BRANDstraße
BLÜCHERstraße
Villa Zechelius
1903: Brand 12
1906ff: Moltkestraße 12
Haus Barbara sowie Seeschlösschen
Ab ca 1982: Blücherstraße 3
Über der Villa Hartung die Villa Dorothee, mittig Villa Zechelius, rechts die Villa Uthemann. (1905, AK, Slg. R. Boehm 1550)
Von der Großstadt in die gute Luft der Kleinstadt; ein weiteres Beispiel dafür ist Carl Zechelius (Filzhutfabrik Zechelius & Bertow in Kreuzberg, Köpenicker Straße 146/147).
Dem Lexikon "berlingeschichte.de" ist zu entnehmen:
Rudolf Seegers errichtete 1882–1884 den Komplex für den Firmenbesitzer C. Zechelius. Die zwei schmucklosen sechsgeschossigen Quergebäude befinden sich ca. 30 m hinter der Straßenflucht. Das Vordergebäude, das als Wohnhaus diente, ist nicht mehr vorhanden. Das erste Quergebäude mit Seitenflügeln ist heute grau verputzt, das hintere Quergebäude ist mit roten Klinkern verkleidet. Zechelius nutzte den Gewerbehof für seine Firma, die Filzhutfabrik Zechelius & Bertow, und vermietete u. a. an eine Möbelfabrik, eine Metallwarenfabrik und die Chemische Fabrik Hermann & Adolf Lubszynski. Im Ersten Weltkrieg befand sich hier die Verpflegungsstelle des Kriegsgefangenenlagers Halle. Die denkmalgeschützten Gebäude werden heute von den Firmen OTEK und Winkler Werkzeugbau genutzt. (© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 07/10/2009. Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html Abgerufen am 24.11.2024)
Brandstraße 12: Villa für Herrn Fabrikanten Zechelius, Sachsa, Baujahr 1903
(1904, AK: Slg. R. Boehm 889)
Eine Veranda und ein Türmchen sollten schon dabei sein!
Anzeige im Februar 1921 in den Bad Sachsaer Nachrichten
Anzeige im April 1921 in den Bad Sachsaer Nachrichten
Wie unterschiedlich die Aussagen der beiden oberen Anzeigen auch sein mögen:
Seit dem 01.11.1921 praktiziert Dr. med. Deimler in der Moltkestr. 12 (StABS 2.21.2); im darauf folgenden Jahr wird dem Facharzt für Chirurgie gestatten, in dieser Villa eine Privatkrankenanstalt zu errichten (ebenda).
In 1923 lebt hier auch Frl. Olga Wendenburg, die 10 Jahre später als Ehefrau namens Olga Deimler Erwähnung findet (StABS I.m.122). Bis zumindest 1949 ist Dr. Deimler als praktischer Arzt hier tätig.
Das Namensschild kam 2024 durch Frank Witter in unser Wintersport-+Heimatmuseum.
14.05.1922: "Bad Sachsa hat kein Krankenhaus".
Beglaubigte Abschrift des Schreibens Dr. Deimler an den Regierungspräsidenten
(1922, StABS 2.21.2)
Der (für Sachsa Villen durchaus ungewöhnliche) Grundriß sieht nun auch ein "Operations-Zimmer" vor (oben rechts)
Das Ehepaar Barbara und Armin Witter erwirbt 1968 diese Villa und betreibt es als HAUS BARBARA bis ca. 1990.
Ansicht der Rückseite mit Blick, rechter Hand, über den Schmelzteich auf den Schweinsrücken.
Links im Bau die Blücherstraße 5: 1976? (Foto, Cekade-Original: Slg. R. Boehm)
Wohl um 1970 wurden linker Hand Garagen und dieser "moderne" Anbau getätigt, um den Blick über den Schmelzteich auf den Schweinsrücken im Trockenen geniessen zu können.
(1980er, AK: Slg. R. Boehm)
In 2006 erfolgt durch Axel & Gabrielle Heyse die Umbenennung in "Seeschlösschen".
2010 wird die Pension Seeschlösschen für knapp 300.000 € angeboten.
Zu diesem Zeitpunkt verfügt das in 2007/2009 renovierte Fachwerkhaus, auf einem Grund von ca. 1.500 qm über 18 Gästezimmer (alle mit Dusche, Waschbecken, WC ausgestattet) mit 26 Betten; 2 Doppelzimmer sind behindertengerecht; Fahrstuhl. Ein 80 qm großer Wintergarten sowie ein kleines Kaminzimmer und Spielezimmer laden zum Verweilen ein. Ein Garten mit Teich und Grillgarten stehen zur Verfügung.
"Das Haus wurde 1992 getaxt und an die neuen Besitzer für 1,2 Mio DM verkauft.
Bis Januar 2011 sind durchgängig ausreichende Gästebuchungen vorhanden. Der Verkauf erfolt selbstverständlich inclusive Inventar. Festpreis."
(Text: Angebot im Internet in 2010).
Im Mai 2013 wird die selbe Villa, wohl vom selben Inhaber, für 319.000 € angeboten.
Gabrielle & Axel Heyse erwerben das Anwesen wohl 2006 von der Familie Lisner (?).
(2008, Foto: Inhaber Axel Heyse)
Familie Lisner (?) bauen in 1990 einen Fahrstuhl ein und den Wintergarten an (links im Foto).
Dieses Foto wurde im Internet 2013+2021 eingestellt.
Ab 1. Mai 2014 wird das Gruppenhaus "Villa Seeschlösschen" "neueröffnet" durch die
"Gruppenferienhäuser Lehmann, Fabian Lehmann, in Wendeburg.
Im Juli 2020 bewerben die "Greter Reisen" ihr Angebot:
Eines der schönsten Gruppenhäuser im Harz mit vielen Freizeitaktivitäten
(u.a. Tretboot, Minigolf, Tennis und Erlebnisbad) in unmittelbarer Nähe. Alle Schlafzimmer mit eigenem Bad!
ab € 4.730,-- pauschal pro Woche
- 35 - 42 Personen
- behindertengerecht
- 19 Schlafzimmer
- Hund nicht erlaubt
Bademöglichkeit je nach Saison
- 0,80 km (Erlebnisbad in Bad Sachsa)
- 4,00 km (Priorteich Walkenried).
