ELEKTRISCHE SPANNUNG:
Von der "Elektrischen" und mehr!
(In Arbeit)
1903:
"Am 06. Februar 1903 wurde zwischen der Stadt Sachsa und der Firma Ludwig und Roller aus Stadtsalza ein Vertrag geschlossen, der dieser Firma das alleinige Recht einräumte, das Stadtgebiet mit elektrischer Energie zu versorgen.
Danach erfolgte der Ausbau der Stromerzeugungsanlagen und des Freileitungsnetzes.
Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, Ende des Jahres 1903 die Stromversorgung in Sachsa aufzunehmen."
(750 Jahre BAD SACHSA, August 1988, S. 94 f)
(1903, AK: Slg. R. Boehm)
und man träumte von weiteren großen Möglichkeiten, u.a. von der
"Elektrischen Strassenbahn BAD SACHSA"
(1903, Foto: Heike Lingner, Facebook 20.12.2018)
auch die Bad Sachsaer Nachrichten nahmen sich dieses Themas an:
Die Verkehrslinie lautet BAHNHOF -SCHÜTZENPARK,
Haltestellen vor jedem Wirtshause
(23.07.1903, BSN)
1906:
"Einige Jahre danach ging das neu errichtete Elektrizitätswerk in den Besitz der Firma Fricke & Lehmann in Roßla über, mit der am 23. Juni 1906 ein neuer Konzessionsvertrag abgeschlossen wurde."
1908:
"Doch bald tauchte der Gedanke auf, das Elt-Werk in eigene Regie der Stadt zu übernehmen.
Im Jahre 1908 taten sich weitsichtige Männer aus Bad Sachsa und Nachbargemeinden - die Hotelbesitzer August Frind und Dreger, die Maurermeister Kälz und Kaiser, Bürgermeister von Schrabisch, Brauereibesitzer Kellner sowie Rittergutbesitzer Matthiesen (Tettenborn) und Kaufmann Fricke (Roßla) - zusammen, um eine Genossenschaft m.b.H. zu gründen. Auch die Stadt Bad Sachsa sagte nach einem Beschluß, den am 9. bzw. 10. Juli 1908 Magistrat und Stadtverordnetenversammlung faßten, ihre Beteiligung an dieser zu bildenden Genossenschaft zu mit dem höchstzulässigen Betrag von 10.000 Mark bei einer Haftsumme von 50.000 Mark. Hierbei wurde die Bedingung gestellt, daß die Genossenschaft eine elektrische Straßenbahn vom Bahnhof bis zur Stadtmitte bauen und betreiben sollte, wovon man sich eine starke Belebung des Fremdenverkehrs versprach."
(750 Jahre BAD SACHSA, S. 95)
(1903, AK: Slg. R. Boehm)
"Zur Bildung der Genossenschaft aber kam es nicht, so daß auch der Plan einer Straßenbahn nicht verwirklicht wurde. Das Elt-Werk blieb weiter im Besitz der Firma Fricke & Lehmann"
(750 Jahre BAD SACHSA, S. 95)
"Unter dem damaligen Bürgermeister Dr. Griepentrog beschloß die Stadt Bad Sachsa grundsätzlich, das Elt-Werk für die Stadt anzukaufen, zumal sie nach einer Bestimmung im Konzessionsvertrag nach zehnjährigem Bestehen des Werkes, also schon 1913, berechtigt gewesen wäre, die gesamte Anlage zum jeweiligen Buchwert zu übernehmen.
Nach langen Verhandlungen kam der Kauf schließlich zustande, nachdem der Buchwert auf insgesamt 141.787,50 Mark festgesetzt worden war. Zur Deckung des Kaufpreises mußte die Stadt Bad Sachsa mehrere Anleihen aufnehmen. Die endgültige Übernahme mit all seinen Einrichtungen erfolgte am 1. Dezember 1925."
(750 Jahre BAD SACHSA, S. 96)
[persönliche Anmerkung 21.09.2024:
Ob 100 Jahre später das Elt-Werk immer noch in städtischem Eigentum sein wird...]
Und wir regen uns über 10 % auf...
(03.02.1923, BSN)
"An dem Mast hat mein Vater, als Hausmeister, die Strassenbeleuchtung für Bad Sachsa angemacht (vermutlich auch aus)"
(sagt Horst Leuckefeld auf Facebook am 16.9.2023)
(1930 oder kurz davor, Foto: Slg. R. Boehm 2204)
Arbeiten am Strommasten an der Walkenrieder Brücke
(Einer der Arbeiter ist Karl Buchler)
(1928, Foto: Slg. R. Boehm)
(02.05.1933, BSN)
ca. 1938:
"Noch einmal drohte Gefahr, daß Bad Sachsa sein Elt-Werk verlieren würde. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg verfügte der Landrat von Nordhausen die Stillegung des Werkes, um Bad Sachsa zu zwingen, Strom von Bleicherode oder Ilfeld aufzunehmen. Diese Absicht wurde jedoch vereitelt."
(750 Jahre BAD SACHSA, S. 95)
1940:
"Am 1. April 1940 wurde infolge der Kriegsverhältnisse die Dieselmotoren-Eigenerzeugungsanlage stillgelegt und
mit der Überlandzentrale "Südharz" in Bleicherode eine Stromlieferungsvertrag abgeschlossen.",
der die Stromabnehmer in Bad Sachsa, bis auf wenige Ausnahmen, mit Gleichstrom 220 V versorgte."
