.
Ganz gehorsamste Anzeige des Webers Wilhelm Stecher.
Jetzt eben erschien der Knecht des Herrn Doktor Kumerow. Wie ich denselben gewahrte, kam es mir vor, als ob derselbe des Herrn Doktors Pferd im Mühlgraben wassen wollte. Es geschah auch. Ich warnte denselben, er solle hier sein Pferd nicht baden, da wir aus demselben das Wasser zu Kochen herausnehmen müßten, weil wir doch auf unserem Groschenplan (xxxxx) kein anderes haben. Nachdem ich denselben mehrere Male gewarnt habe, blieb derselbe doch im Graben, und sein Pferd wurde gewaschen, wo doch einem jeden der Appetit zum Kochen aus solchem Wasser vergehen wird.
So bitte ich einen wohllöblichen Magistrat keine Fehlbitte getan zu haben und denselben zu warnen, daß solche Schweinigeleien nicht wieder vorkommen. Als Zeuge
der Webergesell Karl Köhler
Achtungsvoll
Wilhelm Stecher
Darauf erhielt Stecher folgende Antwort:
Auf Ihre Eingabe vom 30. v. Mts. wird Ihnen zum Bescheide erteilt, daß, wie Ihnen bereits mündlich eröffnet, Ihre Beschwerde wegen Waschung des Dr. Kumerowschen Pferdes in dem Mühlgraben ganz unbegründet erscheint, da es Ihnen sehr gut und ohne Belästigung möglich ist, Ihren Bedarf an Kochwasser oberhalb der Stelle, wo das Pferd das Wasser berührte, zu entnehmen.
Ihr ganz unschickliches und strafwürdiges Benehmen wird Ihnen für diese mal allen Ernstes verwiesen, für die Folge aber nicht ungeahndet gelassen werden.
Sachsa, den 1. Oktober 1858.
Die Polizeiverwaltung.
gez. Unterschrift.
QUELLEN
Der weitsichtige Carl Friedrich Sommerlatt
(genau so einer, der mit der Schwedischen Königin Silvia Sommerlat verwandt war !')
schlug der Stadt Sachsa bereits 1840 den notwendigen Ausbau der Straße von Lauterberg über Steina, Sachsa, Ellrich, Werna, Appenrode bis Niedersachswerfen hin.
Darüber hinaus weist er im zweiten Teil seines Gesuches auf zwei Mineralquellen hin:
eine Heil- und eine Sauerquelle.
Er meint, "wenn mehrere Bürger sich vereinigten, recht gut ein gesundheits Bad angelegt werden könnte, weil die Quellen und lage recht gut dazu eignen und große Herrschaften auf alle Art hier Vergnügen finden" würden... Über die Heilquelle bemerkt er, daß schon Versuche mit bestem Erfolg gemacht worden sind.
Warzen können vertrieben werden, Wunden, Schwellungen und Augenentzündungen sind damit zu heilen. Sein Sohn Louis sei von einer gefährlichen Flechte geheilt, was mehrere Bürger bezeugen können.
Über die Sauerquelle bemerkt er, daß das Wassen einen angenehmen sauren Geschmack habe und
"Führt ab".
Nach der klinischen Approbation könnten diese Quellen im Bericht an die höheren Behörden mit angeführt werden und sie würden - er kommt auf sein Hauptanliegen zurück - zur Genehmigung des geplanten Ausbaus der Straße beitragen
18.02.1840, Brief, StABS
(21.04.1984, Harz Kurier)
Das Wasser aus dem Ostertal
(1910, Ansichtskarte: Slg. Ralph Boehm)
(1904, Ansichtskarte: Slg. Michele Dereani)
Der damalige Fotograf stand an dem heutigen Standort des Kurmittelhauses (der Bach fließt heute darunter durch) und hielt den Blick Richtung Turnhalle des Pädagogiums fest.
Silberquelle
Uffequelle
Königsborn
in Nüxei
(03.04.2015, Foto: Frank Kellner)
Tiefen-BRUNNEN
IN ARBEIT Brunnen im Kuckanstal IN ARBEIT
An der Kantorhütte
(22.03.2012, Foto: Horst Möller)
Pumpwerk im Westertal bzw. Katzental
(auch die Einheimischen sind sich nicht immer sicher, zu welchem dieser beiden Täler dieser Grund gehört)
Partie am Hexenspielplatz
(1920er, AK. Slg. R. Boehm 2242)
BITTE: HELFEN SIE UNS !!!!!!!!!!!!!!!
WARUM WIRD DIESER PLATZ
"Hexenspielplatz"
GENANNT ????
Am Hexenspielplatz
(1920er, AK. Slg. R. Boehm 688)
(März 2022, Foto: Ralf Legler)
Die Tafel im Hintergrund des Fotos (rechts oben) gibt Aufschluß über das Pumpwerk:
1910 1962
Historisches Wasserwerk
- Pumpwerk Katzental -
Im Jahre 1910 wurde bereits zur Sicherstellung der Wasserversorgung das Pumpwerk Katzental errichtet. Dieses Wasserwerk wurde besonders in den Sommermonaten bei nachlassender Quellenleistung benötigt, um den Wasserbedarf für den Kurbetrieb zu decken.
Erbaut: 1910 * Brunnentiefe: 58,5 m * Saugleitung: 32,62 m, Förderhöhe: 92 m (bis Hochbehälter Ravensberger-Weg), Förderleistung: 3,62 qm/H (3620 Liter pro Stunde), Tagesleistung: 70 qm (70 000 Liter pro Tag), Antrieb: Elektromotor seit Inbetriebnahme.
(ca. 2020, Foto: Brigitte Borchert)
Das Pumpwerk wurde 1962 durch einen leistungsstärkeren Tiefbrunnen ersetzt.
Es wurde 1986 zur Erinnerung an die damalige Pionierleistung restauriert und mit der Original Kolbenpumpe zur Springbrunnenspeisung in Betrieb gesetzt. 1986
Pumpwerk im Kuckanstal
(Quelle unbekannt, soll Juli 2012 aufgenommen sein)
(22.12.2012, Foto: Ralph Boehm)
(20.08.2020, Foto: Ralph Boehm
(ca. 2018, Foto: Tom Tomsen, Facebook, 22.09.2018)
Kommerzienrat Reinhardt ließ sich für seine private Wasserversorgung (Brandstr. 14)
dieses Bassin auf dem Brand erbauen (neben der alten Familien-Rodelbahn)
(2006; Foto: Horst Möller)
(08.01.2018; Foto: Horst Möller)
Wasserregulierung durch Schmelz- und Pferdeteich
Schmelzteich mit Überlauf in der nordöstlichen Ecke
(1901, Slg. Ralph Boehm)
Pferdeteich mit Überlauf am östlichen Damm
(27.09.2023, Foto: Ralph Boehm)
Verlandung des Schmelzteiches (IN ARBEIT)
(13.10.2007, Foto Horst Möller)
(30.08.2009, Foto Horst Möller)
(30.08.2009, Foto Horst Möller)
(16.10.2011, Foto: Horst Möller)
(16.10.2011, Foto: Horst Möller)
Verbandswasserwerk Südharz 1933
in Tettenborn-Kolonie
(27.09.2023, Foto: Ralph Boehm)
(27.09.2023, Foto: Ralph Boehm)
WASSERWERK BAD SACHSA 1959
(27.09.2023, Foto: Ralph Boehm)
(27.09.2023, Foto: Ralph Boehm)
WASSERWERK PFAFFENBERG 1975
(07.04.2009, Foto: Ralph Boehm)
(27.09.2023, Foto: Ralph Boehm)
HOCHBEHÄLTER WARTEBERG 1961
(22.03.2011, Foto: Horst Möller)
IN ARBEIT
EXPO-Themenpfad WASSER
WASSER ist LEBEN
"Erstmals in der Geschichte der Weltausstellungen verbindet die EXPO 2000 Hannover den zentralen Ausstellungsbereich auf dem EXPO-Gelände mit weltweiten Projekten in den Regionen. Damit stellt die EXPO Initiativen vor, die lokale Antworten auf globale Herausforderungen geben und den Weg zu einem neuen Verhältnis von Mensch, Natur und Technik aufzeigen".
Unsere Stadt war mit dabei mit
"Historischer Wsserpfad Südharz"
("EXPO-Themenpfad WASSER", Regionalverband Südniedersachsen e.V., 2000)
(März 2022, Foto: Ralf Legler)
Die Tafel im Hintergrund des Fotos (rechts oben) gibt Aufschluß:
1910 1962
Historisches Wasserwerk
- Pumpwerk Katzental -
Im Jahre 1910 wurde bereits zur Sicherstellung der Wasserversorgung das Pumpwerk Katzental errichtet. Dieses Wasserwerk wurde besonders in den Sommermonaten bei nachlassender Quellenleistung benötigt, um den Wasserbedarf für den Kurbetrieb zu decken.
Erbaut: 1910 * Brunnentiefe: 58,5 m * Saugleitung: 32,62 m, Förderhöhe: 92 m (bis Hochbehälter Ravensberger-Weg), Förderleistung: 3,62 qm/H (3620 Liter pro Stunde), Tagesleistung: 70 qm (70 000 Liter pro Tag), Antrieb: Elektromotor seit Inbetriebnahme.
(ca. 2020, Foto: Brigitte Borchert)
Das Pumpwerk wurde 1962 durch einen leistungsstärkeren Tiefbrunnen ersetzt.
Es wurde 1986 zur Erinnerung an die damalige Pionierleistung restauriert und mit der Original Kolbenpumpe zur Springbrunnenspeisung in Betrieb gesetzt. 1986
STADT-BRUNNEN
Neben den hiergenannten Städtischen Brunnen, gab es (und gibt es) diverse private Brunnen (u.a. in der Uffestraße, Schulstraße und Kirchstraße; aber auch z.B. beim Hotel Warteberg)
BRUNNEN
1852 wird bei jedem Brunnen in der Marktstraße eine Laterne angebracht.
(Günter König: Bad Sachsa - Vom Bauernstädtchen zum Kurort, S. 8)
1921 wird festegestellt, dass Eigentümer des Brunnens an der Steinaer Straße auf dem Warteberg (Böttcher) Schwäbe ist.
(StABS 1,17,5 Heft 1)
HERMANN`s Quelle
Hermannsbrunnen am Bornweg
Unweit des Schützenhauses wurde 1853 am Pfaffenberge ein Brunnen angelegt.
(Hallbauer III, S. 154)
.
1898, Karte der Brunnen in Bad Sachsa (StABS ), Ausschnitt
An der Hermannsquelle
Herbert Lemmer schreibt im Februar 2021:
"Lieber Ralph das "Tröppelbörnchen" gibt es heute noch am Bornweg. Dort konnten wir während der Trockenperiode im heissen Sommer 1947 noch Wasser holen in der Milchkanne o.ä. zum Kochen, denn die damaligen Pumpen schafften es nicht, die Oberstadt mit Leitungswasser zu versorgen.----
Die "Hermannsquelle" wurde in den 30er Jahren verlegt. Probleme bereiteten bei der Leitungsverlegung damals die Wurzeln der Bäume und das geringe Fassungsvermögen der Zisterne hinter der alten Zapgfstelle. Im Rahmen des Germanenkults wurde der Name Hermann dem Cherusker-Eerlegung zugeschrieben. Die Alte Hermannsquelle wurde wohl nach einem Hermann benannt, der sich wahrscheinlich die Ehrung verdient hatte ( ähnlich wie bei der Rheinhardtsquelle)."
Die selbe Hermannsquelle
(1950er, Foto, Besitz Hermann Lemmer)
Herbert Lemmer, der Knirps auf dem Foto, schreibt:
"Die Ur-Hermanns-Quelle, Zapfhahn unterm Dreieck, der nur bei Bedarf geöffnet wurde um Reservoir, etwa 2m dahinter, nicht trocken zu legen."