Unser Ferienhaus liegt auf 357 m Höhe, am Ortsrand des Kurortes Bad Sachsa in Sichtweite zum See. Im Außenbereich steht den Gästen ein schön angelegter Garten mit 1600 qm Spielfläche, Terrasse und Grillecke zur Verfügung.
Räumlichkeiten
EG (normales Tageslicht):
Speisesraum mit Mittelbuffet, Theke und Musikanlage; weiterer, zweigeteilter Aufenthaltsraum mit Sitzbereich am elektrischem Kamin mit TV sowie Clubraum für ca. 20 Personen; große, komplett ausgestattete Küche u.a. mit Gasherd, Backofen, Konvektomat, Gefrierschrank, Mikrowelle, Gastro-Kaffeemaschine; sep. Spülküche mit Gewerbe-Spülmaschine; Kühlkammer; Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine und -trockner; ein 2-Bett-Zimmer (Doppelbett) mit Bad/ WC; 2 sep. WC.
1 OG:
Wintergarten als Aufenthaltsraum mit Theke, Musikanlage, gemütlichem Loungebereich mit Flachbild-TV sowie Freizeitbereich mit Billard, Kicker und Dart; drei 2-Bett-Zimmer (Doppelbett) mit DU/ WC; ein 2-Bett-Zimmer (Einzelbetten) mit DU/ WC; zwei 2-Bett-Zimmer (Etagenbett) mit DU/ WC.
2. OG:
Ein 2-Bett-Zimmer (Doppelbett) mit DU/ WC und Balkon; zwei 2-Bett-Zimmer (Einzelbetten) mit DU/ WC; ein 2-Bett-Zimmer (Etagenbett) mit DU/ WC; ein 2-3-Bett-Zimmer (Doppelbett + Schlafsofa) mit DU/ WC und Balkon; ein großes 4-Bett-Zimmer (Doppel- und Etagenbett) mit behindertengerechter DU/ WC und Balkon (vorübergehend abgesperrt).
3. OG:
Zwei 2-Bett-Zimmer (Doppelbett) mit DU/ WC;. zwei 2-Bett-Zimmer (Einzelbetten) mit DU/ WC; ein 2-Bett-Zimmer (Etagenbett) mit DU/ WC; ein 2-4-Bett-Zimmer (rundes Doppelbett + ausziehbares Schlafsofa) mit DU/ WC.
Außerdem vorhanden: Aufbettung bis 45 Personen; WLAN im ganzen Haus (gratis); je 3 Kinderreisebetten und -hochstühle, 6 Schlitten. Frühstücksservice (min. 15 Personen) auf Wunsch und gg. Aufpreis.
Das Besondere an diesem Ferienhaus
Sehr schönes Ferienhaus für Gruppen mit gepflegter und moderner Ausstattung. Alle Schlafzimmer sind individuell mit unterschiedlichen Themen eingerichtet (siehe Fotos) und verfügen alle über ein eigenes Bad sowie TV. Die oberen Etagen sind auch über einen Fahrstuhl zugänglich, so dass das Haus auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist.
Der nahegelegene See Schmelzteich gehört zum Kurpark und lädt zum Tretboot fahren ein. Hier finden auch regelmäßig Veranstaltungen statt (z.B. Lichterfest im Juli, Feuerwerk, Fischerfest). Das Salztal-Paradies mit Erlebnisbad, Saunalandschaft, Indoor-Spielplatz, Tennishalle, Squashcenter und Bowlingbahn ist nur 800 m entfernt. Weitere Entfernungen: Harzfalkenhof (2 km), Minigolfbahn (400 m), Märchenwald (1,5 km), Grenzlandmuseum (5 km), Einkaufsmöglichkeiten (1,5 km), Restaurant (350 m), Kurpark (150 m), Bahnhof (3,3 km). Im Winter lädt der See zum Eislaufen ein. Vom Wintergarten aus können Sie Ihre Schützlinge dabei beaufsichtigen. Das Skizentrum am Ravensberg ist nur 4 km entfernt. Auch das Skigebiet am Wurmberg in Braunlage (29 km) ist einen Ausflug wert.
Bad Sachsa im Harz
Der beliebte Kurort Bad Sachsa liegt touristisch vorteilhaft in der südlichen Mitte des Harzes in Niedersachsen, 58 km südöstlich von Goslar.
Bad Sachsa bietet zahlreiche Freizeiteinrichtungen, Gastronomiebetriebe und kulturelle Angebote. Durch seine zentrale Lage sind alle Ausflugsziele im Harz schnell erreicht.
Villa Uthemann
(auch bekannt als "Lohoff'sche Villa")
1900: Brand 14
um 1920: Bismarckstr. 14
ab ca. 1975: Blücherstraße 4
Villa Uthemann, Baujahr 1900
(1904, AK: Slg. R. Boehm 889)
Franz Uthemann, ein Kaufmann, der aus einer reichen St. Petersburger Familie stammte, erbaute die Villa als Sommerresidenz. Sein eigentlicher Wohnsitz war in Wiesbaden
Die Dame des Hauses nahm in den Sommermonaten an der über die Grenzen hinaus bekannten Luft- und Migränetherapie im ca. 15 Gehminuten entfernten Kuckanstal am Fuße des Ravensberges teil.
Teepavillon
(1991, Foto: Helmut Werner Degenhardt, Slg. R. Boehm)
Der Teepavillon im Hotelpark stammt von der Pariser Weltausstellung 1900. Er wurde von dem Erbauer der Villa, Franz Uthemann als Geburtstagsgeschenk für seine Frau ersteigert und im Garten der Villa aufgestellt.
Die Villa erstrahlt in alter Pracht
(Foto: Hotel Romantischer Winkel)
Heute befindet sich das Gebäude im Besitz der Familie Oelkers und ist an den Hotel-Komplex angeschlossen.
