OSTERtal
PÄDAGOGIUM im Ostertal
Die "Realschule" liegt hier noch direkt an der Ostertalstraße!
(1909, Wasserleitungen, StABS 1,20,4 )
"1890 erwarb der aus Osnabrück stammende, aber zu jener Zeit in Roßla tätige Pädagoge Dr. Wilbrand Rhotert das bis dahin als Schützenplatz genutzte Grundstück im Ostertal und zog 1891 mit 17 Schülern von Roßla nach Sachsa um. Seine Einrichtung wuchs und gedieh, was sich nach dem Fachwerk-Kernbau in mehreren Anbauten (u.a. ein Quertrakt, dann 1897-1898 der Aulatrakt) und Zusatzgebäuden (1898 Wohnhaus für Lehrer und Hausmeister, 1899 das „Schwarze Haus“) äußerte."
(R. Boehm + M. Reinboth: Bad Sachsa - Bauwerke erzählen Geschichte, 2015, S. 107; siehe auch: Fritz Reinboth: Aus der Geschichte des Pädagogiums Bad Sachsa und seiner Heime Haus Kulenkampff und Haus Tannenberg, Verein für Heimatgeschichte Walkenried/Bad Sachsa und Umgebung e.V., Heft 43, 2015)
Bereits 1896 gab es bereits eine "Einfahrt" (!) und "Aborte"; auch der
"Spielplatz für die Zöglinge" ist bereits angelegt (noch ohne Linde).
(1896, Zeichnung: StABS I,r,6 )
Rhotert`sches Institut. Sachsa a/H.
(1896 gelaufen, AK: Slg. R. Boehm)
Rhotert`s Lehranstalt. Bad Sachsa.
(Mitte der 1890er, CDV: Slg. Dieter Lauenstein, Facebook 18.11.2018)
Turnhalle, 1899
"1900 entstand nach Plänen des Nordhäuser Architekten Habermann, dem wir bereits mehrfach begegnet sind, die noch heute vorhandene Turnhalle. Im Ostertal wurde also immerzu gebaut, doch augenscheinlich geriet Rhotert mit der einen oder anderen Rechnung etwas in Rückstand.
Paedagogium, berechtigte Realschule zu Bad Sachsa a/Südharz.
(1900, AK: Slg. R. Boehm A 188)
Einige architektonische Besonderheiten zeichnen diesen Turnhallen-Bau aus; so wurde z.B. die Wasserabführung des Daches in eine innenliegende Dachrinne geführt. Leider wurde bei der Bauausführung auf den angedachten seitlichen Turm verzichtet (wäre doch typisch für die Bad Sachsaer Spielart der Bäderarchitektur der Jahrhundertwende gewesen); wohl aufgrund der nebenstehend angedeuteten klammen Kasse.
Das Pädagogium hatte und hat häufig Grund zum Feiern! Manche Jubiläen werden sogar gefeiert obwohl sie kein Jubiläum sind oder aber man vertut sich manchmal mit den Jahreszahlen - Aber (Schul-) Schwamm drüber. Man soll die Feste feiern, wie sie fallen und sonst eben auch!
Das 10jährige Bestehen der Rhotert`schen Anstalten wurde zu Recht 1899 gebührend begangen, auch wenn die Schule selbst erst 1891 nach Umzug in Sachsa (wieder-)eröffnet wurde; die tatsächliche Gründung erfolgte bereits 1889 in Roßla! Mittig der stolze Gründervater Direktor Rhotert im Kreise des Kollegiums und vieler Rhotertianer (dem Verein ehemaliger Schüler).
(1899, Foto: Wintersport- + Heimatmuseum Bad Sachsa)
IN ARBEIT
Ihre Mitarbeit ist gefragt!
Diese handgemalte Ansichtskarte wurde in Bad Sachsa geschrieben und ist mit Poststempel von 1926 versehen. Aber was zeigt es ???
(1926, handgemalte AK: Slg. R. Boehm Alias A 187)
Der Frechdachs
(12.05.1951, Foto: Stadtdirektor Willi Müller)
1913 gründete der Verleger des Göttinger Tageblattes, Theo Wurm, die "Vereinigung alter Härtelianer" (VAH). Sie bekundete über alle Zeitläufe hinaus die freundschaftliche Zusammengehörigkeit und Verbundenheit ihrer Mitglieder (von 327 alten Schülern mit Abschlußexamen haben 275 der Vereinigung angehört). Um ihren Dank und ihre Anhänglichkeit an die Schule äußerlich zum Ausdruck zu bringen, hat die VAH das originelle Schülerdenkmal gestiftet.