(Facebook Dezember 2021)
1916 wird der an der "Hermanns Quelle im Kurpark" zu letzt fehlende Messinghahn wieder montiert (StABS 1.17.5 Heft 1)
Der Bornweg
(am Rande unterhalb der bewaldeten Fläche, zwischen den Kolonnaden und der Pfaffenbergstraße)
mit dem (v.l.n.r.) heutigen (ab 1930) und dem ehemaligen Standort der Hermanns Quelle sowie dem ehemaligen Standort des Pfaffenbrunnens.
(Google Earth, 21.08.2023)
Am rechten Bildrand der Hermanns Quelle (heute stehen hier die Kolonnaden).
Im Vordergrund die Obrigkeit: Polizist Herbert Kahla
(um 1960, Foto: Slg. R. Boehm)
(20.02.1997, Harz Kurier)
Die erneute "Umsiedlung" blieb aus...
(09.06.2014, Foto: Werner Buckmann)
PFAFFENBRUNNEN
Pfaffenborn am Bornweg - na klar!
"Ein anderer Brunnen lag hinter der Pfaffenwiese am Pfaffenberge. Aus ihm holten die Bewohner der Pfaffenwiese und der „Gemeinde“ ihr Wasser. Dieser Brunnen war in Verfall geraten. Daher stellten 27 Einwohner der genannten Straßen am 27. Dezember 1834 den Antrag, die Anlage wieder instand setzen zu lassen. Der Gemeinderat beschloß am 4. März 1835, den Quell, der das Wasser zu dem Brunnen führt, untersuchen [sowie] ein Gutachten über die Notwendigkeit und einen Kostenanschlag vorlegen zu lassen. Der Ratszimmermeister Friedrich Bösecke wird damit beauftragt. Sein Kostenanschlag beläuft sich auf 2 Taler 25 Sgr., eingereicht am 14. März 1835.
Am 15. März d. Js. richtet der Magistrat an den Kgl. Landrat in Nordhausen ein Schreiben mit der Bitte, den Brunnen instand setzen zu dürfen. Es lautet:
Sachsa, den 15. März 1835.
An den
Kgl. Landrat Herrn von Byla
Hochwohlgeboren
zu Nordhausen.
Im Dezember v. J. sind wir von den Einwohnern auf der Pfaffenwiese und der Gemeinde allhier um die Instandsetzung des in Verfall gekommenen Brunnens am Pfaffenberge, woraus dieselben bisher ihr Wasser bezogen haben, angegangen worden. Die Notwendigkeit einsehend, sind wir auf diese Instandsetzung eingegangen, haben den Quell sowohl als die Lage des Brunnens untersuchen lassen, und da die Kosten der Instandsetzung unbedeutend, der Zweck aber sehr nützlich und notwendig ist, so haben wir die Ehre, Ew. Hochwohlgeboren den Kostenanschlag anbei zur geneigtesten Genehmigung zu überreichen.
Der Magistrat.
Der Landrat schickte dieses Schreiben am 21. März dem Magistrat zurück mit der Aufforderung, noch das Gutachten des Gemeinderats einzureichen. Daraufhin wurde der Gemeinderat vom Magistrat zu einer Sitzung für den Sonnabend, den 30. März, vorgeladen. Zu dieser Sitzung erschienen 6 Mitglieder, während 2 unentschuldigt fehlten. Ihnen wurde der Kostenanschlag vorgelegt. Sie prüften ihn und gaben folgendes Gutachten ab:
Sie sehen die Notwendigkeit ein, daß der in Rede stehende Brunnen instand gesetzt werden muß und geben zu, daß die Instandsetzung nach dem ihnen vorgelegten Kostenanschlag ausgeführt werde.
Am 3. Juni 1835 schickte der Magistrat dem Landrat den Gemeinderatsbeschluß zu. Der Landrat genehmigte darauf am 6. Juni die Instandsetzung des Brunnens. Der Ratszimmermeister Bösecke erhielt nun am 17. Juni den Auftrag, die Arbeit auszuführen.
So haben die Anwohner der Pfaffenwiese und der Gemeinde ein halbes Jahr auf die Erledigung ihres Antrages warten müssen. Also auch schon vor hundert Jahren lief der Amtsschimmel recht langsam.
Seite 153 [handschriftlich am Rande XVII b.1] + Seite 154 [handschriftlich am Rande XVII b.4]
1898, Karte der Brunnen in Bad Sachsa (StABS ), Ausschnitt
Der Gemüsehändler Heinrich Polle beschwert sich bei der Stadt, dass das Wasser des Pfaffenborns nicht genügend Ablauf hat und deshalb Schäden verursacht.
(04.02.1927, StABS 2.26.3)
(21.08.2022, Foto: Ralph Boehm)
Brunnen auf der "Gemeinde"
("Gemeinde" vgl. zwischen Bismarckstraße und Schützenstraße)
auf der Höhe des heutigen Uhrenplatzes
1898, Karte der Brunnen in Bad Sachsa (StABS ), Ausschnitt
"Schröder`s Hôtel" mit dem Brunnen im Vordergrund, der ehedem wohl vorrangig für die Bewohner der Pfaffenwiese angelegt wurde.
Dieses Foto zeigt einen typischen Brunnen der Jahrhundertwende.
(ca. 1910, Ansichtskarte: Slg. R. Boehm)
Brunnen auf dem Mühlenbrink
(außerhalb der Stadtbefestgigung)
Dieser wurde in sehr alten Zeiten angelegt für vermutlich das Vieh auf dem Mühlenbrink ???
Auf dem heutigen Innenhof des Rathauses gelegen und bei "Stadtsanierungsarbeiten" entdeckt, teilweise ergänzt und mit starkem Glas der Nachwelt sichtbar erhalten.
(22.04.2023, Foto: Ralf Engel)
(30.08.2009, Foto: Horst Möller)
Brunnen am Kirchhof
Unterhalb des ehemaligen Obertores, auf dem heutigen Lutherplatz.
Die vermutlich älteste Brunnen-Anlage wird genau hier am Mühlenbrink ihren Ursprung haben.
1898, Karte der Brunnen in Bad Sachsa (StABS ), Ausschnitt
(21.08.2022, Foto: Ralph Boehm
Brunnen inmitten der Marktstraße
Nahe "Kellner`s Gasse", der späteren Tettenborner Straße (heute Jugendherbergstraße):
1911 wird die Pumpe abgenommen; es kommt ein Holzdeckel drauf, der 1927 durch eine Betonabdeckung ersetzt wird.
(StABS 1.17.5 Heft 1)
1898, Karte der Brunnen in Bad Sachsa (StABS ), Ausschnitt
1852 sind die 4 Brunnen mit Brunnenmänteln versehen, bei jedem Brunnen in der Marktstraße ist eine Laterne angebracht [worden]. (Hallbauer III, S. 154)
Brunnen inmitten der Rathausgasse
1859 wurde in der Rathausgasse vor dem ehemaligen Stadtbrauhause ein neuer Brunnen gegraben.
Da hier das Brauhaus angesiedelt war, wird hier auch schon früher ein Brunnen gewesen sein. Dieser Brunnen ist auf der Karte der Brunnen in Bad Sachsa von 1898 nicht verzeichnet (StABS, Hallbauer III, S. 154)
Brunnen in der Uffestraße
vor dem Hause des damaligen Bäckermeisters Recht (heute Uffestraße 30).
... Dabei haben verschiedene Bürger einen ziemlich weiten Weg zum nächsten Brunnen gehabt. Um diesem Übelstande abzuhelfen, wurde der Wunsch laut, in dem oberen Teile der Hinterstraße, jetzt Uffestraße, einen neuen Brunnen zu erhalten. So stellte der Maurermeister Kälz, unterstützt von verschiedenen Nachbarn, den Antrag bei der Stadtverwaltung, die Einwilligung zu geben, vor dem Hause des Maurers Birkefeld einen neuen Brunnen anzulegen. Diesem Antrage wird stattgegeben. Anlage und Unterhaltungskosten sollen die Benutzer tragen, das erforderliche Holz wind unentgeltlich aus dem Stadtforste verabreicht. Die Steinfuhren leisten der Müllermeister Willige und Philipp Wiedemann, der Brunnen befand sich vor dem Hause des jetzigen Bäckermeisters Recht. Die Kosten scheinen höher als angenommen gewesen zu sein. Daher stellen Kälz und Konsorten erneut einen Antrag um Bewilligung eines Zuschusses. Aus der Kämmereikasse werden ihnen 4 Taler bewilligt.
(Hallbauer III, Seite 151 [handschriftlich am Rande: XVII b.2])
Herrn Wiedemann wird 1921 erlaubt, den Brunnen bei Bäckermeister Recht auf seine Kosten instandzusetzen (StABS 1.17.5 Heft 1)
1928 wird dieser Brunnen nicht mehr gebraucht, denn es ist belegt, dass Herr Nürnberger die Pumpe für 20 Reichsmark kauft. (StABS 1.17.5 Heft 1)
1852 sind die (wohl noch bestehenden) 4 Brunnen mit Brunnenmänteln versehen; bei jedem Brunnen in der Marktstraße ist eine Laterne angebracht [worden]. (Hallbauer III, S. 154)
Brunnen außerhalb der Stadtbefestigung
- östlich des ehemaligen Untertores -
auf Höhe des heutigen Toilettengebäudes in der unteren Marktstraße.
1911 wird der Brunnen als reparaturbedürftig eingestufft;
1915 wird die Einfriedung durch Kinder demoliert; das führte dazu, daß im Folgejahr 1916 der obere Teil einschließlich Geländer entfernt wird und mit einem festen Deckel versehen wird.
Dieser Brunnen wird 1920 endgültig zugeschüttet.
1898, Karte der Brunnen in Bad Sachsa (StABS ), Ausschnitt
1852 sind die 4 Brunnen mit Brunnenmänteln versehen, bei jedem Brunnen in der Marktstraße ist eine Laterne angebracht [worden]. (Hallbauer III, S. 154)
Brunnen in Neuhof
Brunnen in Steina
Brunnen in Tettenborn
War hier der originale Tettenborn ????
(27.09.2023, Foto: R. Boehm)
IN ARBEIT
Private BRUNNEN
Wiedaer Straße 42
auf diesem Grundstück ist der alte Brunnen noch zu erahnen; er versteckt sich unter der Holzabdeckung.
1960 soll ein sehr trockenes Jahr gewesen sein und so erzählt Heinz Michael Meißner (in 2023), daß er in jenem Jahr als junger Bengel Wasser sowohl fürs Trinken wie auch für die Spühlung des Abbortes aus diesem Brunnen in die Uffestraße holen mußte.
Zier-BRUNNEN
Der Mühlbrunnen
in der Schulstraße
IN ARBEIT IN ARBEIT
Der "Tettenborn" (vermutlich in 1987 errichtet ???)
---in Arbeit)
(27.09.2023, Foto: R. Boehm)
(27.09.2023, Foto: R. Boehm)
MÜHLEN und ihre GRÄBEN
Die Wasserkraft der Uffe wurde über Mühlgräben genutzt in Sachsa und Neuhof
für den Antrieb der
Obermühle der Familie Gelpke (Bismarkstr. 15),
Kälz`sche Mühle (Bismarckstr. 12),
Pabst`sche Mühle (später „Palmenhaus“, Schulstr. 2),
Naglers Mühle (erst Naberlant, später Zinnram, Sachsengraben 12),
Hinzes Mühle (Uffestr. 52),
sowie 2 Lohmühlen (Euling, dann Reuschel, Uffestr. 2, C. Sommerlatte „unterhalb der Stadt“) und eine weitere Oelmühle (unterhalb des Uffeplatzes).