Grüner Salon
(Foto: Hotel Romantischer Winkel)
Von 1945 bis 1951 wohnte der Komponist und Musiker Norbert Arnold Wilhelm Richard Schultze mit seiner Frau dort, wo sich heute der Grüne und der Rote Salon befinden. Seine bekanntesten Werke sind die Melodien zu „Lilli Marlen“, die Filmmusik zu "Die Mädels vom Immenhof" aber auch die Noten zu einem grausamen Lied wie „Bomben auf Engeland“ sind aus seiner Feder.
Komponist Norbert Schultze
Foto: HarzKurier / Struttmann
Lt. Wikipedia arbeitete Schultze während der Zeit des Nationalsozialismus im Auftrag des Propagandaministers Joseph Goebbels. Im Rahmen der Entnazifizierung wurde er als Mitläufer eingestuft. Die GEMA-Gebühren seiner zwischen 1933-1945 entstandenen Werke sollen bis heute, wie in seinem Testament verfügt, dem Deutschen Roten Kreuz zufließen. Vgl. Wikipedia „Norbert Schultze“.
Die Kapelle
(Foto: Hotel Romantischer Winkel)
Diese beiden Kirchenfenster von 1901 und 1903 stammen aus der Bad Sachsaer Nikolaikirche und waren dieser ursprünglich von Willbrandt Rothert, dem Gründer des Internatsgymnasiums Pädagogium zur Konfirmation seiner Töchter gestiftet worden.
(um 1930, Foto: Arno Wichmann, auf Facebook 08.03.2021)
GARTENstraße
(Den Namen erhielt diese neue Straße ca. 1905, bis dahin war der dortige Weg in der Sachsaer Bevölkerung bekannt als das
Eiergäßchen
Pflanzgarten in der Gartenstraße
"Während in vielen Harzorten der Wald bis in die Hausgärten vordrang und die Besiedlung einengte, weitet sich heute, etwa auf dem Brand, das Baugebiet in den Wald hinein aus. An der Gartenstraße hat es bereits den größten Pflanzgarten des Stadtforstes eingeschlossen, ein Areal von 30 Ar, also von drei guten Bauplätzen. Hier wird fast der gesamte Pflanzenbedarf für den Stadtforst aufgezogen. Jährlich werden von fleißigen Händen bis zu 40000 Baumpflanzen gesetzt. Aus 150 g Samen entwickeln sich auf Nadelstreubeeten von 5 Quadratmeter die kleinen Baumkinder. Zwei Jahre dürfen sie in ihrem Bettchen bleiben. Dann werden sie verschult, d. h . in Reihen in andere Beete umgesetzt und nach weiteren zwei Jahren in die freie Waldfläche entlassen..."
Pflanzgarten in der Gartenstraße
FOTO AUSTAUSCHEN
"...Im Gegensatz zur fast reinen Fichtenkultur des Oberharzes zeigt der Südharz das lieblichere Bild des Mischwaldes. In neuerer Zeit wird es durch viele neue Arten belebt. Im Pflanzgarten finden wir seltene Tannenhölzer wie Blautanne, Silbertanne und solche aus Amerika und Japan, auch Laubhölzer wie Fächerblattbaum, Roßkastanie, Erle und Ilex Stechpalme...
... Mit gleichem Stolz beobachtet Waldvater Wiehr Jahr für Jahr das Blühen und Gedeihen der 110 Kastanien, die er auf dem Moseberg, nahe der "Frühstücksbank" in einer langen und breiten Allee ansiedelte. Von hoher Kanzel aus, die zugleich bei klarem Wetter einen Weitblick bis zum Kyffhäuser erlaubt, bietet die Allee ein schönes Gesamtbild. Sie wurde 1965 mit fünfjährigen Jungstämmen besetzt, die ebenfalls im Pflanzgarten gezogen wurden. Jeder Stamm ist mit Maschendraht gegen den Verbiß durch das Rotwild geschützt. Der Ertrag an Kastainienfrüchten, von Jahr zu Jahr größer, ist bereits ein beachtlicher Beitrag für die winterliche Fütterung...
Pflanzgarten in der Gartenstraße
FOTO AUSTAUSCHEN
"...Wie überall, ist auch aus unserem Stadtwald ein Überschuß nicht mehr zu erwirtschaften. Bei der immer mehr ausgeweiteten Kunsstofferzeugung kann der Holzpreis mit den Kosten für die Holzwerbung, für Wegeunterhaltung - 140 km! -, Wasserführung und manches andere nicht Schritt halten. Dennoch soll diese letzte Zuflucht aus einer mehr und mehr vergifteten Umwelt erhalten bleiben und gepflegt werden. Liefert doch beispielsweise eine 70jährige Fichte den reinen Sauerstoffbedarf für drei Menschen. Und Quellen und Wasserläufe sind hier noch sauber und trinkbar. Die Hauptlast trägt die Stadt Bad Sachsa als Waldeigentümer. Sie bedarf dazu jedoch der Hilfe des ganzen Landes, wie etwa in der Aktion Naturpark Harz."
(Bad Sachsaer Nachrichten, 7./8.08.1971)
GARTENSTRASSE 1
Baujahr 1903/1904
Zeichnung
zum Neubau einer Villa für den Major Kleinhans
in Sachsa.
(vgl. StABS V.qu.30 sowie Bauamt Bad Sachsa)
Sachsa im Juni 1903
gez v.
Rob[ert] Kälz
Mmstr
gez Frau Major Kleinhans:
Das konkrete Baujahr der Villa für [die Frau des] Major Kleinhans wird aus der folgenden
"Skizze
zum Anbau eines Balcon für
Frau Major Kleinhans - Hier"
deutlich, denn hier ist ebenso handschriftlich vermerkt:
"III. Exemplar
zum Baukons.
v. 4.2.04 zu
No "15" pro 1903/04
gehörig"
"POLIZEI VERWALTUNG SACHSA" [Stempel].
