"Rodel Heil!" + "Ski Heil"

Bad Sachsa war über 8 Jahrzehnte bedeutender Wintersportort.
Eine Fehlentscheidung läutete den Untergang ein und der Klimawandel,
also wir alle, besorgten den Rest...

(BSN 31.01.1929)

Ich muß die Interessierten noch vertrösten: der Rodelbereich wird später behandelt!

Das Aufwärm-Programm

vorm Skilaufen

(BSN 31.01.1929)

SKIlauf

am Warteberg

"2. Winterfest z. Bad Sachsa 13.-14.Jan. 1912."

 1931: "SKIGELÄNDE AM WARTEBERG"

(a.a.O. von 1931; 1942, AK: Slg. R. Boehm) 

Das Skigelände im Salztal
(1930 ca. Fotoalbum Scholten)

"Die Schwester beim Wintersport.", gemeint sind die 3 "Schwestern" Potthoff (von der gleichnamigen Schule in der Talstraße)

(1936: Slg. R. Boehm) 

Schanzentische werden sommers wie winters gebraucht!

Erna Duensing + Freundin 1943

"auf dem Schanzenturm am Warteberg"

(erhalten von Ehemann Heinz Duensing, Steina, in Jun2014)

Stadtdirektor Willi Müller hält am 06.02.1948 u.a. fest  über das vergangene Jahr:
6.) Die Sprungschanze am Warteberg wurde erneuert. Mit den
Vorarbeiten für die große Schanze am Ravensberg wurde begonnen.

um 1930: mittig links ist ein Schanzentisch zu sehen. Daneben wird wohl ein Heuschober sein? (AK: Slg. R. Boehm)

Die Schanze um 1943: "Blick vom Warteberg zum Ravensberg"

(o.J., AK: Slg. R. Boehm) 

Die Schanze um 1943 (Foto: Heinz Duensing)

Stadtdirektor Willi Müller hält am 06.02.1948 u.a. fest  über das vergangene Jahr:
6.) Die Sprungschanze am Warteberg wurde erneuert. Mit den
Vorarbeiten für die große Schanze am Ravensberg wurde begonnen.

Die erneuerte Warteberg-Schanze (1949 und später)

Das weltweit erste Nachtspringen soll hier 1949/1950 stattgefunden haben!

Einer der besten Sachsaer Skispringer in den 1950er Jahren: Karl-Heinz Imse
(o.J., Tom Schreiber Facebook 2019)

(o.J., Foto: Kerstin Spieß-Lauenstein/Dieter Lauenstein)

um 1970? (o.J., entwickelt 1982, Foto: Slg. R. Boehm)

1) Skisport

IN ARBEIT

Skikurs bei Onkel Achim Beyermann mit Thomas Rössler, Peter und Hannes Börgardts 1969
(1969/1970, Foto: Slg. Alexander Roessler, Facebook 28.12.2018)

Der erste Ski-Lift bestand 1955 aus einem Stahlseil, einem Elektromotor und abgenutzten Bänken aus dem Kurpark
Reicht ja auch!

(1955, Foto: Album Beyermann)

Wohl "Ausstieg" des ersten "Pony-Lifts"
(o.J., Foto: Bernd Krautz)

Ausbau des alpinen Skisportbereichs am Ravensberg

Der große Lift wird gebaut
(Foto: Bernd Krautz)

Das Dreieck wird geschoben (???)

(Foto: Bernd Krautz)

1962, der Tellerlift am großen Hang

Kurkinder des Kinderheims Kern beim Ausflug zum Ravensberg: Der Höhepunkt ist das Geldsammeln unterm Lift.
 (1968, Foto: Petra Kern-Hattenauer)
Links der ehemalige Sprungturm - rechts der alte Schanzentisch. Der Lift machte das Skispringen unmöglich! Aufgrund des Baus dieses Liftes - und der damit einhergehenden Unmöglichkeit des Skispringens verlor der Wintersportvereine Bad Sachsa die Hälfte seiner Mitgliederschaft !!!

(o.D., Foto: Slg. Horst Möller)

1970 Doppelanker  IN ARBEIT

1970 Pony-Lift / "Handschuhfresser" am Familienhang 
 IN ARBEIT
? Frau und Herr Beyermann ?
(1970er, Fotoalbum Beyermann)

1970 Pony-Lift / "Handschuhfresser" am Familienhang 
 IN ARBEIT
? Frau und Herr Beyermann ?
(1970er, Fotoalbum Beyermann)

 

Schlepplift Familienhang 

(Dezember 1986, Helmut Beyermann, Facebook 8.3.2023)

 Ein Slalomrennen wird durchgeführt

(die folgenden 7 Fotos habe ich von Bernd Krautz 2024 erhalten)

Für den Slalomkurz zeichnet Hermann Seifert verantwortlich (mittig leuchtet sein roter Hut über der blauen Jacke)

Der Kurs ist fertig gesteckt.

Links die Alm - rechts das Lifthäuschen des großen Lifts

Vorbereitung für die Nachbereitung.

Für den Slalomkurz zeichnet Hermann Seifert verantwortlich (mittig)

Der Kurs ist fertig gesteckt.

Blick aus dem Lifthäuschen
Leider haben ATOMIC, BLIZZARD und andere den heimischen SCHÄFER-Abfahrtsski selbst vorort verdrängt...

1975

Einige hatten eine sehr gute Idee !!!

BAD SACHSA -

365 Tage Ski im Jahr

im Salztal !!! auch im Sommer !!!


(Sommer 1975, Foto: Slg. R. Boehm)


Einige Kommentare vom 23.01.2024 auf Facebook hierzu:

"Das war ein Projekt von Herrman Seifert. Meine Frau hat als Schülerin die Elemente mit verlegt. Das muss so um 1975 gewesen sein." (Helmut Beyermann).
"Ich war in der 7. oder 8. Klasse … also 1975/1976 … und habe im Salztal diese Plastikplatten mit verlegt …
Hermann war Lehrer und hat uns dafür engagiert. Es war eine sau Arbeit. Und da noch Platten übrig waren, wurden diese noch auf dem Ravensberg verlegt." (Kirsten Spies-Lauenstein).

 "Schüler/innen durften ohne Schuhe auf der Filzunterlage die Wabenteile verbinden... Immer 2 Waben, zwei Laschen 4 Knöpfe zum einrasten" (Michael Schaschek)


Und so wurde am 20. September 1975 das Salztal-Ski-Paradies eröffnet

(20.09.1975, Foto: Slg. R. Boehm)

(20.09.1975, Foto: Slg. R. Boehm)

SKI-SCHÄFER ist wieder eine Skilänge voraus!

365 Tage Ski im Jahr

(Hannoversche Allgemeine Zeitung 07. November 1975)

IN ARBEIT :  Abbildungen von den Borsten

VORHER
(2024, Foto: R. Boehm)

NACHHER
(2024, Foto: R. Boehm)

Weitere Kommentare auf Facebook 23. + 24.01.2024:

Die "ersten und damals auch die letzten Liftbetreiber [waren] H. Seifert und Hans Schwedthelm" (Michael Schaschek). 


"Ich bin auf dem Hermann Seyfert Gedächtnishang auch Ski gefahren - sogar unter Flutlicht." (Heinz Müller).

 "Ich habe dort sogar das Ski fahren gelernt (Kirstin Spieß-Lauenstein).
 "Als Kind bin ich ziemlich oft da gefahren." (Susanne Marquardt) 

"Bin da als Stöpsel auch bei Dunkelheit und Flutlicht gefahren." (Mc Lau).

 "... viel genutzt - meist im Winter, wenn es auf dem Ravensberg nicht mehr oder noch nicht ging." (Bernd Naß)

"Hast Du [, Michael] damals nicht auch Dienst im Lifthäuschen gemacht? Mit deinem neuen Radiorecorder?" 

 "Jo, durfte dort mein Taschengeld aufbessern und auch kennenlernen, dass Glühweinaerosole im kleinen Raum resistent gegen die flüssige Form machen. (Wortwechsel Thomas Callsen-Michael Schaschek) . 
"Ich bin damals auch mehrfach auf der „Hermann Seifert Gedächtnispiste“ gefahren. 
Unten am Lift durch eine Seifenlauge, oben am Lift auch noch einmal und dann runter. Hinfallen war schmerzhaft, und man musste immer hoffen, dass die Seifenlauge bis unten hielt. Ansonsten war der Skibelag verbrannt … war aber ne echte Gaudi damals. - An die Beläge auf dem Ravensberg erinnere ich mich auch noch." (Peter Straube).



Aber nach kurzer Zeit, der Winter war noch nicht angebrochen:

 "Man rutschte am Ausstieg in der Mitte und/oder oben über so einen Schmierseifenteppich und ab ging es. Die Liftkarte für Kinder, also Tageskarten hat 4 oder 6 DM gekostet. Habe dort das Skifahren gelernt.
Später, nachdem die Probleme mit den Borsten auftraten, konnte nur noch mit etwas Schnee gefahren werden. Dieser hielt aber gut in den Waben und rutschte so nicht von der Piste. Ich meine gehört zu haben, dass einer der Bademeister (Nikolai) im Sommer da mal runter ist und sich bei einem Sturz ordentlich die Pelle von den Knochen gezogen hat. Ob was dran ist, ? Kann mich auch an Ski Karneval erinnern und Rennen hat der WSV auch ausgetragen. Später wurden dann die Teppichreste auch am Ravensberg, oben auf der Kuppe zum Steilhang verteilt, damit der Schnee nicht wegwehte. Hat gut funktioniert." (Norbert Möller)
ABER: 
"Leider bei rd. 20 verkauften Pisten eine von 4 mit Materialfehler (Lunkern in den Borsten) in Bad Sachsa verlegt. Durch die Regressansprüche/ Gewährleistung musste die Engl. Firma Konkurs anmelden. Die zweite deutsche Piste im Schwarzwald hat über 20 Jahre gehalten und funktioniert. Soviel zu den relevanten Fakten der „HS Gedächtnispiste“ Idee war super aber leider nicht von Erfolg gekrönt.
Fahrt auf Noppen mit Schmierseife"... "Durfte dort mehrere Jahre mein Taschengeld im Karten-/Lifthaus aufbessern." ... "Es war damals die größte Piste, jedoch Materialfehler und Konkurs. Baugleiche (Wabendoppelmuster) im Schwarzwald hielt über 20 Jahre. Im Schwarzwald war glaube ich sogar die Skinationalmannschaft im Sommertraining. Skihallen in Bispingen und im Ruhrgebiet kamen erst viel später. 

 (Michael Schaschek).

 "Jupp, sie wurde benutzt! Aber nur 2 Jahre...(?),dann wuchs Gras aus dem Plastik und es standen Schafe drauf! Die berühmte "Hermann-Seifert-Gedenkstätte"! (Marion Jödicke)

 "Ich bin 1 x darauf gefahren und nachher standen ja die Schafe drauf ." (Antje Mettler-Tölke).
 "Ein paar hundert kg Schmierseifenzubereitung haben wir hergestellt und geliefert. War ein schönes Geschäft." (Reinhard Michel).
"Wir wollten damals, als feststand, das Ding wird abgerissen, die Flutlichter für den Sportplatz in Steina haben. Das wurde aber abgelehnt und soweit ich weiß, wurden sie dann verschrottet." (Andreas Eckstein).

(14.05.1979, HarzKurier ?)

Bad Sachsa hat es tatsächlich in die nationale Spitzenpresse geschafft!
Die "BUNTE" titelt:

"Kunststoffpiste: Schnee von gestern ?"

(03.09.1981, "BUNTE", Zeitschrift)

Die "Hermann Seifert-Gedächtnispiste" hat sich tief im kollektiven Gedankengut der Bad Sachsaer Bevölkerung verankert. Und Hermann Seifert hat in seinem politischen Leben so manche Empörung hervorgerufen... Das allerdings der Traum von "365 Tage Ski im Jahr in Bad Sachsa" weggebrochen war, war tatsächlich einfach nur Pech! An anderen Orten hat es bestens funktioniert. (Persönliche Anmerkung: Ralph Boehm)

Der untere Ski-Lift hat den Kampf mit dem Harvester verlohren!
Bei Forstarbeiten wurde durch das Heck des drehenden Harvesters die Anlage zerstört.
Die Auseinandersetzung mit dem Versicherer scheint bis heute (2023) nicht abgeschlossen zu sein.
(03. Mai 2021, Foto: R. Boehm, von der Ravensbergstraße aus gesehen)

"Es wird leider nicht möglich sein, die Lifte in Betrieb zu nehmen"

sagt Martin Völz, Geschäftsführer der Holding:
"Zu dieser Entscheidung sehen wir uns aus Gründen der Verkehrssicherheit gezwungen..."

"Eine frohe Botschaft ist allerdings,

da sind sich die Betreiber des Skizentrums und Martin Völz einig,
dass die Bereiche  um die Langlauf-Loipen bereits von erkranktem Baumbestand befreit wurden.
Die Loipen sind somit uneingeschränkt nutzbar und werden auch, wie aus den Vorjahren gewohnt, gespurt.
Auch Rodeln ist auf der separaten Rodelbahn möglich".

(Harz Kurier, 20.11.2019)

(Harz Kurier, 31.03.2020)

Das Ende des alpinen Ski-Laufs
in Bad Sachsa


 07.03.2023, Foto: R. Boehm

26.12.2019, Foto: R. Boehm

1b) Ski-Springen

Die neue Großschanze

(1949 Foto Struttmann, Ansichtskarte: Slg. R. Boehm)

iM BAU

IN ARBEIT

(1949, Foto: Slg. R. Boehm)



 IN ARBEIT

iM BAU

IN ARBEIT

"75 Jahre WSV Bad Sachsa" BSN 1986

JUGENDSCHANZE

IN ARBEIT

 (BSN,

 IN ARBEIT

(1949, Foto: Slg. R. Boehm)

 (ca. 1960; Foto: Horst Möller, Facebook 23.02.2024)

 IN ARBEIT

2) Kleinschlittensport + Bobsport

IN ARBEIT:

Fünf Clubs aus Friedrichsroda, Ilmenau, Oberhof, Schierke und Winterberg standen am 5. November 1911 Pate, als der Deutsche Bobsleigh-Verband (DBV) in Frankfurt/Main gegründet wurde.
Ebenfalls fünf Clubs, diesmal aus Bad Sachsa, Dresden, Hannover, Hildesheim und Ilmenau, begleiteten nur sieben Wochen später am 26. Dezember 1911 in Hannover die Gründung des Deutschen Rodelbundes (DRB).
Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges brachten eine neue Organisation des Sports im geteilten Deutschland. In der jungen Bundesrepublik wurden Bob, Rodeln und Skeleton am 29. Oktober 1949 wiederum in Frankfurt/Main zum Deutschen Bob- und Schlittensportverband (DBSV) zusammengefasst. In der DDR gründete sich 1953 in Oberhof die Sektion Bob- und Schlittensport, 1957 dann in Ost-Berlin der Deutsche Schlitten- und Bobsportverband (DSBV)

"Rodelmeistersch. a. Naturbahn, 3. Sieger N.W.D. Bez., Bad Harzburg 1929"

(1929, Siegerplakette,
AE 71x51mm, Slg. R. Boehm)

Dieser Lenkschlitten wurde durch die Schlosserei Creutzberg gebaut für (vermtulich) Karl-Heinz Spies

(1950er, Foto: Kirstin geb. Spies und Dieter Lauenstein)
rs gestempelt mit: "Gerhard Creutzberg / Schlosserei / Bad-Sachsa"

Mit dem Hotelier auf dem Ravensberg, Hermann Gänsehals, fing alles an:

Er besorgte aus dem Riesengebirge wohl 13 Hörnerschlitten


IN ARBEIT


Wintervergnügen
(ca. 1910, AK: Slg. R Boehm)

Bad Sachsa verfügte mit der längsten Rodelbahn des Harzes (4.600 m) vom Hotel Ravensberg bis in die Stadt (entweder zum Schützenplatz und/oder zum Schmelzteich (Haus Bergsegen) wie auch von Eulingswiese hinter dem Pädagogium vorbei über zwei gute Rodelbahnen.

Die III. Deutschen Rodel-meisterschaften

werden gemeinsam von Frauen UND Männern 1914

in Bad Sachsa ausgetragen

Ankündigung
(1913, Pressefoto, Quelle ?)

"Start des Ausscheidungsrennen"

03. Januar 1914

Umseitig ist handschriftlich zu lesen:

Personen: ganz links Apel (Ziegelei Osterhagen)
3: Brömel / 14: Herm. Gänsehals / r. daneben: Herm. Döbrich / dahinter Otto Löhnis / 4: Adolf Hoffmann / Hinter 8: Müller / 1: Emil Lohoff / dahinter 6: Emil Schwab (??) / Rechts daneben: Max Eckstein / Rechts dahinter: Karl Deibel /
Rechts daneben: Adolf - Schreiberhau / 2: Raupach - Schreiberhau
Rechts davon: Osteroth - Leipzig / 11: Herm. Wedler.

Das Starterfeld bestand aus Frauen und Männern ! (das Foto zeigt nicht alle Teilnehmer/innen). Allerdings verzichtete der damalige Chronist auf die Aufzählung der Damen (vgl. z.B. Nr. 16) und die überregionalen haben es einfach nicht hinterfragt.

 

Am schnellsten fuhren:
Willi Raupachdolf, Schreiberhau, 8 Min. 27 Sek.
AGerhard Adolf, Schreiberhau, 8 Min. 54 Sek.

RODELFEST im Winter 1931 auf 1932 mit Schlittenrennen;
der Start war direkt vor dem Hoteleingang.
(Fotos: Slg. R. Boehm)

Die folgenden Fotos haben uns Kirsten geb. Spies und Dieter Lauenstein zur Verfügung gestellt:

1910 ff, Rodelpartie am Ravensberg

1929 ca., Lenkschlitten mit Karl Lautenbach am Steuer

1930er, Mit Startnummer 9 am Rodelrennen auf dem Ravensberg

links + rechts:
"Vereinsmeisterschaft Bad Sachsa
März 1934

Lenkschlitten des WSV nehmen in den 1950er am Rennen in Hahnenklee-Bockswiese teil.
(3 Originalfotos von Wener Stille)