Zusätzlich wurde unterhalb des Dorfes Neuhof (seit 1972 Teil von Bad Sachsa) künstlich durch Abstauung aus dem Sachsengraben ein Mühlgraben abgeleitet, der viele Mühlen in Klettenberg und Holbach antrieb und schließlich über die Ichte, geboren als Steina, in die Helme fließt.
IN ARBEIT
IN ARBEIT
Die neuzeitliche
Trinkwasserversorgung
Vor Anlage der Wasserleitung hatte die Uffe für die Einwohner eine größere Bedeutung als Wasserlieferant als heute. Daher wurde auf die Reinhaltung des Uffewassers mehr geachtet als jetzt. Das beweist die nachstehende Anzeige des Webers Wilhelm Stecher an den Magistrat vom 30. September 1858. sie lautetet:
Sachsa, den 30.9.1858.
An einen wohllöblichen Magistrat
hier.
Ganz gehorsamste Anzeige des Webers Wilhelm Stecher.
Jetzt eben erschien der Knecht des Herrn Doktors Kumerow. Wie ich denselben gewahrte, kam es mir vor, als ob derselbe des Herrn Doktors Pferd im Mühlgraben waschen wollte. Es geschah auch. Ich warnte denselben, er solle hier sein Pferd nicht baden, da wir aus demselben das Wasser zum Kochen herausnehmen müßten, weil wir doch auf unserem Groschenplan kein anderes haben. Nachdem ich denselben mehrere Male gewarnt habe, blieb derselbe doch im Graben, und sein Pferd wurde gewaschen, wo doch einem jeden der Appetit zum
Kochen aus solchem Wasser vergehen wird.
So bitte ich einen wohllöblichen Magistrat keine Fehlbitte getan zu haben und denselben zu warnen, daß solche Scheinigeleien nicht wieder vorkommen. Als Zeuge der Webergesell Karl Köhler.
Achtungsvoll
Wilhelm Stecher.
Darauf erhielt Stechen folgende Antwort:
Auf Ihre Eingabe vom 30. v. Mts. wird Ihnen zum Bescheide erteilt, wie Ihnen bereits mündlich eröffnet, Ihre Beschwerde wegen Waschung des Dr. Kumerowschen Pferdes in dem Mühlengraben ganz unbegründet erscheint, da es Ihnen sehr gut und ohne Belästigun möglich ist, Ihren Bedarf an Kochwasser oberhalb der Stelle, wo das Pferd das Wasser berührte, zu entnehmen.
Ihr ganz unschickliches und strafwürdiges Benehmen wird Ihnen für dieses mal allen Ernstes verwiesen, für die Folge aber nicht ungeahndet gelassen werden.
Sachsa den 1. Oktober 1858.
Die Polizeiverwaltung.
gez. Unterschrift.
Sachsa hatte wie auch viele andere Orte keine Wasserleitung. Daher mußte das nötige Wasser zu Genußzwecken aus der Uffe und aus Brunnen entnommen werden. Wohl nur sehr wenige Häuser werden einen eigenen Brunnen besessen haben.
(Hallbauer III, maschinegeschriebenes Skript, StABS Bad Sachsa)
An der alten Familien-Rodelbahn (Oberhalb der Brandstraße) wurde dieses künstlich angelegte Wasser-Bassin wurde auf Veranlassung des Kommerzienrats Reinhardt errichtet und diente damals ausschließlich der Frischwasserversorgung seiner in der Brandstraße gelegenen Villa.
(08.01.2018, Foto: Horst Möller)
IN ARBEIT
Einen bedeutenden Beitrag zu den hiesigen Verhältnissen der Orte Steina, Sachsa und Wieda liefert Sophie Wichers mit ihrer im Juli 1930 vorgelegten Inaugural=Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde mit dem Titel
"Die Verwendbarkeit der Landschaftsanalyse im Gebiet von Bad Sachsa (Südharz)"
veröffentlicht in Hamburg, 1932
"Frau Amalie Potthoff zugeeignet."
(vgl. Talstr. 6-7)
KLIMA, WETTER - WAS WIRD WERDEN ????
Richard Saage schreibt 1925 in seinen "Ortsgeschichtliche Bilder aus Bad Sachsa", auf S. 5:
"Von großen Wasserfluten in Sachsa"
Die ältesten Nachrichten berichten vom Jahre 1585, daß in diesem Jahre das Wasser des wilden Flusses (Uffe) großen Schaden anrichtete. Gleiches wird berichtet aus den Jahren 1603, 1612, 1645, 1655, 1682 und 1689, 1704 setzten die Wasserfluten die Unterstadt unter Wasser, 1709 zerriß der Damm des Pferdetiches.
Im Jahre 1775 riß das Wasser Brücken und Grundmauern hinweg und schwemmte auf dem Steinfeld sogar einige Ruthen Land ab. Im Jahre 1808 ertranken bei Hochwasser 19 Menschen. Im Jahre 1819 brach der Schmelzteichdamm, die Reparatur kostete 350 Taler. 1830 stand bei der Schneeschmelze die ganze Unterstadt unter Wasser, die Wasserfluth drang in die Häuser. Ebenso war es 1846 und 1854. Die Schimmelbrücke ist 1859 gebaut und schon 1860 durch Hochwasser zerstört worden, sie ist im Jahre 1868 erneuert worden. Das letzte Hochwasser brachte uns eine am 3. Februar 1909 einsetzende Schneeschmelze. Die Uffe, die durch die Kanalisation sonst wenig oder gar kein Wasser hat, wuchs zu einem reißenden Fluß an und führte Bänke, Balken und große Eisstücke mit sich fort. Stellenweise mußte die Feuerwehr alarmiert werden, um helfend einzugreifen. Die Straßen waren stellenweise so unpassierbar, daß am 4. Februar nur ein geringer Teil der Schulkinder den Schulweg hatte zurücklegen können.
Trockenheit und anschließender STARKregen im Juni 2023
IN ARBEIT
Auf das Dürsten dieses Baumes machte mich ein Anlieger aufmerksam.
(09.06.2023, Foto: Ralph Boehm)
In der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 2023 schafften die Gullis der Kurzen Straße den Regen nicht mehr! Das Wasser suchte sich seinen eigenen Weg über den hinteren Schulhof in die Pfaffenwiese
(21.06.2023 auf Facebook, wer ist hat diesen Film gedreht?)
Trockenheit und anschließender STARKregen im Juni 2023
Kurz vor dem kräftigen Regen traue ich mich noch mal auf die Strasse auf Höhe
Uffestraße 1 und 42
(22.06.2023, Foto: Ralph Boehm)
Trockenheit und anschließender STARKregen im Juni 2023
Wohl zwischen 18.30 und 19.30 Uhr konnte ein Anlieger der Uffestraße am 22. Juni 2023 diese Wassermassen mit dem Handy einfangen.
(22.062023 Facebook: "Stefan Trinkt Corona").
Vermutlich wird das Oberflächenwasser u.a. des Schachtberges an diesem Knotenpunkt der Uffe auf Höhe Schulweg zugeführt. Zur Zeit werden diese Brücke und die Wasseranschlüsse erneuert und das Oberflächenwasser sucht sich seinen Weg
Der kräftigen Regen hat nachgelassen
[auf Höhe Uffestraße 1 und 42]
(22.06.2023, Foto: Ralph Boehm)
Aufgrund dieser Fotos stellt "Marco Oellich" auf Facebook die Frage:
"Sollte man sich nicht fragen, ob man hier irgendwelche Maßnahmen ergreifen sollte. Wenn eine Nacht Starkregen schon so einen Anstieg verursacht?"
und ich antworte dort direkt:
"Der Auffassung bin ich länger und versuche seit Jahren Politik und Verwaltung darauf aufmerksam zu machen. Erste Maßnahmen werden noch dieses Jahr angegangen/umgesetzt - und zwar werden wohl Schmelzteich und Pferdeteich vom Schlamm befreit werden. Dadurch kann die Füllmenge der beiden Teiche deutlich erhöht und flexibler gestaltet werden. Ein Anfang! Unabdingbar ist m.E. die Einsicht, das wir nur weiter versiegeln dürfen, wenn zumindest Ausgleichsmaßnahmen vorort umgesetzt werden. Ich denke aber auch an kleinere Auffangbecken in den beiden großen Teichen vorgeschalteten Bächen, an Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit, Einbau von Kolken, von Sohlschwellen etc.". (Ralph Boehm, Facebook, Juni 2023)
Jeder hat seine Sicht auf die Dinge!
(Foto: Horst Danneberg, 24.12.2023)
Das Sturmtief ZOLTAN.
Am 21.12.2023 warnt Landrat Alexander Saipa (Goslar) auf u.a. Facebook auch die Öffentlichkeit: ACHTUNG: Es wird anhaltend starker Regen erwartet, mit kurzen Pausen. Die Regenmenge wird voraussichtlich zwischen 60 und 90 Litern pro Quadratmeter liegen, in Staulagen könnten es sogar bis zu 120 Liter pro Quadratmeter werden. Dieser langanhaltende Regen kann zu Hochwasser in Bächen und kleinen Flüssen sowie zu Überschwemmungen auf Straßen führen.
"Harzwasserwerke bereiten sich auf Hochwasser vor"
Dem täglichen Bericht der Hochwasserinformation der Harz Wasserwerke GmbH kann im Dezember 2023 entnommen werden: (11.01.2024, https://www.harzwasserwerke.de/category/hochwasserinformationen/)
Auszüge vom
20.12.2023:
"...Für die Weihnachtszeit werden im Harz laut den aktuellen Wettervorhersagen hohe Niederschlagsmengen mit Summen zwischen 100 bis 180 Millimeter vorhergesagt. Die Harzwasserwerke stellen sich daher auf hohe Zuflüsse an den Talsperren ein.
Die Talsperren sind in diesem Jahr besonders hoch und überdurchschnittlich gefüllt. Damit trotzdem ausreichend freier Stauraum für ein mögliches Hochwasser an Weihnachten bleibt, entlasten wir die Talsperren schon vorab und lassen mehr Wasser als üblich ab, erklärt Lars Schmidt, der kaufmännische Geschäftsführer der Harzwasserwerke.
In enger Absprache mit der Aufsichtsbehörde, dem Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), werden die Talsperren daher unter Berücksichtigung der meteorologischen und hydrologischen Vorhersagen gesteuert. So wurde zum Beispiel die Wasserabgabe an der Okertalsperre frühzeitig erhöht, um zusätzlichen Stauraum für die erwarteten hohen Zuflüsse zu schaffen.
Zusätzlich wird in den Talsperren generell immer ein gewisser Stauraum für ein besonders starkes Hochwasser freigehalten – der sogenannte Hochwasserrückhalteraum. Daher werden die Talsperren auch nicht vollständig angestaut. Aktuell ist dieser Hochwasserrückhalteraum in allen Talsperren noch nicht erreicht.
Überdurchschnittlich nasses Jahr
Hintergrund für die laufenden Maßnahmen sind die besonders nassen Verhältnisse im Harz. So sind die Talsperren im West-Harz aktuell zu 88 Prozent gefüllt und liegen damit sogar rund 18 Prozent über dem Durchschnittswert der vergangenen 30 Jahre.
Allein der November brachte im Harz fast die doppelte Menge des durchschnittlichen Niederschlags. Auch der Oktober war bereits vielerorts besonders regenreich.
Im vergangenen Jahr sah das Bild an den Talsperren noch ganz anders aus: Damals waren die Wasserspeicher im Harz nur zu 42 Prozent gefüllt.
Das aktuelle Jahr zeigt, dass sich die Extreme von Trockenheit und Hochwasser immer häufiger und schneller verändern können. Daher wollen wir unsere Anlagen auch langfristig an die gewachsenen Herausforderungen anpassen, erklärt Lars Schmidt.