"Vor allem junge Absolvianer unterstellten Großspurigkeit und sparten nicht mit Kritik, es sei momentan nicht opportun, Denkmäler zur Verschönerung bauen zu lassen."
Ausführlich fasst Stefan Bierwisch das Geschehen zusammen auf der Seite des Pädagogiums:
https://www.internats-gymnasium.de/.../der-frechdachs.html
(rechts: 27.02.1951, Osteroder Kreisanzeiger)
(27.02.1951, Osteroder Kreisanzeiger)
Markus Aslani: Der Frechdachs
(09-1989, Rundschreiben der K.V. Absolvia e.V. Nr. 128)
Im März 1951 stehen an dieser Kreuzung diverse große Bäume, ...
... die wenige Tage der neuen Gestaltung weichen werden.
(beide Fotos: März 1951, Stadtdirektor Willi Müller)
Im April 1951werden letzte Feinarbeiten am Denkmal durch E. Eppler (Göttingen) getätigt. - Im Hintergrund die Turnhalle des Pädagogiums
(beide Fotos: April 1951, Stadtdirektor Willi Müller)
(11.05.1951, Osteroder Kreis-Anzeiger)
(12.05.1951, BSN/Göttinger Tageblatt)
Unter viel Applaus wird das "Schüler-Denkmal" eröffnet!
(05.12.1951, Foto: Stadtdirektor Willi Müller)
(05.12.1951, Foto erhalten von Margitta Wedler)
(12.05.1951, Foto: Stadtdirektor Willi Müller)
(05.12.1951, Foto: Stadtdirektor Willi Müller)
(05.12.1951, Foto erhalten von Margitta Wedler)
Zur Jubelfeier des Pädagogiums
(11.05.1951, Osteroder Kreis-Anzeiger)
(12.05.1951, BSN/Göttinger Tageblatt)
(17.05.1951, BSN/Göttinger Tageblatt)
Auch/besonders für Streiche steht der Frechdachs
("Gespräch" auf Facebook am 13.11.2024)
Axel Hartmann (Alt-Bürgermeister Bad Sachsa): "Stimmt es eigentlich, das er bei der Enthüllung Anfang der 50er eine Weltkriegs Gasmaske auf dem Kopf hatte? Wurde in meiner Pädazeit (1959-67) immer erzählt...".
Stefan Bierwisch (kümmert sich um das Archiv des Pädagogiums): "ja das stimmt. Das habe ich noch aus erster Hand von Hans-Henning Damm erzählt bekommen, zusätzlich hatte er noch eine Zigarrenkiste unterm Arm. Die unterschiedlichen Berichte dazu resultieren laut ihm daraus, dass diese sofort entfernt wurden und es wohl nur die vorderen Reihen mitbekommen hatten."
Mehr Infos zum Frechdachs stellt Stefan Bierwisch zur Verfügung unter:
https://www.internats-gymnasium.de/ueber-das-paedagogium/der-frechdachs.html?fbclid=IwY2xjawGiwwxleHRuA2FlbQIxMAABHQ8WbFwWDt4JQ5jpA6SYrRkYGx6kUC-dJEwBXW4XyWqauahyoFlj-675FQ_aem_5k-CLjr4YJMpuJHhwiZ2AA
(06.05.1959, Der Spiegel, Titelblatt)
(14.06.1972, BSN)
Die drei Wappen der Ehemaligenverbände
(Rhoterianer, Vereinigung alter Härtelianer, Absolvia)
über dem Stadtwappen
(Winter 1975/1976, Foto: vmtl. Günter König)
Die "Vereinigung der Fotofreunde Bad Sachsa": Fotowettbewerb
(12.11.1957, BSN/Göttinger Tageblatt)
????????
(1981, Foto: unbekannt)
(08.04.1981, Bad Sachsaer Echo)
????????
(16.06.1988, BSN/Harz Kurier)
(02.12.1988, BSN/Harz Kurier)
(19.05.2001, BSN/Harz Kurier)
Das Vorbild und eine Nachfolgerin
Das Vorbild:
Der Frechdachs besuchte sein Ebenbild aus Stein
(08.09.2016, Harz Kurier)
"Zwei Frechdachse vor dem Pädagogium
(Foto: Hans-Jürgen Liebau, 01.12.2018 auf Facebook)
SCHÜTZENplatz
WOHNMOBILstellplatz
Bad Lauterberger Tageblatt, 04.11.1995
Intensiv setzten sich Kurdirektor Uwe Werner, gemeinsam mit dem Kurausschuss, seit 1995 mit einem Wohnmobilstellplatz auseinander.