1945-1948:
"In den Jahren 1945 bis 1948 konnte die völlige Tilgung der Anleihen des Elt-Werkes erfolgen.
Am Währungsstichtag 1948 verloren die Stadtwerke Bad Sachsa ihre gesamten Rücklagen in Höhe von 250.000 RM."
"Nach der Währungsreform 1948, mit der sich gleichzeitig ein Anstieg des Stromverbrauchs und der Leistung vollzog, war es unerläßlich, die gesamte Stromversorgung auf Wechsel-/Drehstrom umzustellen. Dazu mußten die Stromversorgungsanlagen erweitert und entsprechende Trafostationen errichtet werden... Bis zum Ende der 50er Jahre war die Umstellung von Gleich- auf Wechselstrom abgeschlossen und das gesamte Stadtgebiet wurde mit Wechsel- bzw. Drehstrom versorgt..."
1950:
"So wurde schon im Jahre 1950 zum Ravensberg ein Hochspannungskabel verlegt und eine Trafostation errichtet."
(750 Jahre BAD SACHSA, S. 98)
Herrn Fullmann verdanken wir die folgenden 7 Fotos:
Abbau der Freileitungen (hier: Marktstraße)
Abbau der Freileitungen (hier: Marktstraße)
Feldstraße 10
(um 1956, Anzeige)
1970/1971:
"1970 erfolgte der Ausbau der Trafostation im Elt-Werk, die zur wesentlichen Sicherung der Stromversorgung beiträgt.
1971 wurde durch die LKH das Umspannwerk in Neuhof errichtet, von dem aus ein Anschluß in der Trafostation Bahnhofsweg vorgesehen war, um im Notfall bei einem völligen Stromausfall aus der DDR von dort die Einspeisung von Weststrom vornehmen zu können."
1979:
In den folgenden zwei Jahrzehnten wurde regelmäßig investiert... "und 1980 die Schaltwarte eingebaut mit Inbetriebnahme der Fernwirkanlage, mit der heute [Anm.: 1988] das gesamte Strom- und Wasserversorgungsnetz überwacht und gesteuert wird.
Bereits im Jahre 1979 begannen die Verhandlungen mit der Contigas Deutsche Energie-Aktiengesellschaft zur Gründung einer Gmbh, bei der die Sicherstellung der Stromversorgung für Bad Sachsa aus dem Westverbundnetz vorrangig war. Ab April 1979 war dadurch die Notstromversorgung aus dem Westverbundnetz vollzogen und sichergestellt.
Mit Ratsbeschluß vom 19. November 1979 zur Gründung der GmbH unter Beteiligung der Licht- und Kraftwerke Harz der Contigas Deutsche Energie-Aktiengesellschaft ab 1. Oktober 1980 erfolgte die Übernahme der Ortsnetze Neuhof und Steina, und die Stromversorgung wurde aufgenommen mit gleichzeitiger Senkung der Strompreise in diesen Ortsteilen auf die Preise der Kernstadt.
Ab 17. Dezember 1985 erfolgte die Stromeinspeisung für Bad Sachsa über die neu gebaute 110 kV-Doppelleitung vom UW
[Anm.: Umspannwerk] Wolkramshausen (DDR) zum UW Neuhof und von dort zum Elt-Werk Bad Sachsa.
1985:
"Mit Ratsbeschluß vom 22.10.1985 wurden die WIRTSCHAFTSBETRIEBE BAD SACHSA GmbH und die BÄDERGESELLSCHAFT BAD SACHSA mbH gegründet.
In die Bädergesellschaft Bad Sachsa mbH wurden von der Stadt Bad Sachsa das Frei- und Hallenbad eingebracht. Die Stadt Bad Sachsa brachte weiterhin ihre Anteile an der Stadtwerke Bad Sachsa GmbH und der Bädergesellschaft Bad Sachsa mbH in die Wirtschaftsbetriebe Bad Sachsa GmbH ein."
1986/1987/1988:
"Im Jahre 1986 wurde mit dem Bau eines Blockheizkraftwerk und des Salztal-Paradies begonnen. Das Blockkraftheizwerk wurde am 16.12.1986 und das Salztal-Paradies am 18./19.9.1987 eingeweiht.
Der Wasserleitungsverband SÜDHARZ wurde durch den Landkreis Osterode am Harz zum 31.12.1987 aufgelöst und ab 1.1.1988 als Eigenbetrieb der Stadt Bad Sachsa weitergeführt. Mit Ratsbeschluß vom 17.3.1988 wurde daraus die WASSERVERSORGUNG SÜDHARZ GmbH gegründet, die ab 1989 ebenfalls in die WIRTSCHAFTSBETRIEBE BAD SACHSA GmbH eingebracht wird.
Ab 1. Juni 1988 werden die Stromabnehmer in den Ortsteilen Tettenborn und Tettenborn-Kolonie durch die Stadtwerke Bad Sachsa GmbH versorgt, nachdem die gesamten Stromversorgungsanlagen von der DDR verkauft wurden. Zum gleichen Zeitpunkt wurden die Strompreise den Allgemeinen Tarifpreisen der Stadtwerke Bad Sachsa GmbH angepaßt. Nunmehr wird das gesamte zur Stadt Bad Sachsa gehörende Gebiet von der Stadtwerke Bad Sachsa GmbH mit Strom und Wasser versorgt."
(750 Jahre BAD SACHSA, S. 100 f)
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