Auch die Bedeutung der Talsperren wird aktuell wieder besonders sichtbar: Die großen Wassermengen, die jetzt im Harz eingestaut sind, bilden die Grundlage für die Trinkwasserversorgung im kommenden Jahr. Gleichzeitig bieten die Talsperren trotzdem sicheren Hochwasserschutz."
22.12.2023:
"...Nach den aktuellen Niederschlagsmodellen des Deutschen Wetterdienstes und weiterer Prognosen sind für den Harz an den Weihnachtstagen weiterhin zum Teil erhebliche Niederschläge angekündigt...
Aktuell ist davon auszugehen, dass die Füllstände der Talsperren auch über die Weihnachstage weiter steigen werden und einzelne Talsperren auch den Vollstau erreichen könnten, sagt Lars Schmidt, Kaufmännischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke.
Aktuell sind die Talsperren zu 87 Prozent gefüllt...
Mit Blick auf das angekündigte Hochwasser-Ereignis im Harz hatten die Harzwasserwerke bereits in der vergangenen Woche erste Maßnahmen ergriffen, um die Talsperren schon vor den berechneten Hochwasserwellen zu entlasten. So wurde an allen Talsperren mehr Wasser abgelassen, als nach dem Betriebsplan erforderlich wäre..."
24.12.2023:
"Hochwasser-Situation auch an Heiligabend weiter angespannt – Talsperren können Wasser aufnehmen...
Allerdings verläßt die Uffe bereits am 23. 12.2023 teilweise ihr Bett, einige Keller stehen im Wasser; für viele Feuerwehrleute rückt die Bescherung zum Heiligabend und Weihnachten in weite Ferne...
23.12.2023 um 22.17 Uhr
Freiwillige Feuerwehr Steina
Einsatz
Alarm: #13-17/2023
Datum: 23. Dezember 2023 um 22:17
Stichwort: Hochwassereinsatz
Ort: Stadtgebiet Bad Sachsa
Alarmiert wurden wir vorerst zur Befüllung von Sandsäcken an den Bauhof Bad Sachsa.
Nachdem die Vorräte erschöpft waren, wurde ein Teil unserer Kräfte zum weiteren Befüllen auf den Bauhof von „Garten Bosse“ verlegt. Die restlichen Kräfte sind mit 2 Tauchpumpen vorerst an unseren Einsatzabschnitt Uffeplatz ausgerückt um den Keller leer zu pumpen und Sandsäcke auszulegen.
Nachdem der Schaden dort bestmöglich begrenzt wurde, kehrten wir vorerst alle zum Feuerwehrhaus Bad Sachsa zurück.
Jedoch lies der nächste Alarm nicht lange auf sich warten. Dieses Mal ging es für uns in die eigene Ortslage.
Im Eulental hatte sich ein Ablauf zugesetzt, so dass das Wasser teilweise bis zu 10cm hoch auf der Straße stand und auch hier die ersten Keller voll gelaufen waren.
Der Ablauf wurde von uns befreit und somit ein weiteres volllaufen Verhindert.
Im Anschluss fuhren wir weitere Einsatzstellen in Steina an, auch diese konnten alle von uns abgearbeitet werden, so das wir gegen 08:00 Uhr zum Frühtstück ins Feuerwehrhaus Bad Sachsa einkehren konnte. Im Anschluss pumpten wir noch einen letzten größeren Keller in der Uffestraße leer. Im Anschluss konnten wir wir den Einsatz um 09:00 Uhr beenden.
eingesetzte Kräfte:
Feuerwehr Steina
Feuerwehr Bad Sachsa
Feuerwehr Tettenborn
Feuerwehr Neuhof
Feuerwehren der Kreisbereitschaft
Feuerwehren der Stadt Bad Lauterberg
Technisches Hilfswerk
Rettungsdienst
Polizei
Unser Dank gilt der FFW Steina für diesen Bericht und die 4 Fotos (s.o., Facebook 25.12.2023) - und vor Allem dem unermüdlichen Einsatz aller ehrenamtlichen und nicht-ehrenamtlichen Helfer insbesondere in diesen Tagen!
In der Kernstadt Bad Sachsa (auch in den Ortsteilen?) alarmierte uns die Sirene in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 2023 gegen 5 Uhr morgens
(7 Fotos: Ralph Boehm. Auf Höhe "Altes Rathaus" mit Rathausbrücke, Uffestraße 1, sowie unterhalb)
"Die Tiefgarage unter der Eislaufhalle überflutet gerade. Rausfahren kann man kein Auto mehr, weil die Feuerwehr bereits in der Einfahrt steht - danke für euren Einsatz". (3x Sascha Storz, Facebook 24.12.2023 gegen 5 Uhr morgens)
(7 Fotos FFW Tettenborn, in der Nacht vom 23. auf den 24.12.2023; Facebook, 25.12.2023, 11.47 Uhr)
Die Harz Wasserwerke GmbH berichtet dann am 24.12.2023 um 15 Uhr:
"Hochwasser-Situation auch an Heiligabend weiter angespannt – Talsperren können Wasser aufnehmen
Auch in den vergangenen 24 Stunden wurden im Harz erneut erhebliche Regenmengen registriert. Stellenweise erreichten die Wetterstationen der Harzwasserwerke sogar Werte von bis über 180 mm Niederschlag seit vergangenem Mittwoch (20.12.2023).
Die Talsperren können die großen Wassermengen aus dem Niederschlag sicher aufnehmen und bieten trotz der sehr hohen Zuflüsse weiterhin sicheren Hochwasserschutz. Laut den aktuellen Modellrechnungen des NLWKN werden die Talsperren den Vollstau zudem voraussichtlich nicht erreichen. Aktuell sind die Talsperren zu 90 Prozent gefüllt.
Vorzeitige Entlastung der Talsperren zahlt sich aus
Wie sich aktuell abzeichnet, hat den Talsperren hierbei vor allem das vorzeitige Ablassen des Wassers geholfen. Als Präventionsmaßnahme hatten die Harzwasserwerke bereits in der vergangenen Woche damit begonnen, die Abgaben mit Blick auf das kommende Hochwasser anzupassen. So wurden in Abstimmung mit dem NLWKN die Abgaben an alle Talsperren erhöht, um so zusätzlichen Stauraum zu schaffen.
Noch keine Entwarnung
Rund um die Weihnachtsfeiertage bleibt die Hochwasser-Lage aber trotzdem angespannt. Auch die Wetterdienste geben noch keine Entwarnung und kündigen in ihren aktuellen Prognosen weiteren Niederschlag mit Mengen von etwa 50 bis 90 mm an.
Einsatz und Hochwasser-Bereitschaft auch an Heiligabend...".
Auf Facebook warnt der Landkreis Goslar vor der Hochwassergefahr u.a. am 25.12.2023 vormittags
(Scan: 10.26 Uhr)
Bad Sachsas Bürgermeister Daniel Quade stellt am 25.12.2023 gegen 11 Uhr folgende Fotos u.a. auf Facebook ein.
(3 Fotos zeigen die Schmelzteichwiese und die Minigolf-Anlage, 1 Foto zeigt den Schmelzteich)
(2 Fotos zeigen den Schmelzteich. Die beiden anderen sind von "Lehmanns Brücke" aufgenommen)
(beide Aufnahmen zeigen die Strasse Am Sachsengraben in Neuhof)
(Bauer Schulz in Neuhof)
zur selben Zeit (Evelin Czwalinna, gegen 11 Uhr am 25.12.2023 auf Facebook, Brockenblickstr. 5)
zur selben Zeit (Robert Boehm, gegen 11 Uhr am 25.12.2023)
Eingang Kuckanstal
Brunnenhaus im Kuckanstal
Keller auspumpen wohl Uffestr. 7
zur selben Zeit (Horst Danneberg, gegen 11 Uhr am 25.12.2023) mit 18 Fotos:
(oben: Minigolf-Platz, unten: Schmelzteichwiese)
(unten: Schmelzteichwiese + Schmelzteich)
(Brücken: oben Schimmelbrücke, darunter Totenbrücke und in der unteren Uffestraße)
(unten: Eulingsbrücke sowie weitere in der unteren Uffestraße + am Philosophenweg)
Die Harz Wasserwerke GmbH wiederholen dann am
25.12.2023 um 14.00 Uhr die Meldung des Vortages:
Hochwasser-Situation auch an Heiligabend weiter angespannt – Talsperren können Wasser aufnehmen...
Bärbel Hinrichs, gegen 16 Uhr am 25.12.2023 im Märchengrund:
Am 25.12.2023 stellt Yvonne Schönecker gegen Mittag die folgenden Foto auf Facebook:
Lehmanns Brücke
Lehmanns Brücke
Brücke im Vitalpark
Uffe hinter Marktstraße 23/24
Der Harzkurier stellt am 26.12.2023 36 Fotos online:
Erst um 23.00 Uhr warnen die Wasserwerke am 25.12.2023:
Hochwasser-Situation verschärft sich über Nacht – Abgabenerhöhung an Oker- und Innerstetalsperre über Hochwasserentlastung.
Aufgrund der aktuellen Wetterprognosen mit vorhergesagten Niederschlägen von bis zu 50 mm in der Nacht bis zum Vormittag des 2. Weihnachtsfeiertages (26.12.) ist eine dritte Hochwasserwelle in den Zuflüssen der Talsperren zu erwarten.
Dadurch werden sich die Talsperren der Harzwasserwerke so stark füllen, dass es voraussichtlich in der Nacht auf den 26.12. an zwei Talsperren zu einer planmäßigen Abgabenerhöhung über die Hochwasserentlastung kommen wird.
Unter ungünstigen Umständen sind dabei an der Okertalsperre Abgaben bis zu 60 Kubikmeter pro Sekunde und an der Innerstetalsperre bis zu 40 Kubikmeter pro Sekunde möglich...
Verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung bei Ihnen vor Ort
Die erhöhten Abgaben werden im weiteren Flussverlauf unterhalb der Talsperren zu größeren Auswirkungen im Vorland führen.
Bitte informieren Sie sich daher auch über die aktuelle Hochwasser-Situation in Ihrer Region! Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Stadt und Gemeinde und der jeweiligen Katastrophenschutz-Behörde vor Ort.
26.12.2023:
Auch am 2. Weihnachtsfeiertag sind die Zuflüsse der Talsperren der Harzwasserwerke weiterhin hoch. Die Abgaben an der Oker- und Innerstetalsperre sind daher ebenfalls erhöht und entlasten die nahezu voll eingestauten Talsperren planmäßig über die Hochwasserentlastungsanlagen...
Talsperren-Füllstände gehen leicht zurück
Aktuell gehen die Füllstände der Talsperren insgesamt leicht zurück, da die Hochwasserentlastungen durch ihre höheren Abgaben wieder zusätzlichen Stauraum schaffen.
Insgesamt bleibt die Hochwasser-Situation zu diesem Zeitpunkt aber weiterhin angespannt.
28.12.2023:
Leichte Entspannung an den Talsperren nach Weihnachten
Die Füllstände der Talsperren gehen nach der dritten Hochwasserwelle mittlerweile wieder leicht zurück.
Stephan Weil,
Ministerpärsident des Landes Niedersachsen, besuchte am 31.12.2023 das Hochwassergebiet am Zusammenfluss von Weser und Aller. Im Harzkurier vom 03.01.2024 wird darüber berichtet und Weil warnt: "Niedersachsen muss sich aufgrund des Klimawandels zunehmend auf Hochwasserlagen einstellen" und weiter "Extremwetterereignisse einschließlich aller damit verbundenen Schäden werden in der Zukunft nicht weniger, sondern eher mehr werden". Man müsse daher klären, wie mit diesen Schäden umzugehen sei. "Es spricht sehr viel mehr dafür, den Gedanken der privaten Vorsorge deutlich zu verstärken."