Parallel erscheint im REISEMOBIL INTERMATIONAL 11/96:
"Ihre Reisemobil-Übernachtungsplätze preisen vier Campingplätze im Harz an... Die Gebühr beträgt pauschal 15 Mark pro Fahrzeug, unabhängig von der Personenzahl. Ver- und Entsorgungsanlagen sowie Müllcontainer stehen bereit, Gasflaschen lassen sich hier tauschen. Strom kostet extra. - Bei den vier Anlagen handelt es sich um die Oderbrücke in Hattorf, Wiesenbeker Teich in Bad Lauterberg, Eulenburg in Osterode, sowie den Campingplatz am Sösestausee, Osterode. Mit ihrem Angebot festigen die vier Plätze den seit dem Symposium Reisemobilfreundlicher Harz (REISEMOBIL INTERNATIONAL 8/96) eingeleiteten Trend des nördlichsten deutschen Mittelgebirges, sich für Reisemobil-Tourismus zu öffnen."
In Absprache mit dem Schützenverein wird der WC-Umbau (unter der "neuen" Schützenhalle) seit 1995 durchgeführt und eine Ver- und Entsorgungsstation auf dem Parkplatz seitlich des Pädagogiums 1996 gebaut für angedacht bis zu 72 Einheiten á 70 qm.
(Bauvorhaben "Erweiterung Wohnmobilplatz", Zeichnungen, Oktober 1996. StABS)
Europäischer Wohnmobil-Fahrer, Herbst 1995, Titelstory:
Der Widerstand im Harz gegen Reisemobilisten bröckelt
1995-10 REISEMOBIL INTERNATIONAL, 10/1995
Ähnliche Artikel erscheinen in
pro mobil 8 + 9/1995
Caravan 10/95
Reisemobil International 9/95
Camping 12/1995
Caravaning-Welt 01/1996
Aber nicht alle waren erfreut:
Pro und contra Stellplätze für Reisemobile
Harz Kurier, 19.06.1996
(vgl. u.a. Bad Lauterberger Tageblatt 19.06.1996)
Während hinter den Kulissen weiter diskutiert wird und Behörden es der Bad Sachsaer Verwaltung nicht gerade leicht machen, wird auf einem Symposium des Harzer Verkehrs Verbandes eine "Harzer Erklärung" verabschiedet:
"Reisemobile sind willkommen im Harz"
"Uwe Werner, Kurdirektor von Bad Sachsa und Motor der Reisemobilfreundlichkeit im Harz zu Mobil Szene aktuell, Zeitschrift der Reisemobil-Union (Dachverband der Reisemobilclubs in Deutschland), 1997:
Wenn diese Auflagen erfüllt werden müssen, bleibt uns nichts anderes übrig, als den Platz zu schließen. Damit ist keinem geholfen. Die Auflagen bringen kaum Komfort, den die Reisemobil-Touristen dazu gar nich wünschen."
Auch im Reisemobil International 8/1997 wird, nach Darstellung der Fakten, Kurdirektor Werner zitiert (unter dem Titel "REPORT: Ärger in Bad Sachsa - SCHWELBRAND"):
"Wenn wir die Vorschriften nicht verhindern können, muß Bad Sachsa seinen Stellplatz schließen."
Der Platz wurde nicht geschlossen: "STÄRKER DENN JE - Bad Sachsa macht weiter: Rund 40.000 Mark investierte der Kurbetrieb in den Reisemobil-Stellplatz und erfüllt jetzt auch die strenge Campingplatz-Verordnung" heißt es in pro mobil 10/98.
Und im Reisemobil 4/99: "Im vergangenen Jahr fuhren 3.700 Reisemobile den Schützenplatz an, 600 mehr als im Vorjahr. Dies bedeutete eine Einnahme an Gebühren von 37.000 und eine Erhöhung der Kaufkraft in der Gemeinde um 400.000 Mark. Kurdirektor Werner blickt zurück: DAS HABEN WIR GUT GEBRAUCHEN KÖNNEN."
Wohnmobile im Harz -
In Bad Sachsa immer willkommen
(Szene Mobil aktuell Jan/Feb/März)