(vgl. StABS V.qu.30 sowie Bauamt Bad Sachsa)
Dieser Balkon war aber auch notwendig, damit Frau Amalie Kleinhans, geb. Klein, wie auch später die Familie Schmiedeke
den sensationellen Blick auf Schmelzteich und Schweinsrücken in voller Pracht genießen konnte...
Das lauschige Plätzchen auf diesem Balkon
in den 1930er Jahren
(Foto: © Sabine Schmiedeke, 2024)
...allerdings war der Balkon empfindlich, da er zum Teil an der Wetterseite verortet wurde...
Folgende Aufnahmen stammen aus einem Fotoalbum, welches mir dankenswerterweise Familie Schmiedeke zur Verfügung gestellt hat (© Sabine Schmiedeke, 2024)
"Villa
Laura-Emilie"
heißt es an der Ostseite neben dem Haupteingang.
Mit Liebe für Details gestaltete Variante für ein Dachkammer-Fenster und Fenstereinrahmungen auf der verputzten Fachwerkseite.
Zwei Wintergärten zieren die Schauseite; der obere ist nur teilweise verglast, um die gute Sachsaer Luft direkt nutzen zu können.
Es ist bekannt, dass der Hausherr gern aber auch zu einer guten Zigarre nicht nein sagte... (wer denkt nun nicht an eine "bräunliche Schöne", eine "Maria Mancini", so von Thomas Mann im "Zauberberg" beschrieben?).
"Villa Laura Emilie"
in der
"Gartenstraße 1"
Dieser Briefumschlag (vermutlich hier ein 2. Mal verwendet) wurde zum 100jährigen Bestehen des Berliner Fachgeschäftes für Textilwaren hergestellt. Zur Geschichte der Fa. Rudolph Hertzog siehe u.a.:
1) Wider die Warenhausfixiertheit – Die Anfänge des Kaufhauses Rudolph Hertzog | Uwe Spiekermann
2) Kaufhaus Rudolph Hertzog – Archivspiegel des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs
(Briefumschlag, gestempelt in BERLIN NW 7 ba//28.3.39.-22. © Sabine Schmiedeke, 2024)
Das Ehepaar Schmiedeke, hier in vierter Reihe sitzend, auf einem von der Kurverwaltung organisierten Ausflug - vielleicht zum Kyffhäuser?
(1930er, Foto: © Sabine Schmiedeke, 2024)
2018
Die Eigentümer, auch wenn sie in Berlin zuhause sind, erfreuen sich -wie ihre Altvorderen - an Bad Sachsa und ihrer Villa;
eine "neue" Generation nimmt Besitz und restauriert behutsam (in Absprache mit dem Denkmalschutz).
Zum "krönenden" Abschluß wird auch die auf dem rechten Foto noch fehlene Spitze (aus Zink durch den hiesigen Handwerksmeister Siegfried Krautz) gefertigt und auf dem östlichen Dach ergänzt.
23.03.2007
(Foto: H. Möller)
25.05.2015
(Foto: R. Boehm)
11.08.2018 noch ist das Fachwerk blau gefasst...
(Foto: R. Boehm)
14.10.2018: eingerüstet
(Foto: Grete Boehm)
Dezember 2018: Das Fachwerk, wie auch der Wintergarten haben einheitlich einen brauen Farbton erhalten.
Die Spitze auf dem linken Dach ist gerade in Fertigung (Foto: Thomas Callsen, 25.12.2018 auf Facebook)
2022
Zuviel Sonne schadet nur!
Zumindest auf die Morgensonne wird man nun durchaus verzichten...
Der Nachbar, das Hotel Romantischer Winkel, strebt nach Höherem
(13.06.2021, Foto: Ralph Boehm)
(22.04.2022, Foto: Ralph Boehm)
MITTELstraße
Mittelstraße 9
Vermutlich gebaut 1908 mit Adresse Brand bzw. Brandstraße.
Elisabeth (genannt Liese) Uhle schreibt 1909 nach Ebensee/Trauneck in Oberösterreich:
"Mein liebes Mirl
Es ist mir ein Bedürfniß dir aus unserer Sommerfrische vor der Abreise noch herzlichste Grüße zu senden.
Der Winter ist hier bereits eingekehrt u. zieht es uns nach der Stadt zurück.
Das Bild stellt unser Häuschen dar mit unserem Conterfei. Du wirst uns kaum wiedererkennen. Carl war vorigen Winter schwer krank u. hat eine sehr schwere Operation durch gemacht. Gott sei Dank geht es ihm jetzt recht gut u. will ich blos wünschen daß es so bleibt. Hoffentlich geht es dir l. Mirl gut ich werde mich freuen bald einmal von dir zu hören wir sind in Leipzig verzogen unsere Adr. ist Leipzig Kickerlingsberg 10.
Herzl. Gruß auch den l. deinen ...Liese Uhle."
Versus der neben stehenden Karte.
Im Vordergrund Liese und Carl Uhle.
Die Transkription des Textes verdanke ich Anja Danneberg (09.10.2024);
(1909, Foto-AK: Slg. R. Boehm)
Den beiden hat Bad Sachsa offensichtlich so gut gefallen, dass Elisabeth und Carl (a.a.O.: Karl) spätestens 1919 fest in dieses Haus einzogen.
Zum 01.04.1922 eröffnet Carl Uhle (* 1854) gemeinsam mit Otto Adam eine Grundstücksvermittlung.
(Markus Jaeger, StABS ohne Nr.)
Der Kaufmann Carl Uhle, Leipzig, ist im Verzeichnis nachweisbar 1910 und 1911 per Adresse Kickerlingsberg 10 III
In 1912 wird letztmalig erwähnt "Uhle, Carl, priv. Kfm., Kickerlingsberg 10 III"
(https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/90977/903 u.a., 10.10.2024)
(ca. 2020, Foto: architektur-blicklicht, abgerufen 10.10.2024)
Mittelstraße 9
"Haus Glückauf" und "Haus Elisabeth"
Das Fernsprechbuch 1935/1936 gibt unter dieser Adresse an den Mühlenbesitzer Otto Zänglein mit seinem "Haus Glückauf". Vermutlich wurde diese Villa noch im selben Jahr durch Herrn Gloge gekauft und bis 1954 als Pension genutzt. In 1954 erfolgte der Verkauf und Umzug nach Darmstadt. (so die Tochter bei einem Gespräch im Wintersport-+Heimatmuseum Bad Sachsa am 18.8.2020).
IN ARBEIT: gesucht sind Fotos/Ansichtskarten aus der Nachkriegszeit bis in die Neuzeit
IN ARBEIT: gesucht sind Fotos/Ansichtskarten aus der Nachkriegszeit bis in die Neuzeit
IN ARBEIT: gesucht sind Fotos/Ansichtskarten aus der Nachkriegszeit bis in die Neuzeit
Mittelstraße 9 "Haus Elisabeth"
1958 (vmtl. aber bereits ab 1954 dort) ist die "Inh. Elisabeth Krapp" mit einem "Fremdenheim mit Pension" im "Haus Elisabeth" in einem Prospekt vertreten; das Haus bietet an "5 Zimmer, 8 Betten, Zi. m. Fließw., Zimmer mit Privatbad."
Ca. 30 Jahre später, nach diversen An- und Umbauten (besonders nach Westen und Norden), wird das "Haus Elisabeth" in einem Prospekt [Prospekt "HARZ"] von 1985/1986 beworben mit "E. Krapp, 24 Betten, auch Vollpension:"
"Haus Elisabeth, Bes. Frau E. Krapp, 3423 Bad Sachsa/Südharz,
Mittelstr. 9 - Telefon (05523) 471 [gesrichen]"
(Versus der nebenstehenden Ansichtskarte)
20.05.1977 Bad Sachsa nach Berlin
(1977, AK: Slg. R. Boehm)
MOLTKEstraße
Umnummerierung der Moltkestraße in 1913 (StABS 2.24.3)
"Infolge Errichtung neuer Gebäude in den letzten Jahren ist eine neue Nummerierung der Häuser in der Moltkestraße hierselbst erforderlich geworden.
Linksrum oder rechtsrum ???
(21.01.1967, GT/BSN)
Moltkestrasse 7
(Eigentümergemeinschaft Parkstr. 2, Scan erhalten im August 2023)
PARKstraße
Villa Lieberoth-Leden
später
Villa Dorothee
Diese Ansichtskarte wurde mit Poststempel vom 21.08.1903 an "Frau Oberstleutnant Schneider / Sondershausen / Possenchaussee" versendet. Eine gleiche Karte wurde im Folgejahr an "Ihrer hochwohlgeboren Frau Oberleutnant von Schlegell / Engers am Rhein" (Anm.: in Engers war eine "Kriegsschule", Hauptmann von Schlegell" wird vom 20.10.1916 bis 28.10.1916 als Führer des "Stab I" des "IR 68/Rangliste I. Bataillon" genannt)
Villa Dorothee
(ca. 1922; Fotos: Georg Schade/Slg. R. Boehm)
Villa Dorothee
(1922; Foto: Georg Schade/Slg. R. Boehm)
Es gibt eine einfache Wahrheit: Wenn Sie an das glauben, was Sie tun, können Sie Großes erreichen. Das ist der Grund, warum Ihnen bei der Erreichung Ihres Zieles helfen möchten.
ROONstraße
Die Roonstraße erschließt einen Teil der Grundstücke von der Bismarckstraße hochwärts zum Brand. Zur Zeit dieser Aufnahme 1906 (oder kurz davor) sind noch viele Baulücken erkennbar; linksseitig bzw. östlich bildeten die heutigen Bismarckstraße 26 und die heutigen Roonstraße 2 + 3 eine Einheit für den Grund der damaligen Villa Gudden; rechtsseitig bzw. westlich steht hinter der heutigen Roonstraße 15 (Villa Waldruh) die Villa des Verlegers Hermann Haacke, welche um 1980 einer großen Wohnanlage weichen sollte (Roonstraße 14 a,b und c).
Links ist hinter der heutigen Bismarckstraße 26 noch die Bismarckstraße 25 zu erkennen.
Villa Gudden
Roonstraße 3
FREMDENHEIM Bergschlößchen, Geschwister Haasdorf, Roonstraße 3, Aufgang Bismarckstraße
(in Bearbeitung: Flyer um 1960, Seite 1 + 4)
In Bearbeitung
FREMDENHEIM Bergschlößchen, Geschwister Haasdorf, Roonstraße 3, Aufgang Bismarckstraße
(in Bearbeitung: Flyer um 1960, Seite 2 + 3)
In Bearbeitung
Haus Doris HELFEN SIE UNS ! Bitte !
Roonstraße 10 Wer hat wann durch wen dieses Haus erbauen lassen und genutzt ?????
Diese Villa ist nur wenig in Erscheinung getreten. Bisher sind weder Baujahr noch Baumeister noch Auftraggeber bekannt.
Unser ältester Hinweis ist diese Karte, die Johanna Kresler 1919 in Bad Sachsa nach Berlin an ihren Schwiegersohn Konsistorialrat Neumann schreibt. Aus dieser Korrespondenz habe ich weitere Belege bis zum Juli 1922,
Vermutlich erzählt dieses Grabmal einen Teil der Geschichte dieser unseren Familie Kresler: Theodor Kresler, geb. 7. Mai 1844, gest. 11. April 1912
Johanna Kresler, geb. Korte, geb. 4. Februar 1855, gest. 4. Juni 1931
[Find a Grave, Datenbank und Bilder (https://de.findagrave.com/memorial/195937907/theodor-kresler: aufgerufen 03 September 2023), Gedenkstättenseite für Theodor Kresler (7 Mai 1844–11 Apr 1912), Gedenkstätten-ID bei Find a Grave 195937907, zitierend Kirchhof Jerusalem und Neue Kirche II, Kreuzberg, Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin, Germany; Verwaltet von Frank K. (Mitwirkender 46941322).]
Haus Doris HELFEN SIE UNS ! Bitte !
Roonstraße 10 Wer hat wann durch wen dieses Haus erbauen lassen und genutzt ?????
Quelle unbekannt.
A. Schröer schreibt 1955:
"Anbei unser Häusel, welches Sie an uns oft erinnern möchte. Liebe Grüße Ihre Anne. Schröer".
(AK, Slg. R. Boehm)
1958 wirbt Charlotte Fremke für ihr Haus Doris als Privatzimmervermieter für ihre "4 Zimmer, 6 Betten, Zimmer mit Fließwasser" (Prospekt 1958)
Villa Heubach
< 1900: Brand 332
> 1900: Roonstraße 14
> ca. 1982 kommen hinzu Roonstraße 14 a, 14 b, 14 c.
Das im ausgehenden 19. Jahrhundert noch mit "Brand 332" bezeichnete Grundstück wurde anschließend mit Roonstraße 14 geführt. Der Kaufmann und Buchhändler Hermann Haacke (* um 1869, † 17.09.1913 in Leipzig) war seit 1904 als Bürger in Bad Sachsa gemeldet (BSN, 18.09.1913). Umgehend eröffnete er am 01.10.1904 seine Verlagsbuchhandlung in der Roonstraße 14 (Gewerbesteuerrolle StABS), die er im Oktober 1912 nach Leipzig veräußerte (BSN, 18.09.1913). Zwischenzeitlich nahm er rege am gesellschaftlichen Leben der Stadt teil u.a. als Stadtverordneter und Ratmann.
Ob er diese Villa erbauen ließ, ist zur Zeit wahrscheinlich, aber noch nicht gelegt.
Mitte der 1930er Jahre übernahm diese Villa die Familie Heubach, die für die Briefmarkenwelt eine feste Größe werden sollte.
(1936, AK, Slg. R. Boehm 3554)
Signet
(1910, Briefumschlag, Slg. R. Boehm; darüber Briefkopf, StABS)
Da Hermann Haacke bereits 1913 in Leipzig verstorben war, wird dieser Briefkopf mit der Jahrzahl 1917 von seiner Witwe weiterbenutzt worden sein (?).
Der Briefumschlag mit dem oben abgebildeten Signet trägt auch den gedruckten Absender "Hermann Haacke / Sachsa i. Harz / Roonstr. 14."
Eduard von Hartmann: Das Problem des Lebens, Bad Sachsa im Harz 1906
(1906, Buch: Slg. Ralph Boehm)
Mit Eduard von Hartmann verlegte Hermann Haacke außerordentlich erfolgreich einen Schriftsteller, der eine Philosophie des Individualismus schuf, die vor dem Hintergrund von Kants Theorien, christlicher Lehre und spiritualistischer Spekulation besagte, daß das Ich den Tod als körperlose Einheit überlebe." (N. Goodrich-Clarke, Wiesbaden 2004, S. 28).
Auch heute noch darf in keiner bedeutenden philosophischen Bibliothek das erst in Leipzig, später in Bad Sachsa zwischen 1907 und 1909, verlegte folgende Standartwerk des Philosophen Eduard von Hartmann fehlen:
"System der Philosophie im Grundriß"
mit den folgenden Einzelbänden
(z.T. auch heute im Nachdruck erhältlich):
- Grundriß der Erkenntnislehre
- Grundriß der Naturphilosophie
- Grundriß der Psychologie
- Grundriß der Metaphysik
- Grundriß der Axiologie oder Wertwägungslehre
- Grundriß der ethischen Prinzipienlehre
- Grundriß der Religionsphilosophie
- Grundriß der Ästhetik
"Karl Robert Eduard Hartmann, seit 1862 von Hartmann (* 23.02.1842 in Berlin,
† 05.06.1906 in Groß-Lichterfelde) war ein deutscher Philosoph.
Er gilt auch als „der Philosoph des Unbewussten“. Von Hartmann versuchte in seinem Werk Philosophie des Unbewussten zwei verschiedene Denkweisen (Rationalismus und Irrationalismus) zusammenzuführen, indem er die zentrale Rolle des Umbewussten betonte.
Sein Werk hatte Einfluss auf Tiepenpsychologen wie Sigmund Freund und Carl Gustav Jung..."
(WIKIPEDIA, 14.03.2022)
Weitere wichtige in Bad Sachsa durch Hermann Haacke verlegte Bücher sind:
- 1905, Hartmann: Das Christentum des neuen Testaments
- 1906, Hartmann: Das Problem des Lebens. Biologische Studien
- 1907, Hartmann: Die Religion des Geistes
- 1909, Hartmann: Die Weltanschauung der modernen Physik
- 1910, Hartmann: Über die dialektische Methode. Historisch-kritische Untersuchungen
- 1910, Hartmann: Neukantianismus, Schopenhauerianismus und Hegelianismus in ihrer Stellung zu den philosophischen Aufgaben der Gegenwart...
- 1905, Herbert Spencer: Die Erziezung
- 1910, Rudolf Eucken: Die Philosophie des Thomas von Aquino und die Kultur der Neuzeit
Die Villa Heubach verdankt ihrem Namen allerdings der Familie des Kaufmanns Friedrich Abraham Heubach (*1871), die wohl 1919 aus Sonneberg/Thüringen nach Bad Sachsa zugezogen ist.
Die Tochter aus der Ehe mit Frieda, geb Vogel, Helene (Leni) heiratete 1927 den in Steina 1898 geborenen Kaufmann und SS-Führer Willi Boesecke, der im selben Jahr in die Villa Heubach mit einzieht. Bereits 1922 hatten die Gebrüder Willi und Karl Boesecke, Besitzer der Zigarren- und Tabakfabrik Steina, das bisher von Frau Emilie Wiedemann in der Marktstr. 56 betriebene Zigarren-Spezialgeschäft übernommen (BSN 09.02.1922).
Im Juli 1932 bezeichnet Willi Boesecke sich selbst als Nationalsozialist ("Nazi"), der seit 1921 mehr als 50 Reden Hitlers gehört habe (BSN, 30.07.1932). Das NSDAP-Mitglied , Eintritt 01.02.1933, wird im selben Jahr 1. Vorsitzender des Harzklub-Zweigvereins Bad Sachsa (Festschrift 100 Jahre Harzklub-Zweigverein Bad Sachsa 1887-1987, S. 25), zugleich Mitglied des neu geschaffenen, dreiköpfigen Kurdirektoriums (BSN, 04.07.1933), SS-Mitglied und im November 1933 SS-Ortsgruppenführer (BSN 04.11.1933). In 1934 gilt er wegen Steuerhinterziehung als Vorbestraft (StABS I,5,12a, Bl. 77 + 78), was seinem "Aufstieg" keinen Abbruch tut. Denn bereits im Oktober 1934 wird er SS-Oberscharführer und Führer des SS-Sturms 7/67. Auch weitere Verfahren und Verurteilungen wegen Steuerhinterziehung halten ihn nicht auf; er wird 1939 Ministeralreferent im Dienst des Deutschen Reiches und als solcher von der Regierung des Generalgouvernements übernommen (vermutlich seit 1941) und zuletzt noch am 20.4.1945 zum Major der Waffen-SS befördert (StABS). Nach Kriegsgefangenschaft wird Willi Boesecke u.a. Vorsitzender des Gesangvereins "Liedertafel" und des "Harzklubs" (Ehrenmitglied); er verzieht in die Hohe Bergstraße.
Ein Sohn des Kaufmanns Friedrich Abraham Heubach aus der Ehe mit Frieda, geb Vogel, Friedrich (Fritz) Heubach besteht an hiesigem Pädagogium seine Abschlussprüfung und war in der Folge 1930 Mitinhaber des "Fotohaus Gundlach" (Schützenstr. 5). Von der Wehrmacht kommend zieht er bereits im Juni 1945 wieder nach Bad Sachsa und beschäftigt sich mit dem Handeln von Briefmarken:
Briefmarken-Rundsendeverkehr "Harzer Ring", Fr. Heubach
(1947, Ganzsache: Slg. R. Boehm)
Bereits 1946 eröffnete Fr. Heubach seinen "Harzer Ring", einen "Briefmarken-Rundsendeverkehr", für den heimischen Markt:
"GLOBUS"
(1947, Ganzsache: Slg. R. Boehm)
Bereits 1947 war Fr. Heubach der heimische Markt zu klein geworden und er richtete sein Angebot als "INTERNATIONALE KORRESPONDENZ- UND TAUSCH-VEREINIGUNG "GLOBUS"" aus der "Brit. Zone" heraus an das Europäische Ausland, hier z.B. an Kundschaft in Dänemark.
Erste Deutsche
Briefmarken-Lotterie
(20b) Bad Sachsa
Roonstaße 14
Fernruf 293
"MUSTERLOS", den 15. April 1949
(1949, Los, vs. : Slg. R. Boehm)
Erste Deutsche Briefmarken-Lotterie
(1949, Brief: Slg. R. Boehm)
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"MUSTERLOS", den 15. April 1949
(1949, Los, rs. : Slg. R. Boehm)
Das Schicksal der Villa Heubach
"Entstehen zwanzig Wohnein-heiten an der Roonstraße?
(17.09.1979, Bad Sachsaer Nachrichten)
In den ausgehenden 1970er Jahren hätte es auch im beschaulichen, durch Villen geprägten Teil Bad Sachsas doch noch eine weitere Bausünde geben können, bei der lediglich die mit "X" gekennzeichnete Villa Heubach hätte stehen bleiben sollen, um als Gemeinschaftseinrichtung für zwanzig Wohneinheiten dieses durch den Sachsaer Architekten Hansjochen Rößler im Auftrag geplanten Wohnparks zu dienen!
Ironie des Schicksals - es kam anders:
Abgerissen wurde nach Jahren des Leerstandes ausgerechnet die Villa Heubach - sie hatte Platz zu machen für zwei Wohnanlagen mit sehr vielen Miet- und Eigentumswohnungen, die seit 1982 mit Roonstraße 14a, 14b und 14c sowie seit Mitte der 1990er Jahre mit Roonstraße 14 bezeichnet werden.
SCHMELZTeich
Bereits 1575 erwähnt
(weit älter als der Pferdeteich)
"Er ist kein natürlicher entstandener Teich, sondern ein Stauhweiher, der an der Stirnwand mehr als 3 m Wassertiefe hat und sich nach dem gegenüberliegenden Ufer allmählich abflacht. Woher der Name Schmelzteich stammt, steht nicht mit Sicherheit fest, wird aber wohl dadurch entstanden sein, daß in seiner unmittelbaren Nähe einst eine Erzschmelze stand [Anm.: vmtl. Gelpkes Mühle]
Im Jare 1819 und 1820 brach der Damm des Schmelzteiches dergestalt, daß das Striegelhaus und der Schacht ganz neu angefertigt werden mußten. Dieser Bau hat die Kämmereikasse über 300 Taler gekostet.
Im Dezember 1854 vor Weihnacht ging der Schnee mit Tauwind und Regen auf. Dadurch entstand eine solche Wasserflut, wie sich die älteren Leute einer solchen nicht zu erinnern wissen. Bei dem starken Gefälle, welches das Wasser vom Schmelzteiche ab durch die Stadt hat, ist an den Dämmen und Ufern ungeachtet aller sofort angewandten Sicherheitsmaßregeln ein bedeutender Schaden entstanden, mehrere Brücken sind fortgerissen und beschädigt. Der schon früher bei großen Wasser beschädigte Damm am sogenannten Ochsenplan [Anm.: Oberhalb des Bahndammes, nördlich der Bahnhofstraße] ist durchbrochen. Das Wasser hat sich ein anderes Bett gemacht und die am Sachsenstein gelegenen Wiesen mehrerer hiesiger Einwohner, besonders die der Braunschweiger Kammer, mit Kies überschwemmt. Es wird [bei] der gegenwärtig hierob schwebenden Gemeinschaftsteilung beabsichtigt, das Flußbett in seinem jetzigen Laufe beizubehalten, da der Schaden, welchen das Wasser in dem alten Flußbett in seinem jetzigen Laufe beizubehalten, da der Schaden, welchen das Wasser in dem alten Flußbette, den Äckern, Wiesen und der Chaussee angerichtet hat, bei weitem größer und stets wiederkehren wird, wohingegen das jetztige Bett, welches sich das Wasser gesucht hat, weit natürlicher und den Grundstücken wegen des geringen Gefälles bei weitem nicht so gefahrdrohend ist.
Auch wurde der Damm, welcher den wilden Fluß von dem Mühlgraben des Müllers Jacobs unterhalb der Stadt trennt, gänzlich fortgerissen. Die Wiederinstandsetzung aller dieser Schäden ist im Jahre 1855 mit einem großen Kostenaufwand erfolgt.
(Richard Hallbauer, Bd. III, S. 155/156)
Vor 1910 hatte der Schmelzteich noch nicht seine heutige Größe, denn der nach Nordwesten gelegene Teil war damals noch kein Teich, sondern ein Sumpf, die Geburtsstätte von großen Mückenschwärmen, mit allerlei Wasserpflanzen bestanden, in dem eine riesige Anzahl von Fröschen die Kurgäste störte. Wegen der unangenehmen Düfte, die dieser Fläche entstiegen, war der Aufenthalt an den Ufern des so schön gelegenen Teiches meist recht unangenehm.
(Richard Hallbauer, Bd. III, S. 156)
(ca. 1905, AK: Slg. R. Boehm)
Sanierung mit Privatkapital
Am 5. Juli 1910 ließ der Kommerzienrat Friedrich Wilhelm Reinhardt (geb. 1844 in Sachsa, gest. 1920 in Leipzig), Ehrenbürger und großer Wohltäter unserer Stadt, mitteilen, daß er auf seine Kosten den Schmelzteich verlängern und durch Ausbaggerung verschönern wolle, eine Privat-Initiative, die ihn dann 12.000 Goldmark gekostet hat. Herr Reinhardt hat sich damit selbst ein Denkmal gesetzt.
"Etwa Mitte September begann Maurermeister Otto Kaiser (welcher auch für die schönsten Villen auf dem Pfaffenberg verantwortlich zeichnete) mit der Ausführung des Reinhardt-schen Projekts. Die Ausführung scheint aber auf erhebliche Schwierig-keiten gestoßen zu sein, da sich die Tausenden von ausgehobenen Kubik-metern von Schlamm und Erde nicht ohne weiteres an den Ufern unterbrin-gen ließen. Aus den Magistratsakten ist nicht zu ersehen, wann die Ver-größerung des Schmelzteiches um etwa 4.500 Quadratmeter zu Ende geführt wurde, anscheinend 1913."
(ca. 1940, AK: Slg. R. Boehm)
"Der Teich ist etwa 320 Meter lang, 130 Meter breit und hat eine Fläche von 7 Hektar. Er wird von Zuflüssen aus dem Massiv des Ravensbergs überwiegend zur Zeit der Schnee-schmelze gespeist. Noch heute ist er Teil des Hochwasserschutzes. Der Staudamm des Schmelzteiches ist rund 130 Meter lang und etwas mehr als fünf Meter hoch. [https://www.harzlife.de/teiche/schmelzteich.html].
Ein Wehr auf der Dammmitte regelt den Wasserabfluss über eine kleine Kaskade in den historischen Teil des Kurparks. Auf dem Teichdamm sowie an vielen Uferabschnitten stehen zahlreiche Relax- und Parkbänke. Im Zuge der Umgestaltung des Kur-parkes zum Vitalpark wurde am Hauptzufluss eine kleine Insel für Wasservögel angelegt (Hauptgrund für die Schaffung der Vogelinsel war allerdings Geldknappheit, denn man hätte nur für teuer Geld den Aushub anderweitig hätte entsorgen können).
Große Schmelzteichbeleuchtung (Bad Sachsaer Nachrichten 10. August 1933)
"Einen feenhaften Anblick bietet der Schmelzteich an den Abenden, an denen seine Ufer einschließlich des Bootshauses von ungezählten elektrischen Glühbirnen beleuchtet sind, deren Schein sich im Wasser spiegelt. Ungezählte Einwohner, Kurgäste und Besucher aus der Nähe und Ferne kommen zu diesen Schmelzteichbeleuchtungen, mit denen Konzert, ein großes Feuerwerk und bengalische Beleuchtung der Darbietungen mit dem Bewuststein, etwas sehr Schönes erlebt zu haben. Die Anregung zur Beleuchtung des Schmelzteiches gab 1930 der Verwaltungsinspektor Fischer, der Leiter der städtischen Elektrizitäts= und Wasserwerkes." (Dietz, 75 Jahre Kurort, 1939, S. 15)
Schmelzteich mit Bootshaus; in den 1920er Jahren
"Das schönste Stück Landschaft im schönen Bad Sachsa" wird bereits 1550 erwähnt und gehört zu den ältesten Talsperren im Harz. (Günter König: Bad Sachsa – Vom Bauernstädchen zum Kurort. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1988, S. 57).
Bootshaus, 1921
1903 wurde auf dem Schmelzteich-damm ein mit Schilf gedecktes Birkenhäuschen als Bootsstation erbaut, welches 1924 erneuert werden mußte. Wegen Baufälligkeit wurde dieses 1956 abgebrochen zugleich erhielt der Damm eine neue Betonmauer, während ein neues Boots-Haus in der Bismarckstrasse seinen Platz erhielt.
Titel
Neue Attraktion im Schmelzteich
Bad Sachsa. Der hintere Schmelzteich wurde ausgebaggert, um ihn wieder für Boote befahrbar zu machen. Mit dem Material wurde eine Insel aufge-schüttet. (Florian Renneberg auf Harz Kurier online, 27.09.2013)
Der Überlauf des Schmelzteiches wird neu gestaltet
(FOTO STRUTTMAN, BSN 16.04.1970).
IN ARBEIT