[Persönliche Anmerkungen:
Städische Besiedelung und damit verbunden Versiegelung sind nicht "von Gott gegeben", sie sind Auswirkungen politischer Entscheidungen! Aufgrund von Starkregen und Schneeschmelze sammelt sich Wasser insbesondere in Tallagen (bspw. im Südharz am Rande des Harzes, besonders in Bad Sachsa). Eben deshalb kann es auch genau hier reguliert werden durch Talsperren, Verzögerung der Fließgeschwindigkeit, Schaffung von Überschwemmungsgebieten etc.]
Es sollte also die Vorsorge im Fordergrund stehen, damit es nicht zu solchen Feststellungen kommt: Die Lage sei kritisch, aber stabil, sagte Weil. "Die Einsatzschwerpunkte verlagern sich: Sie haben in Südniedersachsen begonnen und sind Tag für Tag Richtung Norden weitergewandert", so Weil. Angesichts eines flächendeckenden Hochwassers sei die Lage bislang gut bewältigt worden. So hätten deutlich weniger als 2000 Betroffene Haus oder Wohnung verlassen müssen. Man müsse aber weiter "hochaufmerksam" sein.... (Harzkurier 03.01.2024)
Ist dann noch genug Trinkwasser verfügbar?
Ist dann noch genug Trinkwasser verfügbar?
Eine klare Antwort wird in diesem Artikel des Harz Kuriers durch die Verantwortlichen nicht gegeben!
Start • Lokales • Bad Sachsa • Trinkwasser im Südharz: Wie sicher ist die Versorgung?
Trinkwasserversorgung 26.07.2023, 18:52 | Lesedauer: 6 Minuten Thorsten Berthold
Wird der Klimawandel zur Gefahr für das Trinkwasser im Stadtgebiet von Bad Sachsa? Und wo wird dies überhaupt gewonnen? Ein Überblick.
Den Hahn aufdrehen – und schon kommt Wasser aus der Leitung. Ganz normaler Vorgang, den im Alltag kaum jemand hinterfragt. Doch woher kommt eigentlich das Trinkwasser? Wie wird es gewonnen? Und kann es in Zeiten des Klimawandels auch hier im Südharz knapp werden? Antworten auf diese und andere Fragen geben Stefan Lummer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Sachsa, sowie Stefan Joedicke, der Technische Leiter des Unternehmens, im Gespräch mit unserer Redaktion. Beide sind verantwortlich für die Wasserversorgung der Menschen in der Uffestadt. „Das Trinkwasser aus der Leitung ist das einzige Lebensmittel in Deutschland, dass man vom Tag seiner Geburt bis zum Tod durchweg und ohne Einschränkungen zu sich nehmen kann. Da kommt noch nicht einmal Mineralwasser mit, denn dies ist beispielsweise nicht für Babys und Kleinkinder geeignet“, erklärt Stefan Lummer.
Das Projekt Wasserwerk & Talsperre Steina
Besseres Trinkwasser im Südharz: 850 Bäume bei Steina gepflanzt
Trinkwasser für Deutschland: Die Zukunft entsteht im Südharz
Talsperre Steina: So ist der Stand beim Projekt Sanierung
Test-Wasserwerk liefert bestes Trinkwasser für Steina
Es läuft: Steina erhält wieder Trinkwasser von der Talsperre
Wasserwerk in Steina: Pilotanlage geht an das Netz
Wie ein Container für frisches Trinkwasser aus Steina sorgt
Talsperre Steina soll bis Ende 2024 saniert sein
Bund gibt 2 Millionen Euro für die Sanierung der Talsperre
„Talsperre Steina ist keine Anlage für den Hochwasserschutz“
„Die Wasserversorgung in Bad Sachsa ist gesichert“
Die Sorge um das Wasser in Tettenborn
Wo wird das Trinkwasser für die Stadt Bad Sachsa gewonnen?
Es gibt die Talsperre in Steina (die aktuell im Rahmen des Pilotprojektes nur den Ort versorgt), dazu zwei Brunnen im Stadtgebiet sowie zwei in Bartolfelde. Ferner gibt es noch vier Quellen am Ravensberg. Verbunden ist all dies über ein 100 Kilometer langes Rohrnetz.
Wo wird es gespeichert?
Es gibt acht Hochbehälter im Stadtgebiet, von denen jeder ein Fassungsvermögen von 3.775 Kubikmetern hat.
Was sind die Besonderheiten bei der Trinkwassergewinnung im Südharz?
Man kann die verschiedenen Anlagen sozusagen nicht in einen „Topf“ werfen. Es gibt verschiedene Versorgungsgebiete, die bedient werden müssen, die sich auch unterscheiden. Früher reichten beispielsweise die Quellen am Ravensberg aus für die Versorgung. In den Jahren in denen Bad Sachsa gewachsen ist, musste auch die Trinkwasserversorgung mit wachsen. Daraufhin wurden die Brunnen gebaut und später schloss man sich auch dem Wasserwerk in Bartolfelde an. Ferner ist eine Herausforderung, dass das Trinkwasser verschiedene Höhenlagen überwinden muss, wir haben dabei einen Höhenunterschied von 230 Metern in der Spitze zu überwinden. Das ist auch an die Technik in den Pumpen eine Herausforderung, denn für zehn Höhenmeter benötigt man einen Bar Druck.
Gerade das aus Bartolfelde steht wegen der Wasserqualität immer wieder in Bad Sachsa in der Kritik.
Diese ist unberechtigt. Das Wasser ist zwar härter, wie das aus den Brunnen in Bad Sachsa, aber es ist gut. Zudem steht eines auch fest: Hätten wir das Wasserwerk in Bartolfelde heute nicht, müssten wir es bauen. Die Versorgung ist nur mit ihm sicherzustellen, da wir schon immer dezentral gearbeitet haben. Und nicht nur das: Das Wasser, dass in Bartolfelde gewonnen wird, ist bereits Trinkwasser. Das Wasser aus den Quellen und der Talsperre in Steina muss noch aufbereitet werden.
Wie viel Wasser wird pro Tag in der Uffestadt gewonnen bzw. verbraucht?
Im Schnitt benötigen wir zwischen 750 und 1.200 Kubikmeter am Tag.
Trinkwasser gilt als das am besten kotrollierte Lebensmittel in Deutschland. Wie genau muss man sich das vorstellen?
Zunächst erfolgt permanent eine Kontrolle aller Daten und Parameter online im Leitstand. Hinzu kommen noch viele kleine und große Kontrollen, ähnlich wie bei einem kleinen oder großen Blutbild beim Arzt. Bei der kleinen Kontrolle, die viermal im Jahr erfolgt werden 15 Parameter überprüft, bei der großen, die einmal im Jahr stattfindet 50 verschiedene. Hinzu kommt noch eine Überprüfung im Bereich Pflanzenschutzmittel. In der Summe sind es 3.000 Parameter, die im Jahr kontrolliert werden. Dazu gibt es im Stadtgebiet 51 Messstellen, darunter beispielsweise auch die Schulen. All diese Kontrollen erfolgen stets in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt.
Wie hat sich der Trinkwassergebrauch in den vergangenen Jahren entwickelt?
Seit 1990 ist der Trinkwassergebrauch pro Person pro Tag in Deutschland deutlich zurückgegangen – von 147 Litern im Jahr 1990 auf rund 121 Liter zu Beginn der 2010er Jahre. In den vergangenen Jahren haben heiße und trockene Sommer jedoch wieder zu einem leichten Anstieg des Pro-Kopf-Wassergebrauchs geführt. Im Jahr 2021 lag der Pro-Kopf-Gebrauch bei 127 Litern, im Jahr 2022 bei 125 Litern pro Tag.
Nun der Blick in die Zukunft: Ist die Wasserversorgung hier im Südharz sicher? Ist der Klimawandel schon ein Problem, oder deutet es sich an?
Der Klimawandel ist spürbar – und beeinflusst auch das Trinkwasser. Allen voran ist es so, dass es weniger Regen gibt und dieser – da der Wald auch nicht mehr da ist in vielen Teilen – sehr schnell verschwindet, aber nicht in den Boden einsickert. Die Folge ist, dass auch der Grundwasserspiegel sinkt. Das bedeutet aus unserer Sicht, dass wir mit Wiederaufforstung anderen Aktionen dafür sorgen müssen, dass das Rohwasser wieder besser gehalten wird.
Ist dann noch genug Trinkwasser verfügbar?
Daran arbeiten wir stets und ständig. Aktuell geht man davon aus, dass ein Mensch 125 Liter Wasser pro Tag benötigt. Wir optimieren unsere Arbeit aber auch immer weiter. Grundlage hierfür ist ein Wasserversorgungskonzept, mit dem wir unsere Anlagen auf neue Gegebenheiten einstellen und konkrete Maßnahmen erarbeiten. Zum Beispiel mit den Landesforsten und den Harzwasserwerken erarbeiten wir Konzepte, speziell um das Rohwasser zu schützen. Ferner gibt es im Fall der Fälle auch Maßnahmen, die seitens des Landkreises getroffen werden können, um die Versorgung sicherzustellen. Beispielsweise wie jüngst die Verfügung, dass aus Fließgewässern kein Wasser mehr über Pumpen entnommen werden darf. All diese Schritten sind in einem Stufenplan hinterlegt. Bezogen auf unsere eigenen Maßnahmen haben wir aufgrund der Dürrejahre 2018 und 2019 ein hydrogeologisches Gutachten erstellen lassen, um zu erörtern wo wir, wenn im Fall das es notwendig wäre, neue Brunnen bauen könnten. Zudem stellen wir wie im Fall des Pilotwasserwerks an der Talsperre Steina unsere Technik um, um so ökologisch wie möglich Wasser aufzubereiten, den Wasserkreislauf zu optimieren.
Diesen Artikel habe ich wie folgt kommentiert, es ist meine persönliche Meinung:
Besten Dank an den Harz Kurier und die Herren Lummer und Jödicke für das Behandeln dieses Themas, welches eben mit dem Ertüchtigen der Steinatal-Sperre nicht erledigt sein darf. Diesem Schritt werden weitere folgen müssen; neben den Brunnen in Bartolfelde, dem Wiederaufforsten des Stadtwaldes ist auch über das Haushalten des Oberflächenwassers in unserer Stadt Bad Sachsa zu diskutieren. Schaut man sich unser Städtchen (nebenbei sind wir Heilklimatischer Kurort + wollen es bleiben!) aus der Vogelperspektive über die Entwicklung der Kernstadt (wie auch natürlich der Ortsteile) über die vergangenen 175 Jahre an, wird deutlich welche Flächen wir versiegelt haben (weitere sind zur Zeit geplant) und tragen selbst dazu bei, dass UNSER Wasser schnell / zu schnell abließt. Auch gehen die Extrema immer stärker auseinander: Mal zu viel Regen in zu kurzer Zeit - mal zu wenig Wasser in der Uffe. Ein Einstieg in die hiesige Diskussion kann der folgende Beitrag sein, der unterstützt wird von "Deutscher Städte- und Gemeindebund" sowie "Deutscher Städtetag": https://www.gruen-in-die-stadt.de/schwammstadt/
(Ralph Boehm, Facebook 28.07.2023)
Talsperre Steina
1930, Schachtarbeiten für die Wasserleitung von der Talsperre Steina nach Tettenborn
(1930, Foto Dr. Hugo Haase, Uni Göttingen, HK-online 1.8.2020 12.06 Uhr aktualisiert)
Der "Wasserleitungsverbandes SÜDHARZ".
Einen Zweckverband gründen am 06.02.1937 für (in dieser Reihenfolge)
"Die Gemeinden Tettenborn, Mackenrode, Branderode, Clettenberg, Obersachswerfen, Liebenrode, Gudersleben, Woffleben und die Stadt Bad-Sachsa im Kreise Grafschaft Hohenstein...
