SCHULSTRASSE

Auf der Stadtverordneten-Sitzung im Oktober 1907 wurden folgende Kosten bewilligt:
"5. ...b) für die Verbreiterung der Schul= und Kirchstraße und die dabei nötigen Erd- und Maurerarbeiten durch teilweise Abtragung vom Kirchplatz; c) für Neudeckung der Schul= und Marktstraße und der Verbindungsstraße von der Marktstraße nach der Tettenbornerstraße (BSN 12.10.1907)
Bereits 1933 [!] bis zum Kriegsende 1945
wurde die Schulstrasse in "Adolf Hitler-Strasse" umbenannt.

Die Entwicklung der

Schulstraße 1 bis 7

im 20. Jahrhundert
(1903, AK: Slg. G. Angermüller)

Verschwunden sind Schulstraße 1 (1906/1907). Neu sind Palmenhaus + Park der Familie Deibel; aufgestockt sind Schulstraße Nrn. 4 (später Neumeyer) + 6.
(1925, AK: Slg. R. Boehm 247)

Nunmehr sind aufgestockt die Häuser in der Schulstraße mit den Nrn. 4 (später Klingebiel) + 5 + 7 (später St. Nicolai-Apotheke). Bei der Nr. 6 (später "Traube") wurden seitlich des Giebels Dachgauben verbaut.
(1939, AK: Slg. R. Boehm 251)

in Arbeit

In den folgenden 7 Jahrzehnten hat sich der Prospekt der Häuser 2 bis 7 nicht verändert. Gegenüber steht seit (?) der "Mühlbrunnen" an Stelle der ehemaligen Schulstr. 1 und des Sting-Steins (von 1955 bis ca. 1970; siehe unten).

(18.08.2008, Foto: R. Boehm)

Die Schulstraße im Winter 1969 auf 1970, mit einfacher Weihnachtsbeleuchtung.

(06.01.1970, 2 Fotos: Slg. R. Boehm)

Schulstraße 1 bis 4 und Umgebung I

(1905ff, StABS I,r,9 Verkauf städt. Grundstücke etc., Anlage eines Teiches). 

Zur Abrundung seines Besitzes plante Louis Deibel 1905 die Anlage eines Teiches und den Bau des Palmenhauses (irgendwohin müssen ja schließlich die kälteempfindlichen Pflanzen im Winter hin - und der eigene Gärtner hatte auch noch keine Wohnung!). Dazu kaufte er die Mühle samt Schuppen (ganz links oberhalb des blauen Bereichs), ließ diese Gebäude abreißen und stattdessen die heutige Schulstraße 2 erbauen. Der "Abfluß der Mühle" wurde noch einige Zeit gebraucht (Strom-bzw. Wärmegewinnung durch das wiederverwendete Mühlrad am Palmenhaus)  zwischen den Grundstücken des Tischlers Helmvoigt und des Oekonomen Wiedemann.

Der Abriß der damaligen Mühlgebäude kam der Stadt auch zupaß, da man nun endlich durch die Beseitigung dieser Engstelle dem sich stark ausweitenden Automobilverkehr eine genügend breite Straße bauen konnte.  In der gestrigen Stadtverordneten-Sitzung wurden, so hieß es am 12.Oktober 1907 in den Bad Sachsaer Nachrichten, wurden... für die Verbreiterung und Neudeckung (sic!) der Schulstraße die Kosten bewilligt.

Schulstraße 1 bis 4 und Umgebung II

(1906, StABS XII,n,16, Skizze zu einem Schuppen für den Tischlermstr. Herrn Heinrich Helmvoigt)

Der Tischlermeister Helmvoigt wollte den Raum über der Uffe nutzen und ließ 1906 dafür die obige Zeichnung zum Bau eines Schuppens anfertigen. Ob dieser "Schuppen" von Helmvoigt gebaut worden ist oder aber von Wiedemann, läßt sich z.Zt. noch nicht beantworten. In der Folge gab der Tischler diese Arbeitstätte, wohl wegen Platzmangels, auf und das Haus sollte einem Neubau Schulstr. 3 weichen (wann?) Heute gehört dieses Gelände über der Uffe zur Schulstraße 4. Bis zu den Abrißarbeiten in 2020 befand sich unter der Decke des Schuppens, genau über dem ehemaligen Mühlabfluß, noch eine Transmission. Ob diese dem Tischler oder dem Oekonomen gedient hat? Zur Schulstraße hin ist der ehemalige Uffegraben bis zu letzt nicht überbaut worden; lediglich eine Mauer verhindert den Blick auf den Raum zwischen den Häusern Schulstr. 3 und 4.

SCHULstraße 1

1700: Haus Nr. 91 am Mühlenbrink
<1853: Haus Nr. 91 am Mühlenbrink 
>=1853: Haus Nr. 107 am Mühlenbrink
1906: Abriss
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
ANMERKUNGEN:
1700: Haus 206 (Kirche) + 207 (Pfarre)
<1853: Haus Nr. 206 (Kirche) + 207 (Pfarre)
>=1853: Haus 108 (Kirche) + 109 (Pfarre)

Diesem Haus war nur ein kurzes Leben gegönnt...

Plan 1 (offensichtlich nicht verwirklicht):
Situation. von der Baustelle
des Bäckers, Herrn Ferdinand Wedler hier.

An der Schulstraße gelegen zwischen der Böschung, dem Kirchhof und Pfarrgarten, sowie "Nachbar Engel. Garten"
(StABS XII.a.4, 1812/94)

Plan 2 (vermutlich umgesetzt):
"Zeichnung und Lageplan zum Neubau eines Wohnhauses für Herrn Steinhauerpolier Carl"
durch den Walkenrieder Maurermeister Pfeiffer vom 06. Juni 1895
(StABS XII.a.4, 1812/94)

Hier handelt es sich um einen typischen Entwurf eines Wohnhauses, wie sie insbesondere in der Ringstraße zu finden sind. Auch der Maurermeister Pfeiffer ist in Bad Sachsa kein unbekannter, hat er doch später sehr große Villen gebaut in der Bismarckstraße

Aber weder Herr Wedler noch Her Carl sind in dieses Haus eingezogen.
Die ersten Nutzer waren "W. Nicolaus und Frau", die ihr "Barbier-, Frisir- und Haarschneidesalon" als "Aeltestes Geschäft am Platze! Gegründet 1878" bewerben. Auch "Kleine Chirurgie" wird angeboten.

(1899, Führer durch Bad Sachsa am Südharz und Umgebung, von Wilhelm Falk, Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, Verlag von Albert Rüstenberg, Bad Sachsa)

Ausbildung kam nicht zu kurz

Das Sonntagsarbeitsverbot galt dem Fotografen Bruno Ochernal offensichtlich nicht:
"geöffnet Dienstags, Freitags u. Sonntags",
Die Nähe zur Kirche mag eine Rolle gespielt haben.
(Foto: Slg. Ralph Boehm)

(wohl 1902, Kurliste Nr. 16)

1907/1908 wird der "Ankauf und Verkauf des Nikolau`schen Hauses, sowie Austauch von Gebäuden zwischen Kirche und Stadt", verhandelt. Es endet mit Abriss des Hauses.
(StABS I.r.10)
Leopold Nicolaus, wohl Sohn des "W.", tritt in die familieren Fußstapfen, in dem er das Handwerk des Frisierens und Barbieres im neuerbauten Haus an der Hindenburgstraße 1 1906/1907 eröffnet.