...der die Anlage und den Betrieb einer gemeinsamen Wasserleitung zum Ziele hat."
(https://www.steinatalsperre.com/historie/historische-dokumente/ , 22.11.2024; für eine bessere Lesbarkeit hoffen wir auf Original-Skans)
Am 10.02.1950 schreibt der Wasserleitungs-Vergand-SÜDHARZ an die Aussenstelle Herzberg des Wasserwirtschaftsamtes:
"Bau von Rückhaltebecken im Steinatal"
...Durch den Bau der Rückhaltebecken im Steinatal würde die Wasserversorgung der in den Sommermonaten notleidenden Gemeinden Bad-Sachsa, Neuhof, Tettenborn und Steina - mit einer Einwohnerzahl von 10.068 - gesichert sein... ...auch die Ortschaft Nüxei mit den neu erbauten Grenzzollhäusern ohne Bedenken mit Wasser versorgt werden können."
(https://www.steinatalsperre.com/historie/historische-dokumente/ , 22.11.2024; für eine bessere Lesbarkeit hoffen wir auf Original-Skans)
Die Öffentliche Ausschreibung des Wasserwirtschaftsamtes Hildesheim - Außenstelle Herzberg mit Datum 29.06.1953 wird am Folgetag in der Kreis-Zeitung veröffentlicht.
(https://www.steinatalsperre.com/historie/historische-dokumente/ , 22.11.2024; für eine bessere Lesbarkeit hoffen wir auf Original-Skans)
Dem Osteroder Kreisanzeiger ist am 05. September zu entnehmen,
daß die Steina-Talsperre nunmehr Wirklichkeit wird.
(https://www.steinatalsperre.com/historie/historische-dokumente/ , 22.11.2024; für eine bessere Lesbarkeit hoffen wir auf Original-Skans)
(https://www.steinatalsperre.com/historie/historische-dokumente/ , 22.11.2024; für eine bessere Lesbarkeit hoffen wir auf Original-Skans)
(https://www.steinatalsperre.com/historie/historische-dokumente/ , 22.11.2024; für eine bessere Lesbarkeit hoffen wir auf Original-Skans)
(26.02.1982, Bad Sachsaer aktuelles Echo)
(05.03.2009, Foto: Horst Möller)
(05.03.2009, Foto: Horst Möller)
Talsperre Steina
Gewässerschau 2015 des Bode-Zorge-Verbandes mit u.a. dem damaligen BGM-Kandiaten Frank Kellner - unter dem Vorsitz Jörge Schiers.
(Foto Ralph Boehm, 20.04.2015).
Talsperre Steina ist keine Anlage für den Hochwasserschutz.
Bad Sachsa. Der Geschäftsführer der Stadtwerke erbittet eine Versachlichung der Diskussion um die Anlage. Die Wasserversorgung der Stadt Bad Sachsa – und damit einhergehend auch die Talsperre Steina sind seit Monaten ein vielfach in der Politik und Bevölkerung diskutiertes Thema. Bereits am 11. August hatte die Meinung der Stadtwerke Bad Sachsa deren Geschäftsführer Martin Völz in einer Stellungnahme zum Sachstand der Wasserversorgung in Bad Sachsa und der Talsperre Steina und der Bitte an alle Parteien , mit diesem wichtigen aber auch komplexen Thema im aktuellen Bürgermeisterwahlkampf als eines der Schwerpunktthemen nicht zu polarisieren, dargelegt. Da das Thema aber weiter diskutiert wird, „sehen sich die Stadtwerke Bad Sachsa einem verstärkten Informationsbedarf ihrer teilweise stark verunsicherten Kunden gegenübersehen“, heißt es in einer Pressemitteilung.Keine Änderung am SachverhaltGrundsätzlich habe sich an dem bereits veröffentlichten Sachverhalt nichts verändert. Es werde weiterhin seitens der Stadtwerke an einer Aktualisierung des Wasserversorgungskonzepts gearbeitet, aus dem dann die entsprechenden Handlungsalternativen abgeleitet würden können. Parallel würde fortlaufend die technische Entwicklung beobachtet, um so kostengünstigere und wirtschaftlich darstellbare Alternativen zu dem aus Jahr 2017 stammenden Modernisierungsangebot zu finden. „Warum sollten wir auch, sofern wir eine darstellbare Lösung finden, auf einen Vermögensgegenstand wie die Talsperre Steina dauerhaft verzichten?“, sagt Martin Völz, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Sachsa.Er betont, dass sich ein Bundestagsabgeordneter über die Talsperre informiert habe , allerdings fand diese Information ohne Beteiligung der Stadtwerke statt, „so dass über den Informationsgehalt nichts bekannt ist. Für uns als Betreiber der Talsperre erschließt sich nicht, wie erfreulicherweise interessierte Bundes- und Landespolitiker nur durch ein bloßes Anschauen der Talsperre Erkenntnisse zum Modernisierungsbedarf gewinnen konnten?“, rätselt der Geschäftsführer.Nur zur TrinkwasserversorgungMöglicherweise ergebe sich vor diesem Hintergrund auch die Fehleinschätzung , dass es sich bei der Talsperre Steina um einen Hochwasserschutzanlage handele, wie zum Beispiel der Schmelzteichdamm in Bad Sachsa. Die Talsperre Steina sei aber eine reine Trinkwasserversorgungsanlage , heißt es in der Mitteilung. Schon in dem Prüfungsbericht des Wasserwirtschaftsamtes Hildesheim zum Entwurf eines Staubeckens im Steinatal aus dem Jahr 1955 wird damals mitgeteilt: „Ein ständiger Einstau des Beckens ist geboten. … Nach Möglichkeit ist der Betrieb des Staubeckens so einzurichten, dass der Beckenstand nicht weiter als einen Meter über Entnahmeseihe abgesenkt wird…“.Stadtwerke sehen keine Förderprogramme aktuell„Hieraus und gerade aufgrund des geringen Fassungsvermögens ergibt sich von selbst, dass kein Stauraum zur Aufnahme von Hochwasser zur Verfügung steht und die aktuelle Problematik ergibt sich aus dem durch die gesetzliche Weiterentwicklung notwendig gewordenen Modernisierungsbedarf in der Wasseraufbereitung. Die momentan teilweise publizierten Förderprogramme sind bedauerlicherweise nach unseren Kenntnisstand gerade nicht dafür ausgelegt“, führt Völz weiter aus. „In den bestehenden, bzw. bereits beendeten Förderprogrammen sind die förderfähigen Sachverhalte klar vorgegeben, und in den für 2021 und 2022 angekündigten Programmen sind in den uns bisher bekannten Inhalten ebenfalls keine Fördermittel für die Modernisierung von Wasseraufbereitungsanlagen enthalten“.Der zuvor ohne vorherige Abstimmung mit den Stadtwerken von politisch interessierter Seite veröffentlichten Finanzierungsalternative einer allgemeinen, gegebenenfalls temporären, Wasserpreiserhöhung erteilen die Stadtwerke eine Absage.Bad Sachsas Kunden werden anders versorgt„Vor dem Hintergrund eines Versorgungsanteils von nur 25 bis 40 Prozent aufgrund des rückläufigen Wasserdargebotes (insbesondere in den beiden Trockenjahren 2018/19) in den vergangenen zehn Jahren mit abnehmender Tendenz lässt sich eine allgemeine Finanzierungsumlage auf den Wasserpreis für alle unsere Wasserkunden , die außerdem zu einem großen Teil nicht aus der Talsperre Steina versorgt werden, nicht rechtfertigen und wirft mit Bick auf unsere Monopolstellung nicht nur rechtliche Bedenken auf“, fasst der Geschäftsführer seine Analyse zusammen.Auf Grund der klimatischen Entwicklung sei gemäß der Stadtwerke Bad Sachsa auch die Nutzung von Tiefenwasser anstelle von Oberflächenwasser die nachhaltigere und sicherere Versorgungsquelle , insbesondere mit Blick auf die Größe der Talsperre Steina und die Entwicklung der Wassermengen der Steina. Entgegen anders lautender Behauptungen haben die beiden Tiefbrunnen in Bartolfelde dagegen im Jahr 2018 die Wasserversorgung Bad Sachsas zu 80 Prozent sichergestellt, und laut Stadtwerke zeigten sich auch keine Erschöpfungserscheinungen bei der Fördermenge oder –qualität.Aufgabe: Wasserversorgung sicherstellen„Aufgabe der Stadtwerke Bad Sachsa ist die nachhaltige, sichere und wirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und keine Umsetzung einer politisch motivierten Wünsch-Dir-Was-Strategie“, betont Geschäftsführer Martin Völz abschließend.
(20.04.2015, Foto: Ralph Boehm) (Harz Kurier, online aktualisiert am 16.11.2020, 21:00 Uhr)
Wasserversorgung der Stadt Bad Sachsa mit/ohne der Talsperre Steina.
(Harz Kurier, 04.12.2019)
Kann die Talsperre Steina nicht als Trinkwasser-lieferant herhalten, muß die Trinkwasserversorgung aus anderen Quellen gesichert werden für Teile der
Kernstadt; das gilt insbesondere für die
(Harz Kurier, 16.12.2019)
Bahnhofstraße
Martkstraße
Ringstraße
Schachtbergstraße
Schillerstraße
21. April 2022, Harz Kurier
"Ein Weiterbetrieb unter Auflagen wurde seinerzeit für weitere Planungen zeitlich befristet zugestimmt. Diese Befristung ist ausgelaufen und kann unter den bestehenden Bedingungen nicht verlängert werden", erklären Stefan Lummer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Sachsa, wie auch Bürgermeister Daniel Quade gleichermaßen."
Damit wurde die Sanierung der Talsperre in Steina der Sanierung der Brunnenanlagen in Bartolfelde vorgezogen.
Es beginnt mit einem Pilotprojekt:
Die Steinatalsperre
Die Steinatalsperre ist eine aus Talsperre, Wasserwerk und Staubecken bestehende Stauanlage im Harz. Sie liegt nahe der Ortschaft Steina im gemeindefreien Gebiet Harz des Landekreises Göttingen in Niedersachsen. Die Talsperre wurde am 19. November 1954 als Rückhaltebecken eingeweiht und dient seit 1958 als Trinkwassertalsperre. Die Länge des Stausees beträgt 150 Meter, während der Damm eine Länge von 80 m bei einer Höhe von 8 m misst.
(https://www.steinatalsperre.com/. 22.11.2024)
Die folgenden Fotos (Heinz Meißner, oben links: 25.03.2022, die anderen drei vom 15.05.2022) zeigen die Talsperre unmittelbar vor Beginn der Maßnahmen.
Die Talsperre ist gefüllt.
(29.06.2022, Foto: Heinz Meißner)
Bürgermeister Daniel Quade legt Hand an: Die Pilotanlage geht ans Netz.
(09.06.2022; Foto: BGM Daniel Quade, auf Facebook)
INNOVATION IM SÜDHARZ
Test-Wasserwerk liefert bestes Trinkwasser für Steina
Aktualisiert: 23.10.2022, 16:51
Thorsten Berthold
Das neue Wasserwerk in Steina arbeitete bestens, das Trinkwasser hat höchste Qualität (Symbolbild).
Foto: Patrick Pleul / dpa
STEINA. Die innovative Anlage nutzt Ozon statt Chlor zur Aufbereitung. Nun warten die Stadtwerke Bad Sachsa auf die Freigabe zur Sanierung der Talsperre.
Der 9. Juni 2022 war ein besonderer Tag für die Stadt Bad Sachsa: seit diesem Tag wird Steina wieder mit Wasser aus der Talsperre Steina versorgt, möglich macht dies die neue mehrstufige Aufbereitungsanlage nach dem Biofiltrationsprinzip mit Ozon. Das neue Wasserwerk ist ein Puzzleteil bei der geplanten Sanierung der gesamten Talsperre. Und bei den Verantwortlichen ist man mit der Leistung aktuell sehr zufrieden. „Die Aufbereitungsanlage funktioniert nach Anpassung auf die örtlichen Gegebenheiten einwandfrei“, erklärt Stefan Lummer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Sachsa, dem Betreiber der Pilotanlage und Talsperre, auf Nachfrage unserer Zeitung.
Mittlerweile habe die Pilotanlage ihre Leistungsfähigkeit auch unter den Bedingungen der langen Trockenheit unter Beweis stellen können. „Es hat sich dabei noch Optimierungspotential herausgestellt“, sagt Lummer. Konkret geht es darum, dass durch die geringe Tiefe der Steinaer Talsperre, sich keine Schichtung aufbaue, „das Wasser wird warm und das Algenwachstum ist entsprechend hoch“. Dies verringere die Filterstandzeiten, erhöhe den Rückspülungsaufwand wie auch den Materialeinsatz.
Filtermaterial optimiert
„Es hat auch gezeigt, dass noch andere Filtermaterialien geprüft werden müssen. Es ist während der Trockenheit ein erhöhtes Manganaufkommen beobachtet worden. Sollte sich dies manifestieren, ist eine weitere Filterstufe nötig“, fasst der Geschäftsführer die getroffenen Erkenntnisse im Betrieb zusammen.
Abschließend sei aber festzustellen, „dass zu jeder Zeit von der Pilotanlage einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung gestellt wurde. Das nächste halbe Jahr wird zeigen, wie die Aufbereitung mit den Anforderungen des Winterwetters und mit Starkregenfällen zurechtkommt.“
Ziel: 2024 soll saniert sein
Doch das ist wie gesagt nur ein Teilschritt. Hintergrund der Einweihung des Pilot-Wasserwerks sind die Bemühungen der Stadtwerke bzw. der Stadt Bad Sachsa, im Rahmen eines Modellprojektes für ganz Deutschland, bei dem die Themen Klimawandel, Trinkwasserversorgung, Nachhaltigkeit im Fokus stehen, die Talsperre bis zum Jahr 2024 zu sanieren und modernisieren. Dafür sind insgesamt zwei Millionen Euro im Bundeshaushalt unter dem Titel „Klimawandelgerechte Wasserversorgung am Beispiel von Talsperre und Wasserwerk Steina“ eingestellt.
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„Wir haben als ersten Schritt zur Erlangung der in Aussicht gestellten Fördergelder eine geforderte Projektskizze zum Neubau des Wasserwerkes beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz eingereicht. Nach der positiven Prüfung erhielten wir die Vorgaben für den eigentlichen Förderantrag. In nur drei Monaten ist es uns gelungen, in enger Abstimmung mit der Behörde, einen umfangreichen und vollständigen Förderantrag zu erstellen und einzureichen. Dieser befindet sich gerade in der abschließenden Prüfung. Wir hoffen auf eine positive Nachricht noch in diesem Jahr“, erklärt Stefan Lummer den aktuellen Sachstand des Verfahrens.
Probebetrieb lief im März an
Im März war der Probebetrieb des neuen Wasserwerks angelaufen, nachdem am 4. Juni 2021 das alte Wasserwerk außer Betrieb genommen wurde. Nach und nach wurde die neue Pilotanlage auf die erforderliche Trinkwasserqualität gemäß Trinkwasserversorgung eingestellt. Das erzeugte Wasser wurde dann im Rahmen eines Monitorings beprobt, mit dem Ergebnis, dass nun zunächst in Steina die Versorgung erfolgen kann.
Bestes Trinkwasser liefert der kleine Container neben der eigentlichen Talsperre.
Foto: Thorsten Berthold / HK
Dass man überhaupt an der Technik etwas ändern muss hat verschiedene Gründe: Die sich verändernden Umgebungseinflüsse mit längeren Trockenphasen und Hitzeperioden, aber auch bei Starkregen die Einschwemmung von Baumresten und anderem Material sorgt dafür, dass sich die Rohwasserqualität in der Talsperre Steina seit geraumer Zeit ständig ändert. Die bislang vorhandene Aufbereitungstechnik der Talsperre ist aber für solche Situationen nicht ausgelegt.
Anlage vom Netz genommen
Die Folge: Es konnte durch das alte Wasserwerk nicht konstant Trinkwasser geliefert werden, was sich auch anhand von wiederholt registrierter mikrobiologischer Belastung am Trinkwasserausgang des Wasserwerks in Steina feststellen ließ. Dies führte dazu, dass die Anlage erst wiederholt und eben vor einem Jahr komplett vom Netz genommen werden musste und seitens des Gesundheitsamtes eine Anpassung an den aktuellen Stand der Technik der Aufbereitung gefordert wurde.
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Die Idee für die neue Anlage lieferte das Ingenieurbüro Rinne und Partner aus Göttingen, mit dem die Stadt Bad Sachsa seit geraumer Zeit zusammenarbeitet. Die Wasseraufbereitung mit Ozon durch die Anlage der Firma Hydro Elektrik ist ein Verfahren, dass bislang vor allem in Skandinavien genutzt wird.
Innovative Technik nutzen
Und genau hier kommt auch das, was mit den Bundesmitteln gefordert wird, zum Tragen: innovative Technik. Die Anlage in Steina, die zweigeteilt läuft, kann sich perfekt auf veränderte Bedingungen einstellen. Aber nicht nur das: Durch die Aufbereitung mit Ozon kann komplett auf den Einsatz von Chlor verzichten werden.
Jetzt aber gilt es erst einmal zu warten, wie die Prüfung seitens des Umweltministeriums aussieht. Ist diese positiv, gilt es die Arbeiten auszuschreiben, Firmen zu finden usw. Bis Ende des Jahres 2024 soll die Talsperre Steina saniert sein.
"Aufgedeckt wurde zu Beginn der Arbeiten ein
Vorläufer der Steinatalsperre.
Es handelt sich um die erste Anlage eines Verbandswasserwerks, ein Quellfassungsbauwerk (Jahr 1934, s.o.), mit versenkten Tal-Querriegel (Foto)".
(Jörge Schiers: 01.06.2024, STADTSPIEGEL, S. 4)
Bürgermeister Daniel Quade schreibt auf Facebook am 19. Juli 2024:
Die entscheidende Phase beim Neubau des Wasserwerks an unserer Talsperre Steina hat begonnen
Am Mittwoch wurden in den frühen Morgenstunden die beiden Reinwasserbehälter mit dem Schwertransport angeliefert.
Kurze Fakten zu den Behältern:
zwei Kräne waren nötig, um die Behälter aufzurichten und in das Gebäude zu heben; ein Behälter hat ein Gewicht von 5.000 kg, Durchmesser 4 Meter, Höhe 6 Meter
Fassungsvermögen eines Behälters 75.000 Liter
Absolut beeindruckend und faszinierend war für mich, wie der Kranführer diese tonnenschweren, riesigen Reinwasserbehälter auf den Millimeter genau in das Bauwerk eingesetzt hat
Im Verlauf des Tages wurden noch die Filterbehälter und die Voroxidation geliefert.
Heute sollten dann fast 40 Containersäcke Filterkies und Aktivkohle in die Filterbehälter eingebracht werden.
Für die Anlieferung musste ein absolutes Halteverbot im oberen Teil Steinas erlassen werden. Für das Verständnis und das tadellose Einhalten, möchte ich mich recht herzlich bei allen Stein‘schen bedanken.
Auf der extra eingerichteten Homepage gibt es weitere spannende Fakten und ein Bautagebuch: www.steinatalsperre.com
Die Fertigstellung soll planungsgemäß Ende 2024 sein:
Technischer Leiter Stefan Joedicke:
"Klimawaldgerechte Wasserversorgung am Beispiel von Talsperre und Wasserwerk Steina"
(erschienen bei DVGW energie | wasser-praxis, als Teil einer Serie zum Thema "Trinkwassertalsperren im Klimawandel". Dieser beschreibt u.a. die Ausgangssituation, Herausforderungen und das konkrete Fördermittelprojekt, Meldung vom 23.10.2024)
Kleiner Exkurz zum Technischen Leiter der Städtischen Gesellschaften (2021): Stefan Joedicke
Auf 25 Jahre Betriebszugehörigkeit als Mitarbeiter der Stadtwerken Bad Sachsa kann Stefan Joedicke diese Tage zurückblicken. Bereits am 01.08.1992 begann er seine Ausbildung als Elektroinstallateur bei den Stadtwerken, welche er mit einer Auszeichnung für besonders gute Leistungen abschloss. Nach seiner Übernahme am 01.02.1996 – lediglich durch den Grundwehrdienst unterbrochen – zählen zu seinen Aufgaben unter anderem Arbeiten bei der Strom- und Wasserversorgung, Mitwirkung bei den Erweiterungen im Salztal Paradies Bad Sachsa, Erschließung des Ferienparks, Erneuerung der Fernwirk- und Leitstellentechnik sowie die Erweiterung der Steuerungs- und Automatisierungstechnik in den Strom- und Wasserversorgungsanlagen.
Trotzdem fand er noch Zeit zur Weiterbildung und legte im Jahr 2002 seine Meisterprüfung im Elektrotechnik-Handwerk mit sehr guten Leistungen ab. So war der weitere Karriereweg bei den Stadtwerken Bad Sachsa fast schon vorgegeben und gipfelte am 01.03.2008 in der Ernennung zum Technischen Leiter der Stadtwerke und aller anderen Unternehmen im Verbund.
Der Geschäftsführer Martin Völz ließ es sich natürlich nicht nehmen, dem Jubilar persönlich für seinen herausragenden Einsatz für den Unternehmensverbund und damit der Stadt Bad Sachsa zu danken. „Über all die Jahre hat Stefan Joedicke durch sein hohes Fachwissen und seine engagierte, mehr als vorbildliche Arbeitsweise immer zum Wohle des Unternehmensverbunds gehandelt. Gerade auch dank seiner Kompetenz sind wir für die Zukunft sehr gut aufgestellt.“, lobt Martin Völz, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Sachsa.
(03.02.2021, Stadtwerke Bad Sachsa)
Am 01.11.2024 berichten die Stadtwerke Bad Sachsa:
Harz Energie übernimmt die Stromversorgung der Stadtwerke Bad Sachsa - Wasser bleibt in kommunalem Eigentum
Im Gegenzug erwirbt die Bädergesellschaft Bad Sachsa mbH, eine 100%ige Tochter der Bad Sachsa Holding GmbH & Co. KG, die verbleibenden 25,1% Gesellschaftsanteile der Stadtwerke von der Harz Energie. Die Bädergesellschaft wird damit zur alleinigen Gesellschafterin der Stadtwerke Bad Sachsa.
Die Wasserversorgung verbleibt bei den Stadtwerken und damit im vollständigen Eigentum der Stadt Bad Sachsa. Harz Energie übernimmt hierfür die operative Betriebsführung, darunter Netzbetrieb, Ablesung, Abrechnung, Kundenservice und Rechnungswesen. Beide Entscheidungen wurden vom Rat der Stadt Bad Sachsa beschlossen. Auch der Aufsichtsrat der Harz Energie hatte dem Vorhaben zugestimmt.