Zur

Schulstraße 2

siehe die Besitztümer des Louis Deibel in der

"Bismarckstraße"

 
1700: Haus Nr. 92
>1853: Haus Nr. 92 in der Schulstraße/am Mühlenbrink, Willige
>=1853: Haus Nr. 110 in der Schulstraße, Willige
um 1875: Haus Nr. 110 in der Schulstraße, Müller Theodor Pabst
1900: Schulstraße 2, Louis Deibel

SCHULstraße (unbekannt)

1700: Haus Nr. 93
<1853: Haus Nr. 93 in der Schulstraße, Hartung
>=1853: Haus Nr. 111 in der Schulstraße, Hartung
um 1875: Haus Nr. 111 in der Schulstraße, Weber Friedrich Engel
Dieses Haus wird danach nicht mehr erwähnt!

SCHULstraße 3

1700: Haus Nr. 198
<1853: Haus Nr. 198 in der Schulstraße, Kälz
>=1853: Haus Nr. 112 in der Schulstraße, Kälz
um 1875ff: Haus Nr. 112 in der Schulstraße, Tischler Heinrich Helmvoigt
um 1890: Schulstraße 3, Tischler H. Helmvoigt

v.l.n.r.:

Schulstraße 3 versteckt sich links im Garten. 

Schulstraße 4 (braun/weißes Fachwerk).

Schulstraße 1 (bereits abgerissen)

Schulstraße 2 (Palmenhaus mit verglaster Fläche über dem Mühlrad

(1906/1907, AK: Slg. R. Boehm A 289)


Wohnhäuser H. Wiedemann (Schulstraße 4) und H. Helmvoigt (Schulstraße 3), getrennt durch "Schuppen" (rote Schrift) sowie "alter Mühlgraben".

OBEN: "Skizze zu einem Schuppen für den Tischlermeister Herrn Heinrich Helmvoigt - hier" (1906, Ausschnitt einer Zeichnung: StABS XII.n.16)

ca. 1903 ca., Frontseite der Schulstr. 3, ehemaliges Wohnhaus und Tischlerei Helmvoigt. Begründet 1851 durch den UrUrUrGroßvater wirkte die Familie hier bis 1909/1910. Vorn unser Urgroßvater. Hinterm Zaun unser Großvater Hermann Helmvoigt (zu der Zeit der Jüngste), oberhalb seine älteren Brüder. Im Fenster unser Urgroßmutter (Gerd Junker auf Facebook am 17.8.2021)

1905, oder kurz davor, sind auf diesem wunderbaren Foto folgende Häuser der Schulstraße am Fuße der Kirche zu sehen (v.l.n.r.):
Nr. 3, 4, 1 und von der 2 lediglich das Dach der alten Pabst`schen Mühle.
(Quelle: unbekannt)
Die Tischlerei "Gerhard Helmvoigt, 100 Jahre, Gegründet 1851" (Briefkopf von 1972) war bis ca. 1909 in der Schulstraße; "unser Urgroßvater verkaufte dieses Haus und kaufte das Haus in der Uffestraße 37" (Gerd Junker auf Facebook, 09.04.2021)

(10.12.1910, Bad Sachsaer Nachrichten)

Zwischen der Schulstraße 3 und 4 (zwischenzeitlich aufgestockt) ist nachwievor eine einstöckige Mauerverbindung mit einer Tür (hinter dem Pferdewagen); bis heute ist dieser Grund, der den alten Mühlgraben überdeckt, nicht bebaut.

"Bad Sachsa, Harz - Schulstraße mit der Stadt-Sparkasse"
(1927, AK: Slg. Ralph Boehm 3022)

Wohnhäuser H. Wiedemann (Schulstraße 4) und H. Helmvoigt (Schulstraße 3), getrennt durch "Schuppen" (rote Schrift) sowie "alter Mühlgraben"

OBEN: "Skizze zu einem Schuppen für den Tischlermeister Herrn Heinrich Helmvoigt - hier" (1906, Ausschnitt einer Zeichnung: StABS XII.n.16)

Die Uffestraße mit Schulstraße 4 und 3 (rückseitig)
(ca. 1940, Foto: Slg. R. Boehm)

 Die "Totenbrücke" mit Schulstraße 3
(ca. 1940, Foto: Slg. R. Boehm)

Am 15.09.1938 wurde ins Handelsregister Göttingen eingetragen die Fa.  Carl Schöps, Dental-Gips-Präparate, Dental-Medizinische Großhandlung
 

Zwei bewährte Dentalunternehmen unter einem Dach! 

Seit 1997 arbeiten die Firmen SILADENT-Technik GmbH und Dr. Böhme & Schöps GmbH eng zusammen und verstärken jetzt diese sehr erfolgreiche Zusammenarbeit in einer gemeinsamen Firma.

Bereits im Jahr 1924 stellte Ludwig Böhme in Hohenbocka/ Lausitz die ersten Dentalgipse her. 10 Jahre später, im Jahr 1934, nahm Carl Schöps in Bad Sachsa/ Harz die Produktion auf. Im Jahr 1995 gründeten die beiden alteingesessenen Dentalfirmen die gemeinsame Firma Dr. Böhme & Schöps Dental GmbH mit Sitz in Goslar/Harz. Aus hochreinen Rohstoffen wer-den Qualitätsgipse gemäß der EN ISO 6873 Typ 1 bis 5 produziert, die weltweit erfolgreich in der Zahntechnik verarbeitet werden. Weiterhin wurden gipsgebundene Speedeinbettmassen für Edelmetalle, Löteinbettmassen und spezielle Polier- und Strahlmittel entwickelt.

Die Firma SILADENT-TECHNIK GmbH, im Jahr 1984 in München gegründet, entwickelte erstmalig ein A-Silikon für das technisch überlegene küvettenlose SILADENT-Dubliersystem. Es folgte das SILADENT-System einer aufeinander abgestimmten ununterbrochenen Werkstoffkette. In Verbindung mit einem durchdachten Anwendungssystem wurden bisher nicht erreichbare Ergebnissen in Passungsgenauigkeit und Oberflächengüte möglich. Ab 1994 wird die erste Einbettmasse im Speedverfahren und weitere neue Silikone entwickelt und vorgestellt. Das Schulungsangebot wurde deutlich ausgebaut und eine von Experten besetzte Hotline leistet dem Techniker jederzeit die gewünschte Hilfestellung.

Die neue Firma SILADENT Dr. Böhme & Schöps GmbH vereinigt das hohe technische Wissen und die hervorragende Produktpalette. Wir – die Mitarbeiter der alten und neuen Firma – bitten auch weiterhin um Ihr Vertrauen und werden uns sehr bemühen, Sie schnell und pünktlich in der gewohnten Qualität zu beliefern.
(https://siladent.de/ueber-uns/chronik/ , eingesehen am 06.12.2024)

Herrn Kurt Meißner i. Fa. Carl Schöps in Hamburg-Altona
(1950, Brief: Slg. R. Boehm)

Durch die Übernahme der Firmen Carl Schöps GmbH, Bad Sachsa (1983), Dr. Böhme GmbH, Bad Sachsa (1985), SILADENT-Technik GmbH, München (1996), und Röhrich GmbH, Berlin (2003) wird die Marktposition und Fachkompetenz [der Ernst Hinrichs GmbH] gezielt ausgebaut.

 (Quelle: ERNST HINRICHS GmbH, Stand: 05.02.2013) 

18.07.1968 im Hintergrund Firmenschild: "Carl Schöps
Dental Gips Präparate
Dental Model Großhandlung"
Im Vordergrund Siegfried sen. + Ilse Krautz und Mitarbeiter mit der Sachsaer Herzfichte (allseits bekanntes Logo Bad Sachsas)

Art déco-Verzierungen an der Frontseite. (2007, 2 Fotos: Horst Möller)

Im Harz Kurier erscheint 2008 diese Anzeige:

(31.10.2011, Foto: Ralph Boehm)

Links das Blumengeschäft von Gaby Krautz,
Rechts die Fahrschule Stricker
(07.08.2010, Foto: Ralph Boehm)

Gesine Fornahl-Emhardt: "Sauna // Massage - Praxis"
(13.03.2009, Foto: R. Boehm)

Werbung

um 1956

1960er Jahre

1989

"Blumenhaus Paul Krautz, Inh. Siegfried Krautz"
(01.04.1963, Quittung: Slg. R. Boehm)

"Blumenhaus Siegfried Krautz, Gartenbaubetrieb"
(29.11.1963, Quittung: Slg. R. Boehm)

"Blumenhaus Siegfried Krautz, Gartenbaubetrieb"

(21.12.1965, Quittung: Slg. R. Boehm)

(Echo zum Sonntag, 18.08.2019)


Geschwister Gabi und Siegfried junior anläßlich der 100-Jahr-Feier am 23.08.2019 vor dem Geschäft.
(2019, Foto: R. Boehm)

Seit 2020 verändert sich sich das Bild der rückseitigen Gebäude zur obern Uffestraße.

Die Veränderungen fangen gerade erst an.
(23.06.2020, Foto: Ralph Boehm)

Abriss der Scheune.
(01.12.2020, Foto: Ralph Boehm)

Viele Spuren des Abrisses sind beiseite geräumt - eine Lücke bleibt...

Der Dachstuhl hatte eine außergewöhnliche Holzkonstruktion...,...

...auch war an der Balkendecke eine ca. 100 Jahre alte Transmission sichtbar, die über das Wasser des Mühlgrabens (zwischen links Schulstr. 4 und rechts 3) betrieben wurde.
(01.12.2020, Foto: Ralph Boehm)

Noch sind verschiedene ehemalige Hausumrisse zu erkennen.

Der Durchbruch für den ehemaligen Mühlgraben
(2 Fotos: Ralph Boehm, Links 25.03.2022 , Rechts 04.12.2020)

SCHULstraße 4

1700: Haus Nr. 94
<1853: Haus Nr. 94 in der Schulstraße, Wiedemann
>=1853: Haus 113 in der Schulstraße, Oeconom Wiedemann
um 1890: Schulstraße 4, Oeconom Hermann Wiedemann
1900: Oeconom Hermann Wiedemann

"Landwirth Hermann Wiedemann" (1890: Oeconom)

Schulstraße 4

(1897, StABS I,r,5)

"Handzeichnung von einem Theile der...eingetragenen Liegenschaften der ungetrennten Hofräume, welches von der Stadtgemeinde an den Landwirth Hermann Wiedemann aufgelassen werden sollen... zum Zwecke des Antrags auf Berichtigung des Grundbuches... Nordhausen den 10ten März 1897" (StABS I,r,5).
"Wilhelm Wiedemann, Bürger, Brauherr und Ackermann, wohnhaft im Flecken (das ist die sehr alte Bezeichnung für die spätere Marktstraße in Sachsa) über dem Rathause, ein Wittber unter 60 Jahre, hat sich den 15ten Martii mit Anna Catharina, sel. Steinhofs gebohr. Zeitzen, als Wittbe unter 45 Jahre allhier copulieren lassen. Anno 1767.
Mit der Grundstücks-Bezeichnung kann entweder das frühere Brauerei-Grundstück for dem früheren Rathause, dem jetzigen Ratskeller, oder das Grundstück Marktstr. 15 (später "Pitts Bierstuben") gemeint sein. In beiden Grundstücken wurden früher gewerbliche Brauereien betrieben, die wahrscheinlich von der Stadt verpachtet wurden und die vor Wilhelm bereits von seinem Vater Adam (Wiedemann) pachtweise betrieben sein dürften. Deshalb erschien Adams Name nicht in der Liste der Grundstückseigentümer. Mit dem hier erworbenen Vermögen wird er dann um 1725 die Schenke in Clettenberg erworben haben, wo auch die weiteren 7 Kinder geboren wurden.
Nach Aufgabe der städtischen Pachtung übersiedelte sein Sohn Wilhelm in das Grundstück Schulstraße 3-4. Hier betrieben seine Nachfahren nur noch Landwirtschaft. Durch Einheirat der Familie Neumeyer ging das Grundstück später auf diesen Namen über
." (Auszug aus "Familiengeschichte: Friedrich Wilhelm Wiedemann", ohne Verfasser - wohl von Otto Löhnis - StABS IV,a,8 S. 17ff)

50 Jahre Firma Neumeyer - Seit drei Generationen im Familienbesitz

(05.10.1961, Bad Sachsaer Nachrichten)

"Die süsse Anna" hieß es bereits kurz nach der Geschäftseröffnung am 06.12.1910 durch Anna Springer
(06.12.1910 Bad Sachsaer Nachrichten)

 "Die süsse Anna" links, Familie Neumeyer mit ihrem Lederwarengeschäft rechts.
(verschiedene zeigten das Foto auf Facebook)

(ca. 1912, Foto: Margitta Wedler)

Heinrich Esser

 Uhren-, Gold- und Silberwaren, Optische Artikel

in der Adolf-Hitler-Str. 4 um 1940...
(o.J., Thermometer mit Werbung: Slg. R. Boehm)

...und in der Schulstr. 4 in 1946
(1946, Brief: Slg. R. Boehm)

"A. Neumeyer, Inh.: Otto Neumeyer"
(1962, Firmenkarte: Slg. R. Boehm)

"Manfred Neumeyer
Fachgeschäft für feine Konfitüren, Kaffee, Spirituosen, Wein"
(30.09.1970, Rechnung: Slg. R. Boehm)

Überführung des verstorbenen Stadtdirektors Willi Müller am 17.05.1964

 (1964, Foto: Familie Danneberg) 

Für "Damen= und Herren=Moden" steht
Wilhelm Klingebiel

(06.10.1977, Anzeige, Bad Sachsaer Nachrichten)

(29.01.1983, Anzeige in Bad Sachsaer aktuelles Echo)
(1964, Foto: Familie Danneberg)

Für "Damen= und Herren=Moden" steht
Wilhelm Klingebiel

(1982, Foto: Thomas Wegener auf Facebook 25.06.2024)

2005 oder kurz davor
links Klingebihl, mittig Hexenhaus / Steh-Café Karl Reif und rechts Döbrichs Weinstube

Für "Damen= und Herren=Moden" steht
Wilhelm Klingebiel

Leerstand
(2007, Foto: Horst Möller)

Ein mutiger Holländer denkt an seine hiesigen urlaubmachenden hungrigen Landsleute und eröffnet am 14.02.2014 einen Imbiss
(07.02.2014, Foto: R. Boehm)

07.11.2015: Pizza-Eck (bisher Poststraße 1). Der neue Laden ist nun fertig; ab Dienstag ist wieder geöffnet, dann in der Schulstraße.
(2015, Foto: Ralph Boehm) 

07.11.2015: Pizza-Eck (bisher Poststraße 1). Der neue Laden ist nun fertig; ab Dienstag ist wieder geöffnet, dann in der Schulstraße.
(2015, Foto: Ralph Boehm)

Pizza Eck Inh. Sven Hellenrand 

(23.08.2023, Sven Hellenrand auf Facebook)

Die Rückseiten zur Uffestraße

(11.05.2011, Foto: R. Boehm) 

(31.10.2011, Foto: R. Boehm)

Die Rückseiten zur Uffestraße

Kommt man durch diese Scheune durch sieht man die ...
(23.06.20220, Foto: R. Boehm)

...Rückfront der Schulstraße 4
(13.11.2020, Foto: R. Boehm)

Der Abriss der alten Scheune hat schon begonnen (13.11.2020, alle Fotos: Ralph Boehm): Der Dachstuhl

Der Abriss der alten Scheune hat schon begonnen (13.11.2020, Fotos: Ralph Boehm):
An der Decke eine alte Transmission, die vermutlich durch den alten Mühlgraben, der genau hier langfloss, betrieben wurde.

Einige alte Fenster und Türen

SCHULSTRASSE 5 bis 15

(1915 ca., AK: Slg. R. Boehm 3593)

SCHULSTRASSE 5

1700: Haus Nr. 95
<1853: Haus Nr. 95 in der Schulstraße, Mehmecke
>=1853: Haus Nr. 114 in der Schulstraße, Mehmecke
ca. 1875-1887: Schulstraße 114, Zimmermann Heinrich Heise
um 1897: Schulstraße 5, Klempnermeister H. Wiedemann 
1935/35 Einwohnerbuch: R. H. Wiedemann jr., Klempner- und Installateurmeister
1955 Rechnung:  R. H. Wiedemann jr., Klempner- und Installateurmeister 

"R.H. Wiedemann // Bau-Klempnerei" (1906, StABS)

"R.H. Wiedemann // KLEMPNER- U. INSTALLATEURMEISTER" "Gegründet 1897"
(1930, StABS)

Klempnermeister R. H. Wiedemann

Rechts: (ca. 1912, Ausschnitt von Foto: Margitta Wedler)

Links: "Bauklempnerei von R.H. Wiedemann"
 (1915 ca., Ausschnitt von AK: Slg. R. Boehm 3593)

Wem gehören eigentlich die Brücken über der Uffe ????
Hier kommt EINE Antwort (StABS 2.24.2):

Nach dem Kriege: "Mode-Böcke", "Mode-Truhe", "Tabak- und Geschenkstübchen": wer fehlt noch ?

1959 (11/12.04.1959 Osteroder Kreisanzeiger)

1982 (03.12.1982, Bad Sachsaer aktuelles Echo)

1984 (14.12.1984, Siegfried Ross auf Facebook 20.8.2024)

Links: Nachdem Karl Reif die Immobilie von Frau Liebscher (Miederwaren) erworben hat eröffnet er mit seiner Ehefrau das "Hexenhaus" als  "Tabak- und Geschenkstübchen".

14.12.1984 (2 Fotos: Karl Reif und Ehefrau, Siegfried Ross auf Facebook 20.08.2024)

2006 (oder kurz danach). Bis 2005 wurde das Geschäft als Steh-Café durch Karl Reif geführt. Nun wird das Parterre zur Wohnung umgebaut (Foto: Marcel Reif,  Siegfried Ross auf Facebook 07.03.2024)

Die Front erhält im Herbst 2007 einen neuen Anstrich
(August 2008, Foto: R. Boehm)

Rückansicht zur Uffe (30.06.2020, Foto: R. Boehm)



(Unten 4 Fotos: R. Boehm)
Die rückseitige Front erhält in 2021/2023 ebenfalls ein neues Gesicht.

Im Herbst 2021 erhält die Front farblich ein ganz anderes Gesicht (Oktober 2021, 2-Raum-Wohnung im OG, 48qm, Miete 320 € + NK 100 €)

SCHULSTRASSE 6

 
1700: Haus Nr. 96
<1853: Haus 96 in der Schulstraße, Liebheit
>=1853: Haus 115 in der Schulstraße, Liebheit
um 1875 ff: 115 in der Schulstraße, Maurer Friedrich Liebheit
um 1890: Schulstraße 6, Witwe Liebheit

Lageplan zu einer Übergangsbrücke
von der Uffestr. nach dem Grundstück des Herrn Max Türhans
09.09.1907 StABS XII.n.16)

Grundstück des Herrn Karl König (mit Garten), Schulstr. 7

Grundstück des Herrn Max Turhans (mit Scheune), Schulstr. 6

Grundstück des Herrn H. Wiedemann (mit Waschstelle), Schulstr. 5

Flusbeth der Uffe

Uffestraße

"50 Jahre Feinkost Döbrich wird am 08.10.1955 begangen. Hermann Döbrich kam aus Sonneberg/Th. und übernahm mit 23 Jahren zum 01.10.1905 die Filiale seines Schwagers in der Pfaffenwiese 10.
1906 geht er in die Schulstrasse in das Haus Liebheit", 1935 übergibt er das Geschäft an den Sohn Martin Döbrich. (BSN, 06.10.1955)
Hermann Döbrich inseriert regelmäßig in den Bad Sachsaer Nachrichten:

(28.03.1909, BSN)

(30.03.1909, BSN)

(30.03.1909, BSN)

(26.02.1918, BSN)

(03.02.1923, BSN)

(01.12.1932, BSN)

(02.05.1932, BSN)

(26.09.1935, BSN)

(1937/1938, Päda-Nachrichten)

"Fisch und Feinkost DÖBRICH, Inh.: Martin Döbrich  //  Adolf-Hitler-Straße 6 (durchgekreuzt)", 29.06.1949.

(1949, Brief, Slg. R. Boehm). Die Fischabteilung "wird von Möppes (Peter) Döbrichs Bruder geführt".(Wolfgang Reifegerste auf Facebook 31.12.2022)

1950: Fisch + Feinkost Döbrich, Inh. Martin Döbrich
(Tom Schreiber auf Facebook, 09.05.2021)

 "Feinkost Döbrich, Inh. Martin Döbrich"


(vs + rs, 09.12.1966, Quittung: Slg. R. Boehm) 

Die Schulstraße 1982 v.l.n.r.: MODE-TRUHE, DÖBRICH, IHRplatz, Familie Köhler, Buchhandlung Fuhrmann. (Thomas Wegener auf Facebook 29.06.2024)
Seit den 1970ern bewirten Heide und Horst Döbrich ihre Gäste in "ZUR WEINTRAUBE". Zwischenzeitlich im Eigentum der Familie Mollenhauer, füht Uli ("Fisch") Tenor die Weintraube weiter.

Die Schulstraße 1985-1986 v.l.n.r.: Döbrich`s Weinstuben, St. Nikolai-Apotheke, Jürgen Hasselkus VGH
(Kalender der St. Nikolai-Apotheke)

(18.12.2006, Foto: Horst Möller)

"2008 erwirbt die Familie Wedler auch dieses Haus und saniert es, um die Apotheke den Marktgegebenheiten anzupassen.

2010: "Leerstand"
(Foto: Hans-Jürgen Liebau, auf Facebook 05.07.2010)

2011: Bauarbeiten
(Foto: Horst Möller, 30.06 2011)

Die folgenden 6 Fotos stammen vom Abriss (wohl Mai/Juni 2010) und Aufbau (Februar bis April 2011, Horst Möller)

SCHULSTRASSE 6 + 7

(27.08.2011, Nordhäuser Wochen-Chronik)
(27.10.2011, Echo zum Sonntag)

St. Nikolai Apotheke in neuen Räumen: "Neues Gesundheitszentrum in Bad Sachsa".

Dr. Michael  + Margitta Wedler:
"Mit diesen Investitionen wurde die medizinische Versorgung der Bevölkerung unserer Region für die Zukunft entschieden verbessert und gesichert."

(Links: 27.08.2011, Nordhäuser Wochen-Chronik)(Unten: 27.10.2011, Echo zum Sonntag)

17. Juni 2015

Alle unter einem Dach: Praxen im MVZ NicoMedicum

14.04.2023 (Foto: R. Boehm)

14.04.2023 (Foto: R. Boehm)

09.06.2023 (Foto: R. Boehm)

Die rückwärtigen Ansichten zur Uffe der Häuser Schulstrasse 7 + 6 

In 2004 ist die Schulstrasse 7 bereits auch von der Uffe aus erneuert; die Nr. 6 verfügt noch über das große Schiebetür eines ehemaligen Bauernhofes.

Im Rahmen der Stadtsanierung (wohl 2011) wurde auch die Rückfront der Schulstrasse 6 verändert: einige Parkplätze konnten gewonnen werden.

SCHULSTRASSE 7

1700: Haus Nr. 97
<1853: Haus 97 in der Schulstraße, König
>=1853: Haus 116 in der Schulstraße, König
um 1875 ff: 116 in der Schulstraße, Drechsler Carl König

Zeichnung zu einer Brücke über die Uffe für Karl König
durch Zimmermeister A. Heise in 1881

Zwischen "Schulstraße" und "Hinterstraße"steht das "Wohnhaus"; vom Hof aus sind zwei Ställe, die "Scheune" und ein kleiner "Garten" zu erreichen. (StABS XII.a.4)

Modewarenhaus August Witter

Adolf Hitler-Str. 7

Bisher ist wenig über das Modewarenhaus bekannt.
Erwähnt wird es bereits im Einwohnerbuch von 1935/1936: "August Witter, Mode- u. Weißw."
(1937/1938, Anzeige in den Päda-Nachrichten)

In 1943 wird der Kaufmann August Witter in der Adolf Hitler-Straße 7 als Vermieter ebenso genannt, wie auch der Kaufmann Alwin Messerschmidt (*29.11.1928 Berlin) mit Margarete geb. Witter (10.06.1899), die beide am 12. Juni 1943 geheiratet haben. (StABS)

1985 eröffnet Dr. Michael Wedler in der Schulstraße 7 diese Apotheke:

Es ist schon recht ungewöhnlich, wenn ein Städtchen (einschließlich seiner Ortsteile Tettenborn, Neuhof und Steina) mit rund zehntausend Einwohnern über drei Apotheken verfügt....

 Seit wohl 1987 hatte der Zahnarzt Hartfried Pietz für rund 10 Jahre über der Apotheke Praxisräume gepachtet.

Wohl 1987 gab es mal richtig Schnee - die Apotheke ist kaum noch zu sehen. (Tom Schreiber auf Facebook 28.2.2021)

(19.02.1992, Wochen-Chronik)

"Bad Sachsaer
erlesener
Uffegeist
-Bitterlikör-
nach alter Apothekerkunst
Ein Zubereitung nach höchst geheimer Rezeptur
Sie sei emphohlen zum Genuss nach
einem guten Mahl.
20ml 34 % vol.
St. Nikolai
Apotheke
Bad Sachsa
Dr. Michael Wedler
37441 Bad Sachsa"

(18.10.2009, Foto: Horst Möller)


Ein "Uffegeist",

von der Künstlerhand gefertigt aus Holz gefertigt durch

Mike Olbinski,

genannt

"MIOL".

(*1945 - t2010 in Bad Sachsa)

Hier bewacht der "Uffegeist" die Liköre selben Namens, die im Schaufenster der St. Nikolai-Apotheke stehen.

(August 2010, Foto: R. Boehm)

Generationenwechsel in der Apotheken-Landschaft in Bad Lauterberg und Bad Sachsa durch Lucie + Dr. Jonas Wedler
(29.09.2021 + darunter: 01.04.2022)

Leider nur für kurze Zeit war auch ein Augenarzt vor Ort: Dr. Christian Eberhard
(27.06.2010, Echo zum Sonntag)

Generationenwechsel in der Apotheken-Landschaft in Bad Lauterberg und Bad Sachsa durch Lucie + Dr. Jonas Wedler
(29.09.2021 + darunter: 01.04.2022)

Praxen im MVZ NicoMedicum

28.04.2022 (Foto: R. Boehm)

28.04.2022 (Foto: R. Boehm) 

14.05.2022 (Echo zum Sonntag)

SCHULSTRASSE 8

1700: Haus Nr. 98
<1853: Haus 98 in der Schulstraße, Köhler
>=1853: Haus 117 in der Schulstraße, Köhler
um 1875 ff: 117 in der Schulstraße, Stellmacher Ernst Köhler
um 1890: Schulstraße 8, Stellmacher Ernst Köhler

"Es glänzt der Pflug, der immer geht, Es rostet der, der stille steht."

"Anno 1656"

(1958, Hausspruch, Heimat=Kalender)

Schulstraße 8
(1933-1945: Adolf Hitler-Straße 8)

Um 1926 bis Mitte der 1930er war Max Mende Inhaber eines Geschäftes für Obst, Gemüse mit Fisch-, Wild- u. Geflügelhandlung), heiratete Minna Bierwirth aus Neuhof (Schwester meiner Oma Anna, sagt Anne Hoyer-Sasse)
(ca. 1950; Foto Struttmann, Slg. R. Boehm)

(BSN, 05.10.1929)

(29.11.1934, BSN)

Diverse Gartenbaubetriebe bieten ihre Dienste, darunter auch OTTO KLUSSMANN in der Schulstr. 8 /Waldsaumweg 1 (20.11.1951)

Um 1957, Walter Köhler mit Pflug und Pferdegespann (Harras + Peter), Knickberg.
Im Vordergrund der Köhlersche Acker - heutzutage Mozartstrasse (sagt Hans-Jürgen Liebau)

Um 1926 bis Mitte der 1930er war Max Mende Inhaber eines Geschäftes für Obst, Gemüse mit Fisch-, Wild- u. Geflügelhandlung)
, heiratete Minna Bierwirth aus Neuhof (Schwester meiner Oma Anna, sagt Anne Hoyer-Sasse)
(ca. 1950; Foto Struttmann, Slg. R. Boehm)

(Jubiläums-Schrift, 1964) 

"Horst Eberhardt
Obst-Gemüse-Südfrüchte-Konserven-Blumen"
über
"Otto Klussmann
Blumenhaus: Schulstraße 8, Gartenbaubetrieb: Waldsaumweg 1"


1966
(09.03.1966, Quittung, Slg. R. Boehm)

(vs + rs)

1967 oder später
(o.J., Quittung, Slg. R. Boehm)

.  (vs + rs) 

Firma Jürgen Hasselkus IMMOBILIEN (wohl 1978 bis 1983 ?)

(03.12.1982, Bad Sachsaer aktuelles Echo)

 (vmtl. 1983)

(ca. 1981, Stadtplan mit Werbung)

Firma Christine Axt, Goldschmiedemeisterin, im Schaufenster

(2007, Foto: Horst Möller)

 (14.04.2018, Foto: R. Boehm)

(08.09.2024, Foto: R. Boehm)

Schulstraße 8 (rückseitig zur Uffe)

Erzeugnisse des Stellmachers Ernst Köhler (vermutlich vor 1900!)
(04.08.2014, Foto: R. Boehm)

Das Tor war nie höher als nötig - Herr Freistein war häufig auf der Hut....
(31.10.2011, Foto: R. Boehm)

... und es war schön grün!
(30.06.2020, Foto: R. Boehm)

SCHULSTRASSE 9

1594 erbaut
1700: Haus Nr. 211
<1853: Haus 211 in der Schulstraße, Elementarschule
>=1853: Haus 118 in der Schulstraße, Elementarschule
um 1890: Schulstraße 8, Volksschule [ab 1905 in der Pfaffenwiese]
<=1900 ff: Buchhändler C. Kälz
1914: Bau einer Brücke über die Uffe wird vom Magistrat genehmigt

Lesen bildet!
oder aber:
Gloria in excelsis deo
sanoris jesu christi emmundet nos ab omni peccato
anno 1594 den 10. Juli

So stand es über der Tür der Knabenschule auf dem Gesimse eingehauen und meint übersetzt:

Ehre sei Gott in der Höhe
Möge der heilende Jesus Christus uns von aller Sünde reinigen
im Jahre 1594 den 10. Juli

Der Stadtarchivar Richard Hallbauer schreibt weiter in seinem Band 3, Seite 138 ff:
"Der Ofen: Das Stirnblatt hat das braunschweigisch-lüneburgische Wappen und die Seitenblätter [haben] ein laufendes Roß, worüber stehet.
Sincere et constanter
[Anm.: Aufrichtig und konsequent]

Über der Tür war eine gute Sanduhr mit 4 Viertel-Gläsern.
Die Schule lag zwischen Johann Erich Dannenberg und Caspar Jödicke.
Beim großen Brande 1718 blieb die Schule verschont."

Foto 1949. Der Besitzer C. Kälz eröffnet im Dezember 1900 die "Papier- und Buchhandlung"

Schulstraße 9 (mit Verzierungen über den Fenstern der I. Etage) und
Schulstraße 10 (mit kleinem bäuerlichen Tor und der "Central-Drogerie")
(1949, Ausschnitt eine AK: Slg. R. Boehm)

Foto 1981 vmtl.

Schulstraße 7 ("Ihr platz")

Schulstr. 8 ("VGH Jürgen Hasselkus)

Schulstr. 9 ("Buchhandlung Fuhrmann", nun
ohne den Fensterschmuck der I. Etage)

(ca. 1981, Foto: Klaus Matwijow / Slg. Ralph Boehm)

Von Willy Többe zu Karl Fischer:

 1933:

Kälz Buchhandlung, Inhaber Willy Többe
Musikalien, Papier= und Schreibwaren, Kunstgewerbe, Leihbücherei

(1933, DER KREIS OSTERODE AM HARZ) 

vmtl. 1943 - vmtl. Leseausweis:

Buchhandlung Kälz
Inh. Karl Fischer
Schreibwaren-Kunstgewerbe
Leihbibliothek
Bad Sachsa-Südharz
(Slg. R. Boehm)

Ca. 1956

Buchhandlung Kälz
Inh. KARL FISCHER

(Bad Sachsa - Heimatbuch und Wanderführer)

Von Vater + Sohn Fuhrmann zu Vollmer:

                 Nr. 9                  10                   11            12    13      14
Schulstraße, mitte der 1970er (evtl. schon 1972).
Herr Fuhrmann sen. kauft die Buchhandlung im August 1970 von Günther Hofmann (der auch eine kleine Filiale in Walkenried unterhielt).
Durch den nahen Tode des Vaters hatte der junge Thilo Fuhrmann die Geschäfte bereits in 1972 zu übernehmen.
(o.J., AK Cekade/Stadtbuchhandlung Fuhrmann Saa 0274 72/5, Slg. Boehm)

Verkauf zum 01.10.1983 von Thilo Fuhrmann an Horst Vollmer und Gemalin Ursula; diese verkaufen das Gebäude zum 30. Juni 1985 an A. Hasselkus - gleichzeitig pachtet Horst Vollmer das Ladenlokal im Erdgeschoß und alle Nebenräume im Hofraum.
(Slg. R. Boehm)

(1991 + 1998, Quittungen der Stadtbuchhandlung Fuhrmann, Inh. Peter Gottwald, Slg. Boehm)

Ursula verh. Vollmer, gebürtig aus der Berliner Familie Dau stammend, war studierte Malerin (auf dem Foto zur Absolvia-Feier mit dem Künstler und Kunsterzieher am Pädagogium Bad Sachsa Manfred Forschner und dessen neuestem Werk); sie arbeitete regelmäßig im Geschäft mit.

Letzter Inhaber der "Stadtbuchhandlung Gerhard Fuhrmann" war Peter Gottwald seit ca. 1991, der mit seiner Gattin Renate die Bücherei führten.
(Eintragung /Firmensitz zum 18. Mai 2006: "Bad Sachsa, Rechtsform: e.K., Name: Stadtbuchhandlung Gerhard Fuhrmann, Inh. Peter Gottwald"). Die Löschung der Firma wurde zum 10.10.2018 eingetragen.

1900 - 1985
zum 85jährigen Bestehen der ältesten Buchhandlung.
(Dezember 1985, Harz Kurier)

Letzter Inhaber der "Stadtbuchhandlung Gerhard Fuhrmann" war Peter Gottwald seit ca. 1991, der mit seiner Gattin Renate die Bücherei führten.
(Eintragung /Firmensitz zum 18. Mai 2006: "Bad Sachsa, Rechtsform: e.K., Name: Stadtbuchhandlung Gerhard Fuhrmann, Inh. Peter Gottwald"). Die Löschung der Firma wurde zum 10.10.2018 eingetragen.

<=2008, Vor Renovierung/Inanspruchnahme der Stadtsanierungsmittel
(20.11.2007, Foto: Horst Möller)

August 2008: auch hier wurden Mittel der sogenannten Stadtsanierung eingesetzt. Diese frisch wirkende aufgehübschte Fassade hätte noch besser sein können, hätte man die Idee der Fensterverzierungen in der I. Etage wieder aufgenommen (s.o.). (08-2008, Foto: R. Boehm)

Rückseitig ist auch 2024 noch die Zufahrt in und durch die Scheune  möglich. Eine der letzten kleinen alten Scheunen der Uffestrasse

(02.06.2021, Foto: R. Boehm)

(06.06.2024, Foto: R. Boehm)

1) Das ehemalige Abbort (bis Ende 1970er) im Treppenhaus zwischen I. und II. Etage gelegen - nach hinten raus angebaut - wird zwischenzeitlich gewichen sein dem heutigen Zugang zum damals nicht vorhandenen Balkon.
2) Die unverputzte Ansicht des Nachbarn (Schulstr. 7) verrät neben der alten Hausgröße auch die Erweiterung und Aufstockung rückseitig zur Uffe hin.
(08.07.2013, Foto: R. Boehm)

Schulstraße 9 (links Nr. 10, rechts Nr. 8).
(19.03.2023, Foto: R. Boehm)

Das Friseur-Geschäft "Haarscharf" war hier nur für kurze Zeit (ca. 2019 bis 2022), bis es in die Marktstraße 18 umzog. Seitdem steht das Geschäft in bester städtischer Lage leer.

Krankenzimmer in der Schulstraße 9

Ab 1907 bestand der Plan in der Stadt ein Krankenhaus zu errichten. 1909 wollte man dies zusammen mit dem Vaterländischen Frauen-Verein durchführen. Es begann eine Auseinandersetzung um die Kosten, insbesondere Folgekosten.
Der Plan scheiterte, der Regierungspräsident in Erfurt war aber wach geworden und verlangte, gefällige und zweckentsprechende Krankenräume einzurichten und verweist auf die

Mindestanforderungen an Kur- und Badeorte.

(Akte 1907-1919: StABS 1.38.10, Zusammenfassung Anja Danneberg, 2010) 

Der Regierungs-Präsident zu Erfurt fast am 18. August 1913 zusammen,

"nachdem die Absicht, ein neues Rathaus zu erbauen  vorläufig aufgegeben ist und das alte Rathaus [Anm.: Uffestraße 1] nicht in Betracht kommt", möchte er gern wissen, "in welcher Weise der Magistrat die Einrichtungen einiger freundlicher Räume zur Aufnahme von Kranken anstelle der bisherigen nunmehr vorzunehmen gedenkt."

Die Antwort des Magistrats wird mit Datum 17.09. versendet:

"Wir beabsichtigen nunmehr eine Diakonissenstation mit einigen Krankenzimmern einzurichten. Zu diesem Grunde gedenken wir ein kleines Haus mit Schwesternwohung und einigen Krankenzimmern zu erbauen. Die Mittel zu diesem Bau wollen wir aus dem Verkauf des alten Schulgebäudes in der Schulstraße, in dem sich die bisherigen unzureichenden Krankenzimmer befanden und das zu keinem Zweck mehr zu verwerten ist, unter Hinzunahme des angesammelten Diakonissenfonds aufzubringen.
Den Verkauf des alten Schulgebäudes haben wir bereits öffentlich ausgeschrieben und werden wir zur gegebenen Zeit die Genehmigung zum Verkauf desselben besonders erbitten."

Kurz darauf, in 1914, wird auf den Verkauf des Gebäudes an den Buchhändler Kälz zu einem Preise von 12.000 M hingewiesen.
Es werden 2 Gemeindeschwestern in Mietwohnungen eingestellt. Nach dem Kriege wird die Wohnung der 2. Gemeindeschwester als Krankenzimmer eingerichtet. Ab spätestens 1919 wurde die Diakonissenstation, welche mit einer Krankenschwester besetzt war, in den angemieteten Räumen in dem Hause Marktstraße 64 untergebracht.

SCHULSTRASSE


                                     10                              11                                               12                                        13
                                               "KA-BE" (Kaufhaus Beatus)            "Früchtehaus Mende"          "Salon Schmidt"

(1970 ca., Foto: Slg. Horst Möller)

SCHULSTRASSE 10

1700: Haus Nr. 99
<1853: Haus 99 in der Schulstraße, Schinckel
>=1853: Haus 119 in der Schulstraße, Schinckel
um 1875: Haus 119 in der Schulstraße, Maurer Karl Schinkel
um 1890: Schulstraße 10, Landwirth K. Schinkel

Central-Drogerie

Im September 1925 eröffnet Otto Löhnis, der sein Hauptgeschäft in der Lindenstraße (Hindenburgstraße) vom 01.01.1909 bis Ende Dezember 1933 führte, diesen "Filialbetrieb Centraldrogerie".


Den linken Teil prägt die Toreinfahrt des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes; im Mittelteil die Drogerie.

(1949, Ausschnitt einer AK: Slg. R. Boehm)

Rechter Hand der Drogerie der Eingang zum Wohnbereich der Schulstraße 10. Das mit Zinkschindeln verkleidete Nachbarhaus  gehört der Familie Beatus.
(02.05.1926, Werbetag für Sport und Leibesübungen, Foto: Slg. R. Boehm)

Dem Rodelkorso 1959 (vmtl.) verdanken wir nebenbei diese beiden Fotos der Schulstraße 10;
Im linken Teil, bisher durch die Toreinfahrt des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes geprägt, werden nun "Zigarren" angeboten. Im rechten Teil verschwindet das Fachwerk hinter Putz und ein Automat steht der Kundschaft 7/24 zur Verfügung.

"Fahrt zum Mond" (Rodelkorso 1959 vmtl.)
(1959, Foto erhalten von Herbert Barke)

"Struwelpeter" (Rodelkorso 1959 vmtl.)
(1959, Foto erhalten von Herbert Barke)

Fernsprechbuch 1935/36:
"Central-Drogerie, Inh. Willy Lohrengel. 216"


Firmenstempel vom 02.10.1943:

"Central-Drogerie
Marianne Lohrengel
Bad Sachsa/Südharz
Adolf-Hitler-Straße 10 - Fernruf 216"
(1943, Paketkarte: Slg. R. Boehm) 


Den Bad Sachsaer Nachrichten ist am 10.04.1951 zu entnehmen:
"Neueintrag Firma Central-Drogerie
Willy Lohrengel, Inhaber Marianne Schallenberg,
geb. Otto, Bad Sachsa
"

Im rechten Geschäft (ehedem Central-Drogerie) hat vermutlich Frau Kasten die Drogerie als Zweigstelle fortgeführt. Ihr Nachfolger wurde 1980 das Juweliergeschäft Dunkel (seit 1963 in der Uffestr. 9 gewesen), die wiederum um 1993 an den Juwelier Sechting übergaben. Den selben Weg von der Uffestr. 9 in die Schulstraße 10 nahm in den 2000ern auch das Reisebüro Heimann, Inh. Margit Freudenburg-Haase. Im linken Geschäft betreibt Herr Töbrich Mitte/Ende der 1970er Jahre das Modegeschäft "Jeans on".
In 1997 sorgen Ulla Bitter und Ellen Gibis für einen Farbtupfer mit der Eröffnung der Kunst-/Modegallerie "Passepartout" (seit 1989 Talstraße 20 im "Haus Passepartout")

04.03.1993: Wertpaket-Aufkleber

(25.02.1997, Harz Kurier)

Ellen Gibis (1940 -)

Ellen Gibis wurde 1940 in Kittsee bei Wien geboren. 1972 zog sie nach Deutschland. Hier studierte sie Pädagogik und absolvierte ihr Lehramt Studium an der Universität Osnabrück. Bis 1984 unterrichtete Gibis in der Sekundarstufe I. Schließlich wagte sie den Schritt zur freischaffenden Künstlerin, zog nach Bad Sachsa  und gründete ihr Atelier "PASSEPARTOUTS".  Bis ins Jahr 2000 befasste sie sich intensiv mit der Aquarellmalerei, die sie auch in ihrem Atelier unterrichtete. Zusätzlich nahm sie Unterricht bei der akademischen Malerin Barbara Klix um ihr technisches Können zu perfektionieren. Gibis beteiligte sich an Einzel- und Gruppenausstellungen in regionalen Institutionen.
(https://www.huelsmeier.de/kuenstler/und-viele-weitere-von-a-bis-z/g/gibis-ellen/; abgerufen am 11.12.2024)

Ellen Gibis: Sachsenstein, Aquarell, signiert und datiert auf dem Sachsenstein unten rechts.
(Slg. R. Boehm)

Ellen Gibis: St. Nikolaikirche, Aquarell, signiert und datiert auf dem Dach oben rechts: "Gi04", Druck auf Evangelischen Geburtstagsbrief (StABS)

Nach kurzem Leerstand zieht in den linken Teil die "Antik & Kunst Gallerie" ein. (20.11.2007, Foto: Horst Möller)

Rechts das "Reisebüro Heimann" seit Mitte/Ende der 2000er Jahre. (August 2008, Foto: R. Boehm) 

 REISEBÜRO HEIMANN / Inh.: Margit Freudenberg-Haase

 (20.08.2011, Nordhäuser Wochen-Chronik) 

(14.01.2018, Harz Kurier)

(26.02.2022, Harz Kurier)

Im April werden diverse Reparaturen durchgeführt (22.04.2022, Foto: R Boehm).
Ab Juni 2022 plakatiert "Rien BESTTTUNGEN" ihre Neueröffnung.

Die rückseitige Ansicht zur Uffestraße (30.06.2020, 3 Fotos: R. Boehm)

Im Hintergrund: Seniorenzentrum am Bornweg (hell) + das sogenannte "Orbit" (dunkel; Familie Beatus)
11                            12                             13
"SCHLECKER"   -   "Steakhouse Mende" -  Salon "Schmidt"

(1988, Foto: Slg. Horst Möller)

Schulstraße 15
(1933-1945: Adolf Hitler-Straße 15)

(ca. 1930, Foto: Slg. R. Boehm)

Emmy und Karl Espe
(26.08.1919, BSN)

(24.10.1933, BSN)

(Päda-Nachrichten 1937/1938)

(ca. 1938, Slg. R. Boehm)
Wann die Häuser Nr. 14 und 15 wieder jeweils selbständige Einheiten mit unterschiedlicher Nutzung werden, ist (uns) bisher nicht bekannt. Wer kann weiterhelfen???

"Uhrmacher Heinrich Esser Optiker"
(wohl bis 1952, Slg. Margitta Wedler)

Uhren - Optik - Schmuck "Edmund Kemmer"
(wohl ab 1952, Slg. Margitta Wedler)

Geschäftsübernahme
(23.08.1952, BSN)

(um1960, Foto: Slg. R. Boehm)

"Uhren-Kemmer"
Sohn Hubert Kemmer führt das elterliche Geschäft weiter bis ???
(11.12.1981, Bad Sachsaer Echo)

Der Leerstand wird unterbrochen von einer kurzen Nutzung als "Testcenter" zur Prüfung mit dem "Corona Schnelltest"
(20.12.2021, Foto: Ravensberg Basecamp)

 

"Edmund Kemmer
Uhren - Schmuck - Bestecke - Optik"
(21.12.1960, Quittung, Slg. R. Boehm)

"Edmund Kemmer
Uhren - Schmuck - Bestecke - Optik"
(17.12.1963, Quittung, Slg. R. Boehm)

DAS GANZE DEUTSCHLAND                                                                                     SOLL ES SEIN!

oder der "Stink-Stein"

Der "Sting-Stein" Schulstraße 1

(1955 vermutlich, Foto: Slg. R. Boehm). 


1945 wurde Bad Sachsa von der Grafschaft Hohnstein und seiner Kreisstadt Nordhausen durch die unüberwindliche und willkürliche Grenze,  wenige Kilometer von der Stadt sichtbar und greifbar nahe, getrennt. Bereits Anfang der 1950er Jahre sammelten sich die ehemaligen Nordhäuser und deren ehemaliger Oberbürgermeister Heinz Sting gründete den Heimatbund "Nordhäuser Heimatfreunde". Seit 1953 trafen sie sich jährlich in Bad Sachsa. In der Schulstraße, heute steht an selber Stelle der Mühlbrunnen, wurde 1955 unterhalb der Ev. Stadtkirche St. Nikolai der Denkstein mit der mahnenden Aufschrift enthüllt:
"DAS GANZE DEUTSCHLAND SOLL ES SEIN!" 
Um 1970 wurde der Stein an den Eingang des "Kurparkes" beim "Schützenhaus" verlegt.

Schulstraße 1 + 2

(1970 ca., Foto: Slg. R. Boehm. Historisch beachte man beim Palmenhaus bzw. Polizeigebäude noch die vorhandenen Original-Fenster und Mauer-Einfassung)

"Nach einem einstimmigen Beschluß des Rates der Stadt Bad Sachsa wurde beim Heimattreffen 1972 die Patenschaft der Stadt durch die Überreichung der offiziellen Patenschaftsurkunde [heute im Wintersport- + Heimatmuseum Bad Sachsa zu sehen] für die "Nordhäuser Heimatfreunde e.V." übernommen." ("750 Jahre Bad Sachsa, 1238-1988, Ein Ort erzählt Geschichte...").
In 1977 erhielt der Denkstein eine schwere Bronze-Tafel, welche dem 1976 verstorbenen Heinz Sting gedachte.

Über den "Landtagsabgeordneten Rechtsanwalt Heinz Sting, der seit Ende Juli 1931 an der Spitze der nationalsozialistischen Bewegung in Stadt und Kreis Nordhausen stand" (Nordhäuser Nachrichten, Südharter Heimatblätter, hrsg. von Stadtarchiv Nordhausen) und das Anbringen dieser Gedenktafel entstand insbesondere in Bad Sachsa eine ebenso sachliche wie emotionale Debatte; ...

Der "Stink-Stein"

"Nordhäuser Mahnstein" im Kurpark Bad Sachsa

(1977, Foto: "750 Jahre Bad Sachsa - 1238-1988, S. 124)

..die mit der Aufforderung des Entfernens der Tafel an die "Nordhäuser Heimatfreunde" erging; insbesondere Selmar Müller, über Jahrzehnte hiesiges Ratsmitglied, sagte hierzu: "Meine Familie und ich haben unter den Nazis, unter diesem Heinz Sting in Nordhausen, gelitten! Wie kann es sein, daß einem solchen Nazi hier eine Gedenktafel zugestanden wird!

DAS ist ein STINK-STEIN!"

Die Tafel wurde eines Tages "entwendet" und galt lange als verschollen (sie fand sich später im kleinen Teich im Kurpark, dem Lieblingsplatz von Selmar Müller, dem jeden Montag, dem einzigen Tag ohne Kurkonzert, die Gäste und Einheimischen seiner Musik mit der Waldzither lauschten...).
Das Motto des Denksteins "DAS GANZE DEUTSCHLAND SOLL ES SEIN!" hat sich in 1989 erfüllt; der Denkstein steht heute in Nordhausen im Garten des Meyenburg-Museums (ohne Anmerkung bzw. Tafel zu Heinz Sting! Die wiederum ist heute im Wintersport- + Heimatmuseum Bad Sachsa).

04.09.1956, 7. Bundestreffen der "Nordhäuser Heimatfreunde" in Bad Sachsa

"Es wäre gut, wenn die Täter, die hier zu Werke gingen, ermittelt und einer gerechten Strafe zugeführt werden könnten."
(Harz Kurier 28.9.1977)

"TOTENBRÜCKE"

so die umgangssprachliche Bezeichnung für die Brücke
zwischen Schul- und Uffestraße
(ca. 1950; Foto Struttmann, Slg. R. Boehm)

Nach dem Gottesdienst für Verstorbene verlief der Trauerzug in Richtung damaligem Friedhof am Bornweg - im besten Sachsaer Platt - über die "Totenbrücke", die "Totengasse" (später "Schweinegasse", heute Sandgasse; vgl. BSN 05.10.1950) und die Pfaffenwiese (heute steht dort das Seniorenzentrum, das Harz Hotel u. Gästehaus sowie das Kriegerdenkmal). Dieser Friedhof wurde seit 1839 genutzt - Selmar Müller schreibt in seinen "Erinnerungen" (StABS ohne Nummer): "Soweit mir bekannt ist, wurde in zwei Erdbegräbnissen 1931 noch jemand beigesetzt". Der heutige Friedhof am "Wiedaer Weg" (heute Erbhaistraße) wurde im April 1897 eingeweiht.

Vor (links) und nach (rechts) der Aufwertung unserer Stadt mit den Mitteln der sogenannten "Stadtsanierung" musste auch diese gerade erst erneuerte hölzerne Brücke für Bauarbeiten an den Fundamenten angehoben werden, zusammen mit den drei anderen neuen Uffebrücken...

Schulstraße / Uffestraße, Juli 2001

Bereits 1987 wird festgestellt, daß Reparaturen an den Brücken von der Schulstraße zur Uffestraße in Höhe des Stadtparks... notwendig werden.

(Foto: Bauamt Bad Sachsa; Text: 10.09.1987 BSN/Harz Kurier)

Schulstraße / Uffestraße,

(26.03.2003, Harz Kurier)


Schulstraße / Uffestraße,(Juni 2006

(Foto: Bauamt Bad Sachsa)