Massive Veränderungen im Energiemarkt nicht mehr allein zu stemmen
„Für kleine Stadtwerke ist es immer schwerer, die regulatorisch-rechtlichen Anforderungen und die hohen Investitionen in Infrastruktur und Netzausbau zu bewältigen. Die anstehenden Veränderungen sind mit aktuell noch 12 Mitarbeitenden nicht mehr zu stemmen,“ erläutert Daniel Quade, Bürgermeister der Stadt Bad Sachsa. Mit der neuen Unternehmensstruktur und durch die enge Zusammenarbeit mit der Harz Energie sieht er jedoch gute Chancen, den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. „Ich danke der Harz Energie für die partnerschaftlichen Verhandlungen auf Augenhöhe. Harz Energie genießt seit Jahren unser Vertrauen. Es ist gut, die Stromversorgung und die Zukunft der Stadtwerke mit einem regionalen Partner neu aufzustellen, der die Bedingungen vor Ort bestens kennt“, betont Quade.
Harz Energie investiert in die Stromnetze in Bad Sachsa
Der regionale Energieversorger plant allein für 2025 Investitionen in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro in das Stromnetz der Stadt. „Versorgungssicherheit hat für uns höchste Priorität“, betont Konrad Aichner, Geschäftsführer der Harz Energie. „Die Investitionen werden nicht nur die Zuverlässigkeit der Netze erhöhen, sondern sie auch zukunftsfähig für die Anforderungen der Energiewende machen.“ Auch der Bau des Wasserwerks in Steina und die Sanierung der Talsperre werden wie geplant mit Unterstützung der Harz Energie abgeschlossen.
Stabilität und Perspektive für die Mitarbeitenden
Für die Mitarbeitenden der Stadtwerke bedeutet der Zusammenschluss Stabilität und Perspektive, denn alle Arbeitsplätze bleiben erhalten. Stefan Lummer, der derzeitige Geschäftsführer der Stadtwerke, wird zwar im April 2025 in den Ruhestand gehen, den Übergabeprozess aber noch bis zur Verabschiedung des Jahresabschlusses begleiten.
Aichner ist optimistisch, dass der Integrationsprozess schnell gelingen wird. „Beide Unternehmen arbeiten schon seit Jahren in allen Bereichen sehr eng zusammen. Wir haben bei den Stadtwerken eine sehr offene und veränderungsbereite Belegschaft kennengelernt. Der Übergang wird nahtlos sein.“
Neuausrichtung im Zeichen des Wandels im Energiemarkt
Die Übernahme der Stromversorgung von den Stadtwerken erfolgt für die Harz Energie vor dem Hintergrund tiefgreifender Veränderungen im Energiemarkt. Der regionale Energiedienstleister versorgt aktuell im Harz, Harzvorland und im Eichsfeld rund 95.000 Strom-, 56.300 Gas-, 32.200 Trinkwasser- und 470 Wärmekunden und kann mit einem Jahresumsatz von ca. 497 Mio. Euro auf eine stabile Marktposition verweisen (Stand: 31.12.23). Die Stadtwerke Bad Sachsa beliefern bei einem Jahresumsatz von 6,6 Mio. Euro rund 4.800 Strom- und ca. 2.600 Wasserkunden.
Als zu 100% kommunales Unternehmen steht Harz Energie vor allem für regionale Nähe und Verlässlichkeit, was sie zuletzt in der Preis- und Versorgungskrise im Zuge des Ukraine-Konflikts nachhaltig unter Beweis gestellt hat. Zu den Gesellschaftern gehören neben den Kommunen Osterode am Harz, Goslar, Bad Harzburg, Seesen, Bad Lauterberg, Braunlage und Duderstadt, sowie dem Landkreis Göttingen auch das bundesweit größte Stadtwerke-Netzwerk THÜGA.
Gesellschafter der Harz Energie GmbH & Co. KG
- Thüga AG (49,35 %)
- Wirtschaftsbetriebe der Stadt Osterode GmbH (23,02 %)
- Stadt Goslar (Stadtwerke) (13,81 %)
- Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe der Stadt Bad Harzburg GmbH (5,30 %)
- Wirtschaftsbetriebe Seesen/Harz GmbH (4,49 %)
- Stadtwerke Bad Lauterberg im Harz GmbH (1,60 %)
- Braunlage Tourismus GmbH (1,17 %)
- Eichsfelder Wirtschaftsbetriebe GmbH (0,82 %)
- Landkreis Göttingen (0,45 %)
ABWÄSSER
In der ZEITUNG für den HARZ
kann man am 11.08.1904 lesen:
"Die Wohlhabenheit des Ortes hat die Anlegung einer Kanalisation ermöglicht.
Dadurch freilich, daß der Kanal unter dem Bette des durch den Ort gehenden Gebirgsbaches, der Uffe, angelegt ist, hat dieser Bach während des Sommes sein Wasser verloren, und wo einst helles, freundliches murmelndes Gebirgswasser Auge und Ohr erfreut hat, starrt uns jetzt graues, totes Steingeröll an; zudem machen sich an manchen Stellen des Kanals unangenehme Gerüche spürbar. Hoffentlich gelingt es der Stadtverwaltung, diese Uebelstände zu beseitigen. Es dürfte dies um so weniger Schwierigkeiten machen, da auch die Kommune als solche vermögend ist. Sie besitzt eine Wald von etwa 2.500 Morgen und ist in der Lage, nur sehr mäßige Kommunalsteuern zu erheben, ja sie ist imstande, ihren alten Bürgern alljährlich ein Quantum Brennholu unentgeltlich zu gewähren."
ABWASSERHEBEWERK STEINA 1966
(07.04.2009, Foto: Ralph Boehm)
(22.12.2012, Foto: Ralph Boehm)
Bürgermeister Daniel Quade
auf Facebook 15.11.2024
Die Sitzungsperiode ist beendet - Hier der erste Teil der wichtigsten Beschlüsse des Rates der Stadt Bad Sachsa vom gestrigen 14.11.2024:
Beiträge, Gebühren & Kosten für die Abwasserbeseitigung:
Gebühren werden für einen Zeitraum von 3 Jahren kalkuliert & müssen am Ende kostendeckend sein. Ist ein Überschuss da, muss dieser an die Bürger zurückgegeben werden.
Zum 01.01.2022 wurde u.a. aus diesem Grund die Gebühr von 2,95€ auf 2,60€ pro Kubikmeter gesenkt. Für den neuen Kalkulationszeitraum muss ab 01.01.2025 die Gebühr auf 3,05€ erhöht werden.
Hintergrund sind u.a. die anhaltend hohen Strompreise für die Kläranlage & gestiegene Aufwendungen im Kanalnetz. Allein die Stromkosten haben sich mehr als verdreifacht.
Gebühren für die Wasserversorgung:
Ab 01.01.2025 erfolgt die Trinkwasserversorgung öffentlich-rechtlich.
Alle bisherigen Aufgaben in Zusammenhang mit der Wasserversorgung, werden unverändert von unseren Stadtwerken fortgeführt.
Für den dreijährigen Kalkulationszeitraum vom 01.01.2025 bis zum 31.12.2027 ergibt sich so ein Wasserpreis von 2,60€ netto (vorher: 2,24€).
Hintergrund sind u.a. die rund 3,5 Mio. Euro-Investition in unsere Talsperre Steina & die jährlich hohen Investitionen, die in den kommenden Jahren für ein zukunftsfähiges Trinkwassernetz unabdingbar sind.
Die zwei größten Vorteile für diese Entscheidung sind folgende:
. Unsere Trinkwasserversorgung bleibt in unseren eigenen Hände, wir bleiben autark & schaffen die Grundlage dafür, dass das auch noch Jahrzehnte so bleibt,
. Wir sorgen für moderate und planbare Preise. Diese bestimmen wir durch unsere 3-Jahres-Kalkulation selbst. Maßgebend für den Preis ist jedoch, wie viel & wie gut wir die Trinkwasserversorgung für unsere Heimat durch stetige Investitionen ausbauen.
Kurze Info am Rande: Deutschlandweit gibt es in der Spitze bereits vereinzelt einen Trinkwasserpreis von über 7,-€ pro Kubikmeter.
Morgen folgt der zweite Teil der wichtigsten Ratsbeschlüsse
Ihr & Euer Daniel Quade Von euch - FÜR EUCH
STROM
Strom gegen Wasser
Billigstrom aus der DDR in die Bundesrepublick.
Von Wolkramshausen bei Nordhausen (DDR) über die
DDR-Grenzsperranlagen hinweg nach Neuhof
(03.06.1952, BSN)
Billigstrom aus der DDR in die Bundesrepublick.
Von Wolkramshausen bei Nordhausen (DDR) über die
DDR-Grenzsperranlagen hinweg nach Neuhof
(29.10.1985, evtl. Hannoversche Presse)
Im Gegensatz zur großen Linie wurde die Stromlieferung von Thüringen in die damalige Bundesrepublik nie ganz unterbrochen...
Im Harz versorgte die EV Bleicherode die Licht- und Kraftwerke Harz (LKH) und das Stadtwerk Bad Sachsa. Diese waren ebenfalls schon vor 1945 Kunden der ÜLZ Bleicherode. Die Versorgung geschah nun vom UW Klettenberg und vom EW Ellrich über 10- bzw. 15- und später 20-kV-Leitungen.
Mit steigender Leistung wurde zusätzlich vom UW Wolkramshausen in Thüringen zum UW Neuhof in Niedersachsen eine 110-kV-Doppelleitung errichtet (Bild 3 und 4) und beim LKH ein 6-MVA-Frequenz-umrichter aufgestellt, um die Frequenzschwankungen des osteuropäischen Netzes auszugleichen.
Es ist somit eines der wenigen Umspannwerke in der alten Bundesrepublik, über welches schon vor dem nach der Wende eingeführten Innerdeutschen Stromverbund Elektrizität aus der damaligen DDR importiert werden konnte. Die maximal mögliche Importleistung betrug 40 MVA. Hiervon konnten bis zu 25 MVA mit Hilfe von fünf von der Firma Siemens gefertigten, rotierenden Umformern, welche das Ausregeln der starken Frequenzschwankungen des ostdeutschen Stromnetzes ermöglichten, in das westdeutsche Verbundnetz eingespeist werden. Zusätzlich erfolgte eine direkte Einspeisung von Elektroenergie aus dem ostdeutschen Stromnetz in die Ortsnetze von Bad Sachsa, Walkenried, Zorge und Wieda.
Diese »Westversorgung« hatte für die DDR-Wirtschaft eine hohe Priorität.
Einerseits durften Fehler im westdeutschen Netz keine Auswirkungen auf das DDR-Netz haben und anderer-seits war wegen der für die DDR sehr wichtigen Devisen eine hohe Versorgungszuverlässigkeit gefordert.. Da Material in der DDR immer einen Engpass darstellte, wurde extra eine Störreserve für die Westversorgung vorgehalten. Strom wurde bis zur Wende im Jahr 1989 bzw. darüber hinaus geliefert.
Im April 1990 wurde die Anlage stillgelegt und zwischen 2003 und 2005 wurden die Umformer inklusive ihrer Hilfseinrichtungen demontiert und anschließend verschrottet. Die Hallen, in denen sich einst die Umformer befanden, werden heute von der Harz Energie für betriebliche Zwecke weiterhin genutzt. - Die Leitung nach Wolkramshausen wurde zum Teil abgebaut und an eine Leitung, die von einem Umspann-werk aus dem Westen kommt, angeschlossen. Die Schaltanlage, in die einst die Leitung aus Wolkramshausen mündete, ist zurzeit ungenutzt. Vor dem Umspannwerk steht ein ungenutzter 110-kV-Mast ostdeutscher Bauart.
( Walter Schossig: 40-jährige Unterbrechung beendet. 10 Jahre elektrische Wiedervereinigung Deutschlands. In: ew. Band 105, Nr. 21–22, 2005, S. 80–83 (walter-schossig.de [PDF; abgerufen am 18.03.2024] Sonderdruck PDF 6090). und Wikipedia: "Umspannwerk Neuhof", abgerufen am 18.03.2024)
Die beiden folgenden Fotos verdanken wir Horst Möller, der diese Abbauarbeiten am 08.04.2011 festhielt: