BISMARCKSTRASSE
(Der untere Teil der Bismarckstrasse
- nicht aber das Rathaus mit Adresse "Bismarckstrasse 1" -
von der heutigen Nr. 1a bis vermutlich zur Nr. 21 wurde
1935 bis zum Kriegsende als "Horst Wessel-Strasse" geführt)
Die Situation 1893 oberhalb des
(erst 1899 erstellten)
Kurparks und des Schmelzteiches
im Allgemeinen und die
Bismarckstraße
im Besonderen
Diese Zeichnung verdanken wir einer Auseinandersetzung über den Laubwald zwischen den Nachbarn Von Hausen und Müller in 1893.
Die spätere Bismarckstraße wird hier als "Chaussee nach dem Kuckansthal" bezeichnet.
Wenige Häuser stehen bereits - der Rest ist bereits gut aufgeteilt für den kommenden Boom. Natürlich werden seit vielen 100 Jahren die Mühlen von Kaelz + Gelpke über den künstlich angelegten "Mühlgraben" gespeist (aus dem "Uffe Fluss" - nicht aus dem Schmelzteich!!! Auch verfügt der Teich über zwei Zuläufe - wohl aus dem Kuckanstal und dem Westertal).
Auch die untere Seite der späteren Moltkestraße, hier als "Weg" bezeichnet, ist schon größtenteils bebaut. Besonders ins Auge fallen aufgrund Größe und Lage "Reinhardt`s Park" (durch den gleichnamigen Kommerzienrat erst 1909 bebaut - Brandstraße 14 - und um 1930 weiter parzelliert) sowie der Grund von Dr. Böttcher (später u.a. Villa Uthemann - Blücherstraße 4).
Villa Nora (seit 1929 Rathaus) mit Palmenhaus
Bismarckstraße 1 und Schulstraße 2
(Kölnische Zeitung, 06.05.1882; Christiane Laurig auf Facebook am 28.12.2022)
Wohnhaus - Töchterschule - Privatvilla - Rathaus - Museum...?
Luis Deibel
(Foto: Nachlaß "Deibel", StABS bisher ohne Nr.)
Der heutige Stadtpark
(1908, AK: Slg. R. Boehm 1027)
Villa Nora
Bismarckstr. 1; Baujahr: 1885/1886
(1939, AK: Slg. R. Boehm 2248)
Der Rentier Conventes erbaut sich 1885/1886, "am Rande der Stadt" ein für damalige Verhältnisse großzügiges Haus; das äußere Erscheinungsbild ist allerdings noch recht bescheiden.
In den Folgejahren wird es zeitweilig als Mädchenpensionat geführt.
[ob das Haus tatsächlich erst 1885/1886 erbaut wurde, oder aber bereits 1882 oder davor, ist noch nicht endgültig geklärt! vgl. die obige Anzeige von Coventes]
Bereits 1900 hatte sich in Sankt Petersburg im fernen Russland der millionenschwere Holzindustrielle Louis Deibel mit seiner Familie auf den weiten Weg nach Deutschland begeben, da seine junge Frau das russische Klima nicht vertrug; Elisabeth, geb. von Fleckinger, war an den Bronchien schwer erkrankt und der konsultierte Arzt hatte Sachsa als den geeignetsten Ort für sie empfohlen.
Villa Nora
Baujahr: 1885/1886 (1930 oder 1931, Foto: Slg. R. Boehm)
Man kam gerade zur rechten Zeit, um die Villa des Ziegeleibesitzers Conventes erwerben zu können. Der ebenfalls vermögende Schwiegervater (Besitzer einer Brauerei in Bayern) ließ es sich nicht nehmen, das zukünftige Haus zu bezahlen.
Um das Gebäude seinen gesellschaftlichen Ansprüchen anzupassen, ließ Deibel es zunächst durch die besten Kunst- und Handwerker im nordischen Stil umbauen und ergänzte es um eine Parkanlage (dem heutigen Stadtpark) mit Palmenhaus. Während der sechs Jahre dauernden Renovierung und Umgestaltung logierte die Familie im Hotel Schützenhaus (heute Vitalhotel Schützenhaus) und ging zum Essen regelmäßig auch in das Hotel Schröder (heute Schützenstraße 20).
Zur Hochzeit der Tochter Nora am 18.08.1910 wurde das Essen aus dem Berliner Hotel Adlon (sic!) nach Bad Sachsa gebracht...
(1910, Foto: Slg. R. Boehm)
Es soll an nichts gefehlt haben zur Hochzeit von Nora Deibel mit ihrem Gatten Ostermann.
Die Wirtschaftskrise der 1920er Jahre und die kaufmännisch ungeschickte Hand des Schwiegersohnes ließen Deibel die nach seiner Tochter Nora benannte Villa 1929 an die Stadt Bad Sachsa verkaufen, die es seit dem als Rathaus nutzt.
Deibel starb 1933 in bescheidenen Verhältnissen und wurde posthum zum Ehrenbürger der Stadt ernannt, eine Ehre die lediglich vier Sachsaer Bürgern zuteil wurde.
Reich und Arm...
Die Aktivitäten von Louis Deibel und seinem Schwiegersohn Ostermann im Südharz
L. DEIBEL & Co.
(1907, Tonindustrie-Zeitung, S. 1371)
Ob Louis Deibel bereits zwischen 1900 und 1906 unternehmerisch im Südharz aktiv war, kann ich bisher nicht belegen; den bisher ältesten Hinweis ist der Veröffentlichung des Kaufs der "Dampfziegelei und Falzziegelei C. Clüsener" in Nordhausen im Jahre 1907 in der Tonindustrie-Zeitung zu verdanken.
Folgendes Zitat möchte ich Ihnen, auch wenn es der zuvor genannten Veröffentlichung teilweise widerspricht, nicht vorenthalten: "Die Wurzeln des Ziegelwerks können bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Um 1850 gründete Fritz Teichmüller eine Handstrichziegelei, die im Jahre 1881 von Carl Clüsener übernommen und mechanisiert worden ist.
Über den 1. Weltkrieg wurde die Ziegelei stillgelegt, und danach von Bruno Döring (Jahrgang 1850) gekauft. Es entstand die „Dampfziegelei und Dachziegelfabrik Bruno Döring“, die sich als erste mit der Herstellung von Falzziegel befasste und Inhaberin des diesbezüglichen Reichspatents war. ... (daraus ist hervorgegangen) ... das Ziegelwerk Paul Döring an der Stolberger Str. (heutiges Ziegelwerk Nordhausen Dipl.-Ing. Sourell GmbH)".
(Homepage des "Ziegelwerk Nordhausen, Dipl.-Ing. Sourell GmbH")
L. DEIBEL & Co.
(1909, Rechnung: Slg. R. Boehm)
Diese Rechnung an die Kirchenkasse Kl. Werther verrät die Aktivitäten der/des "Dampfziegelei, Falzziegelfabrik und Baumaterialien-Lager" in der "Stolbergstrasse No. 45" und eine "Ersatz-Schwemmstein-Fabrik und (ein weiteres) Baumaterialien-Lager" in der "Casselerstrasse" in Nordhausen.
L. DEIBEL & Co.
(1910, Rechnung: Slg. R. Boehm)
Dem Briefkopf dieser Rechnung an den Tischlermeister Heinrich Domeyer in Walkenried (über u.a. 14 Türen...) ist zu entnehmen, dass die Fabrik ihren Standort in der "Kasseler Strasse" hat und über Gleisanschluss an die Staatsbahn verfügt. Die unternehmerische Tätigkeit wird nunmehr beschrieben mit "Kunstleichtsteinfabrik und Baumaterialien en gros"; darüber hinaus verdient die Firma über den "Import und Lager schwedischer Zimmertüren nebst Zubehör'". Außerdem besitzt man eine "General-Vertretung in Modell-, Stuck- und Estrich-'Gips sowie sämtlichen Sorten Gipsdielen der Firma Euling & Mack, A.-G. Gips- und Gipsdielenfabriken Ellrich a. H."
L. DEIBEL & Co.
(1924, Werbung in einem Buch: Quelle leider unbekannt)
Weg vom Jugendstil - hin zur Neuen Sachlichkeit: einfacher und dadurch klarer zeigt diese Anzeige, was man über diese Nordhäuser Firma beziehen kann.
L. DEIBEL & Co.
(1933, Rechnung: Slg. R. Boehm)
In Nordhausen betrieb der eifrige Lous Deibel u.a. die/das "Dampfziegelei, Falzziegelfabrik und Baumaterialien-Lager" in der "Stolbergstrasse No. 45" und eine "Ersatz-Schwemmstein-Fabrik und (ein weiteres) Baumaterialien-Lager" in der "Casselerstrasse", wie uns der Briefkopf dieser Rechnung an die Kirchenkasse Kl. Werther verrät.
EULING & MACK
(1913, Aktie: Historisches Wertpapierhaus AG, 85604 Zorneding, 4. Auktion für Historische Wertpapiere, 2004, Los 634)
Als Aufsichtsrat (und vermutlich Geldgeber wie auch Firmenmitgründer) zeichnet unser umtriebiger Louis Deibel bei dieser Aktiengesellschaft. "Die Firma wurde 1905 gegründet. Dabei übernahm sie die Vereinigten Gipswerke Ellrich GmbH sowie die Firma Mack's Gips- und Gipsdielenfabrik GmbH in Ludwigsburg. In den Folgejahren wurde weiter aggressiv zugekauft, so dass die Gesellschaft über ihre Verkaufsbüros bald 80 Prozent der Gipsindustrie in Nord- und Mitteldeutschland beherrschte."
Von dieser Aktie, die Auflage betrug 250 Stück, sind nur dieses mit der Nummer 1230 (s.o.) und ein weiteres mit der Nummer 1229 im Handel vorgekommen (vgl. Hanseatisches Sammlerkontor für historische Wertpapiere, Auktion XXI, Los 967)
EULING & MACK
(1923, Aktie: Michael Reinboth, "Walkenried 1923 – Unser Klosterort vor 90 Jahren", in Walkenrieder Nachrichten, 18.03.2013)
Bei dieser Aktie, 10 Jahre später ausgegeben, zeichnen dieselben Aufsichtsrat- und Vorstandsmitglieder.
"Das Gipswerk in Ellrich feiert an diesem Wochenende (2019) seinen 150. Geburtstag. 1869 gründete Friedrich Euling dort die „Vereinigte Gipswerke Ellrich am Harz GmbH“. Nach Erschließung der Rohstoffbasis wurde dort das erste deutsche Gipswerk errichtet, das seither – in unterschiedlicher Eigentümerschaft - hochwertige Gipsprodukte produziert."
Der "Bau des ersten deutschen Gipswerkes mit einer jährlichen Produktion von 1000 Waggons" wird 1890 getätigt.
1945 erfolgt die Enteignung der Euling & Mack AG; die Werksanlagen werden demontiert und das Werk in Volkseigentum überführt. (vgl. "150 Jahre Gipswerk in Ellrich", 25.06.2019)
Vermutlich gehörte die in Rotthausen (heute Teil von Gelsenkirchen) ansässige Zementwarenfabrik Ostermann & Co. und die "Villa Ostermann" zum Familienbesitz des Hüttendirektors Heinrich Ostermann.
Durch die Heirat (vermutlich) dessen Sohnes Dr. Heinrich Ostermann mit Nora Deibel kam diese Familie nach Bad Sachsa und wurde in die unternehmerischen Aktivitäten des Louis Deibel eingebunden. So arbeitete Hüttendirektor a.D. Heinrich Ostermann, ebenso wie Louis Deibel in Gelsenkirchen geboren, bis zu seinem Tode 1921 in Deibels Firma "Sachsawerke - Ostermann & Co." in der heutigen Bahnhofstraße 56 A (?) oder 57.
ALWIN TEICHMÜLLER
(o.D., Reklamemarke: www.veikkos-archiv, 04. März 2010)
Die "Mechanische Weberei" von Alwin Teichmann stellte seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts Zelte, Planen und Decken in Ellrich her. (vgl. hierzu die geschichtlichen Aufzeichnungen der Freiwilligen Feuerwehr Ellrich auf ihrer Homepage, abgerufen 10.12.2021):
- "22. April 1888 – früh gegen 4.00 Uhr bricht im Spulsaal der erst kürzlich errichteten mechanischen Weberei von Alwin Teichmüller ein Brand aus, der Bahnhofswächter Marquard, der den Brand bemerkt, alarmiert den Bahnhofsvorsteher, der mit der Stations- Feuerspritze herbeieilt und den bereits um sich greifenden Brand löscht."
SACHSAWERKE G.M.B.H.
(o.D., Reklamemarke: www.veikkos-archiv, 04. März 2010)
Die Mechanische Weberei von Alwin Teichmüller geht über an (seinen Sohn?) Ferdinand Teichmüller, der laut einer Rechnung diese Firma in Ellrich und St. Andreasberg zumindest noch in 1908 betreibt (siehe www.picclick.de, 10.12.2021).
Der oben gezeigten Reklamemarke ist zu entnehmen, dass der "Textilbetrieb - vorm. Ferd. Teichmüller, Ellrich am Harz" nunmehr den Eigner und Namen gewechselt hat: es taucht erstmals auf die Firmierung "SACHSAWERKE G.M.B.H."
Sachsawerke - Ostermann & Co.
(Wintersport- + Heimatmuseum Bad Sachsa)
Während viele Firmen im I. Weltkrieg ihre Produktion zurückfahren mussten, konnten die Sachsawerke durch Anpassung an die Bedürfnisse an Lederwaren für Pferde und Soldaten diese Zeit gut überstehen. Ein Beispiel hierfür ist das oben gezeigt Spatenholster der "SATTEL & LEDERWARENFABR BAD SACHSA".
Die "Sachsawerke" firmierten unterschiedlich (u.a. 1916: "Sachsaer Sattel- u. Lederwarenfabrik G.m.b.H." mit Verkaufs-Büro in der Lützowstrasse 105 in Berlin W, 35; StABS 1.22.4. Heft 1), "Sachsawerke G.m.b.H., Fabriken für Leder-, Textil- und Holzbearbeitung" (StABS) und hatten diverse "Abteilungen"; bisher sind namentlich bekannt "SACHSAWERKE, OSTERMANN & Co., Abteilung.: SCHUHFABRIK" (stellte den Betrieb 27.10.1923 ein, StABS 1.41.11.3) und die "Sachsawerke, Ostermann & Co., Abteilung HOLZWARENFABRIK" (u.a. 1924, StABS 1.43.6 Heft 1)
Sachsawerke G.m.b.H
Leder-, Textil- und Holzbearbeitung
15. April 1918, StABS)
Hier wird das Gelände an der Bahnhofstrasse dargestellt. (damals wohl die Nummern 33/34).
SACHSAWERKE G.M.B.H.
(o.D., Reklamemarke: www.veikkos-archiv, 04. März 2010)
In Arbeit
EULING & MACK
(1923, Aktie: Michael Reinboth, "Walkenried 1923 – Unser Klosterort vor 90 Jahren", in Walkenrieder Nachrichten, 18.03.2013)
Von der Fabrikantenvilla zum Rathaus
Das heutige Rathaus ist eines der bemerkenswertesten Gebäude der Stadt, welches seine Entstehung dem Ruf Sachsas als Kurort mit guter Luft verdankt. Untrennbar verbunden mit dem Gebäude ist einer der größten Wohltäter der Stadt Bad Sachsa, der Unternehmer Louis Deibel.
Dass er einmal diese Rolle in Bad Sachsa spielen sollte, war Louis Deibel nicht in die Wiege gelegt worden. Diese stand inmitten des sich formenden Ruhrgebiets in Gelsenkirchen, wo er 1856 als Sohn eines Architekten geboren wurde. Seiner kränkelnden Frau wegen wurde ihm um die Jahrhundertwende in St. Petersburg, wohin es ihn schon in jungen Jahren verschlug und wo er mit Holzhandel reich wurde, ein Umzug nach Sachsa empfohlen. Sein Schwiegervater, der bayerische Bierfabrikant von Fleckinger aus München, erwarb 1901 für ihn das seit 1892 leer stehende Haus und Grundstück des Ziegeleibesitzers Carl Conventes. Das Haus ließ Deibel für sich und seine Familie bis 1905 zur nach seiner Tochter so benannten „Villa Nora“ umbauen (in der Zwischenzeit wohnte er im „Badehaus“ und dinierte im Hotel Schröder) und ergänzte diese 1906 durch die Anlage eines Parks, das hölzerne „Teehäuschen“ und das „Palmenhaus“, welches an der Stelle einer Mühle entstand. Der Umbau des Hauses zu einer Jugendstilvilla stand unter der Leitung der Architekten Fastje und Schaumann aus Hannover. Bis heute haben sich die Schnitzereien (außen wie innen), Bleiverglasungen und Ledertapeten in diesem äußerst sehenswerten, denkmalgeschützten Gebäude erhalten. Ein ausstattungstechnisches Juwel stellt der heute noch als Sitzungssaal genutzte frühere große Saal im Erdgeschoss dar. Bemerkenswert ist auch das hölzerne Eingangstor an der Bismarckstraße, und auch die 1906 fertig gestellte Mauer, die bis heute Teile des Grundstücks umzieht, sei nicht vergessen.
Um Deibel, der über Verbindungen bis ins Kaiserhaus verfügte und oft „hohen Besuch“ empfing, und seine Familie (zeitweise samt russischem Kindermädchen) entfaltete sich ein reges gesellschaftliches Leben. Der Unterhalt beider Häuser und des Parks erforderte aber auch viel Personal. Geld war – noch – vorhanden: Zur Hochzeit der Tochter wurde, wie man in Bad Sachsa erzählt, das Essen aus dem Hotel Adlon in Berlin herbeigeschafft… Deibel kaufte eine Ziegelei in Nordhausen, brachte Kapital in die hiesige Gipsindustrie ein, erwies sich in vielfältiger Weise als Wohltäter für die Stadt und ihre Bürger, engagierte sich auch kommunalpolitisch und wurde 1929 zum „Stadtältesten“) ernannt. Mit der Wohltäterschaft war es freilich schon 1928 vorbei, denn sein Unternehmen geriet in einen von ihm selbst nicht verschuldeten Konkurs. Er musste die „Villa Nora“ mit Palmenhaus und Park an die Stadt verkaufen, die es seit 1929 als Rathaus nutzt, während im Palmenhaus später das Bauamt und das städtische Forstamt residierten. Aus dem Park der Villa wurde der Stadtpark. Der Heimatbrunnen mit dem „Urschmerl“ wurde hier erst 1962 errichtet.
Louis Deibel blieb in Bad Sachsa, wohnte zuletzt allerdings in sehr bescheidenen Verhältnissen in der Ringstraße, wo er 1933 auch verstarb. Die Stadt machte ihn 1933 posthum zum Ehrenbürger und ehrte ihn darüber hinaus 1936 mit einem Gedenkstein im von ihm angelegten Stadtpark.
Der Architekt Albin Müller, genannt Albinmüller, und das Rathaus
08.04.1929, Brief an die Stadt Bad Sachsa von "Albinmüller" ("Ankauf und Einrichtung des neuen Rathauses", StABS I,17,4 vol. 2).
Der Jugendstil-Architekt Prof. Albin Müller (sign. "Albinmüller") plante um 1929 einen Anbau, der aber nicht zur Ausführung gelangte.
Ein Haus für die Palmen und den Gärtner...
Schulstraße 2
Plan zum Gärtnerhaus für Herrn Deibel Bad Sachsa
(1906, Bauamt der Stadt Bad Sachsa)
ENTWURF: An der Stelle des 1906 erbauten Palmenhauses stand zuvor eine Mühle (gennant die Pabstsche oder auch Williges Mühle), die die Schulstraße verengte (mit dem Gebäude gegenüber, heutige Schulstraße 3, war dies um 1500 ein Ausgang aus der Stadt ohne Stadttor hin zur Wiese "auf der Gemeinde") und somit den aufstrebenden Tourismus und Autoverkehr um 1900 behinderte. Deshalb war der Rat hocherfreut, dass der millionenschwere Besitzer der Villa Deibel diese Mühle hinzukaufte, abreißen ließ und auf kleinerem Grundstück ein Winterquartier für seine wertvollen Pflanzen, insbesondere Palmen, errichten ließ, welches gleichzeitig als Wohnhaus für den Gärtner diente.
Park- und südseitig war die Fassade über zwei Stockwerke berglast, um im Winter genügend Raum und Licht für die im Sommer in großen Kübeln im Garten (heute Stadtpark) stehenden Palmen aufnehemen zu können. Noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts lief das Mühlrad, welches Deibel ehedem zur Stromerzeugung für die Heizung seiner empfindlichen Pflanzen einbauen ließ.
Plan zum Gärtnerhaus für Herrn Deibel Bad Sachsa
(1906, Bauamt der Stadt Bad Sachsa)
Nachdem Louis Deibel sich 1929 von seinen Gebäuden und dem Stadtpark trennen mußte, er verkaufte seinen Besitz an die Stadt Bad Sachsa, diente dieses Gebäude u.a. den Nazis, die seit 1933 die Kreisleitung Südharz der N..S.D.A.P. im Adolf Hitler-Haus in der dann sogenannten Adolf Hitler Straße hierein setzten.
Nach dem Kriege diente das Haus über viele Jahre der Polizei (in dieser Zeit mussten das Mühlrad wie auch Teile der Stadtparkmauer einem Garagenbau weichen); später wurde es städtischer seits für das Forstamt sowie Ordnungsamt der Stadt Bad Sachsa genutzt, die im Mai 2017 in das ehemalige Postgebäude umzogen. Seit dem wartet dieses Haus wieder auf bessere Zeiten!
Schulstraße 2: Das Palmenhaus
(1921, Ölgemälde: Wintersport- + Heimatmuseum Bad Sachsa)
Gut erkennbar ist die Verglasung über zwei Etagen sowohl an der Nord- wie auch der Ostseite des Gebäudes. So hatten die Palmen auch im Winter ausreichend Licht.
Unser Museum verdankt dieses Ölgemälde Susanne Schmidt-Escke (bekannt als Suse Schmidt-Eschke), die von ca. 1890 bis 1930 nachgewiesen werden kann. (Paul Pfister: Monogrammlexikon 2, Walter de Gruyer, 1995). Aus den Archivalien unserer Stadt Bad Sachsa geht hervor, daß sie als "Sprachlehrerin für Französisch und Englisch" an dem Töchterheim MARIA ERIKA, Waldsaumweg 15, vom Februar 1917 bis mindestens 1921 beschäftigt war. Zur Vorbildung heißt es: "gepr. in Dresden, Franz. Engl. Zeichen" (sic!). Einem Schreiben der Stadt Bad Sachsa an den Regierungspräsi-denten in Erfurt scheint dieser nicht recht geglaubt zu haben; er erwiderte: "Bezüglich der Befähigung der Genannten zum Unterricht in Zeichnen, Malen und Schnitzen sind die nötigen Nachweise bis zum 1. Juni d. Js. zu erbringen.". Man antwortete ihm: "Anliegend überreichen wir eine schriftliche Erklärung der Lehrerin Schmidt-Eschke nebst einer begl. Abschrift eines Zeugnisses... weitere Nachweise auch zur Verfügung stehen. Fräulein Schmidt-Eschke hat als Malerin bereits auf größeren Ausstellungen mit Erfolg ausgestellt und Auszeichnungen erhalten. Sie ist bereit, Arbeiten oder Skizzen zur Einsicht vorzulegen.". Das scheint dem Regierungspräsidenten dann genügt zu haben. (AStBS 1,26,2 Privatschulen).
Was für den Kaiser gut genug ist, kann für den Gärtner nicht schlecht sein....
Das Palmenhaus wurde nach dem Vorbild des 1898 errichteten Kaiserbahnhofes in Joachimsthal errichtet, der mit seinem nordischen Jugendstil bestens zur Villa Nora paßte.
Zwei sehr ähnliche Gebäude - vermutlich zeichneten die selben Architekten verantwortlich! Oder war es nur eine Inspiration? oder ein Wunsch von Louis Deibel? Auffallend sind Ähnlichkeiten bei u.a. bei Dacheindeckung, Holzverkleidung, Fachwerk, Fenstergestaltung bis hin zu den Verzierungen mit nordischen Mythen. Eine genauere Untersuchung bietet sich an!
Palmenhaus, Schulstr. 2 in Bad Sachsa
"Plan zum Gärtnerwohnhaus für Herrn Deibel Bad Sachsa." gezeichnet von den Architekten Fastje & Schaumann 1906. (Bauamt Bad Sachsa)
Bahnhof Werbellinsee, 16247 Joachimsthal.
Im Volksmund genannt der Kaiserbahnhof Joachimsthal: Seit 1898 kam der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm ll., mindestens einmal jährlich zum Jagdaufenthalt in die Schorfheide. Der Kaiserbahnhof (auch Kaiserpavillion genannt) mit der dazugehörigen Bahnstrecke zählt, aus historischer Sicht, zu den bedeutendsten Bauwerken der Region. Auf Anweisung von Kaiser Wilhelm ll. wurde der Bahnhof “Werbellinsee” errichtet und von 1898-1918 zur bequemen Anfahrt zum Jagdschloss “Hubertusstock” genutzt. Im gleichen Baustil lud auf dem Bahnhofvorplatz die Gaststätte “St. Hubertus” zum Verweilen und Genießen ein.
(https://zum-kaiserbahnhof.de/geschichte/)
Kaiserbahnhof
"Um von der Hauptstadt in die Schorfheide oder direkt nach Joachimsthal zu kommen, musste man in Britz (1842) bei Eberswalde auf die Kutsche umsteigen. Das galt sogar für den Kaiser. Mit dem Bau der Nebenstrecke Britz-Joachimsthal-Templin-Fürstenberg wurde es vor allem für die kaiserliche Reise zur Jagd wesentlich komfortabler. Hier nahe beim Werbellinsee errichtete man einen Bahnhof, den es so zwischen Berlin und der Schorfheide kein zweites Mal gibt. Dieser wurde im Jahr 1898 eingeweiht. Kaiser Wilhelm der II sorgte dafür, dass eine Bahnstation auch für den Hof und die Staatsgäste entstand. Diese Station erhielt den Namen Bahnhof Werbellinsee (der im Volksmund schon immer Kaiserbahnhof hieß). Joachimsthal erhielt einen zweiten Bahnhof in der Stadt selber.
Der Kaiserbahnhof ist eine in Anlehnung an Schloss Hubertusstock im nordischen Landhausstil errichtete Anlage. Sie besteht aus dem in Sichtfachwerk erbauten Empfangsgebäude für den Kaiser (dem sogenannten Kaiserpavillon), dem Stationsgebäude, den Toilettenhäuschen und dem Hotel und Gasthaus St. Hubertus. Dieses Gasthaus brannte 1950 ab und ist durch einen Massivbau ersetzt worden und dient heute auch als Gaststätte.
1914 war der Kaiser das letzte Mal hier. In den 20er und 30er Jahren war der Kaiserpavillon dann eine Ausflugsgaststätte, hauptsächlich für Berliner. Nach dem Krieg wurden hier Flüchtlinge untergebracht und Ende der 40er Jahre Dienstwohnungen für Bahnangestellte eingerichtet.
2004 kaufte die Stadt Joachimsthal den Kaiserbahnhof und begann ihn in mehreren Schritten zu sanieren.
Die Bauten sind weitgehend original erhalten. Trotz vorgenommener Einbauten ist auch die Empfangshalle mit ihrer Innenkonstruktion und den Farbfassungen bewahrt geblieben. Bisher sind weder der Architekt noch der Dekorationsmaler bekannt. Selbst das Bahnsteigmosaikpflaster aus dem Jahre 1898 ist nahezu unverändert.
Heute dient der Kaiserbahnhof als Kulturbahnhof und als beliebter Trauungsort. Er trägt den Namen " Erster Deutscher Hörspielbahnhof " seit 2006. Hier finden während der Sommermonate eine Hörspielsaison mit einem abwechslungsreichen Programm für Kinder und Erwachsene, sowie Lesungen statt. Zwischen Ostern und September ist der historische Bahnhof von Freitag bis Sonntag für jedermann frei zugänglich, nur Führungen sind kostenpflichtig.
Das Stationsgebäude, wo früher die Fahrkarten verkauft wurden, hat der verstorbene Künstler Holger Barthel gekauft und es liebevoll restauriert. Leider ist die Galerie geschlossen." (https://www.amt-joachimsthal.de/verzeichnis/visitenkarte.php?mandat=128568 2019-12-29)
(Foto: www.amt-joachimsthal.de, Bild 1 Kaiserbahnhof)
(Foto: www.amt-joachimsthal.de, Bild 2 Kaisersaal)
(Foto: www.amt-joachimsthal.de, Bild 3, ehemaliges Stationsgebäude)
Schulstr. 2 Kreisleitung der NSDAP im Adolf Hitler-Haus
IN ARBEIT
Adolf Hitler-Haus, 1930er Jahre
(Slg. Ralph Boehm)
IN ARBEIT
Familienbild vor der Kreisleitung der NSDAP
(Heike Lingner, auf Facebook 20.12.2018)
Schulstr. 2 Kreisleitung der NSDAP im Adolf Hitler-Haus
"Aus Städten und Dörfern der Stadt"
"Führerappell klärt wichtige Fragen"
(BSN 09.10.1941)
IN ARBEIT
Familienbild vor der Kreisleitung der NSDAP
(Heike Lingner auf Facebook, 20.12.2018)
Der Stadtpark
Der Harzer Naturparkpreis wurde 2005 vom Regionalverband Harz verliehen an den Landschaftspark Degenershausen/Nahe der Stadt Falkenstein.
Weiterer Wettbewerbsteilnehmer war u.a. Bad Sachsa; aus der Bewerbung:
"Historische Gärten und Parks sind unverzichtbare Bestandteile unseres Kulturgutes. Sie bestimmen die Vielfalt und Unverwechselbarkeit von Städten und Gemeinden mit. In Bad Sachsa ist es der Stadtpark, der vor mehr als 100 Jahren auf private Initiative aus einem Dorfanger entstand. Der Holzindustrielle Louis Deibel, 1856 in Gelsenkirchen geboren, kam um die Jahrhundertwende nach Sachsa, wo er für seine Familie ein neuerworbenes Haus, nach seiner Tochter später "Villa Nora" genannt, im damals modernen Jugendstil durch die hannoverschen Architekten Fastje und Schaumann umbauen ließ und einen großzügigen Garten anlegte. Durch unverschuldeten Konkurs musste Deibel Haus und Grundstück 1928 an die Stadt abtreten. In der beispielhaft renovierten Villa ist heute das Rathaus untergebracht. Der Garten, ein jedermann zugänglicher Stadtpark, wird derzeit in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung unter Einsatz moderner Elemente mit viel Fingerspitzengefühl durch das Architekturbüro Probst zu neuem Leben erweckt. Die beiden Teiche des Parks wurden renaturiert, der durch Blitzeinschläge und Unwetter beeinträchtigte hundertjährige Baumbestand durch die Nachpflanzung exotischer Gehölze ergänzt, zeitgemäße Leuchten und Poller aufgestellt und eine attraktive kleine Bogenbrücke für Fußgänger entworfen. Teehaus, Treppenanlagen und historisches Mühlrad stehen als nächstes zur Neugestaltung an. Die Stadt Bad Sachsa hat den Wert des einzigartigen Ensembles aus Jugendstilvilla und Park erkannt und diesem Kleinod des Harzes durch behutsame Eingriffe Zukunft gegeben - zum ästhetischen Genuss für Gäste und Einheimische." (www.harzregion.de, 10.12.2021).
Stadtpark, östlicher Eingang
(1900, ohne Quelle)
IN ARBEIT
Situation der Schulstr. Nr. 1 bis 4 in 1906
(StABS XII.n.16)
Entwurf
Situation der Schulstr. Nr. 1 bis 4 in 1906
(1921, )
Entwurf
SCHMERLBRUNNEN
(Foto, vermutlich: Willi Müller, 1962)
Die Bachschmerle
Wikipedia, 15.05.2023 (Text + Foto):
"Die Bachschmerle ist ein Bodenfisch. Der Körper weist eine rundliche Form und eine hellgraue Farbe mit leicht dunkleren Flecken auf. Sie besitzt sehr kleine Schuppen oder ist schuppenlos, hat dafür aber eine dicke Schleimhaut, über die sie wie der Schlammpeitzger auch einen Teil des Sauerstoffbedarfs decken kann. Sie verfügt ebenfalls über die Fähigkeit der Darmatmung. Am Maul besitzt sie 6 Barteln. Ihre Körpergröße liegt zwischen 8 und 12 cm, maximal 18 cm...
Die Bachschmerle bewohnt flache, schnell fließende Bäche und Flüsse am liebsten mit kiesigem bis sandigem Untergrund. Dabei bewohnt sie stationär bestimmte benthische Abschnitte, in denen sie sich tagsüber unter Steinen oder Wurzeln versteckt aufhält."
Der Rat der Stadt Bad Sachsa und der Verkehrsverein Bad Sachsa/Südharz e.V. (später Harzklub Zweigverein Bad Sachsa e.V.) planen "die Errichtung eines Heimatbrunnens" und bitten mit Schreiben vom 28.02.1959 den "Herrn Kunsterzieher Priebe" (u.a. tätig am hiesigen Pädagogium) um seine beratende Mitarbeit.
Die Idee:
"Ein altsachsaer Junge sucht in lauernder Angriffsstellung den bemoosten Urschmerl zu ergreifen, der ihn jedoch mit einem gezielten Wasserstrahl abwehrt. Im Zwergenloche des Hintergrundes könnten einige Sachsensteinzwerge dem Zweikampf interessiert und belustigt zusehen."
Stadtdirektor Willi Müller, gleichzeitig Vorsitzender des Verkehrsverein, wie auch dessen Geschäftsführer Oskar Hoffmann und der Rat müssen sich gedulden; es bedarf diverser Schreiben und Ortsbesichtigungen, bis endlich Herr Priebe seinen Entwurf in Form eines Modelles am 06.10.1960 im Rathaus-Sitzungssaal vorstellt.
Die Beteiligten waren mit dem Modell zufrieden und luden deshalb für den kommenden Tag den "Künstler aus Göttingen", der bereits das Schülerdenkmal am Pädagogium geschaffen hatte (1951, Edwin Epler), nach Bad Sachsa ein für seine Begutachtung und einen Kostenvoranschlag.
Der Verkehrsverein, er wird in 1962 sein 75jähriges Bestehen feiern, ist aus diesem Grunde gewillt, die Summe für die Schaffung des Heimatbrunnens "im Stadtpark hinter dem dortigen Teich" in Höhe von 7500 DM aufzuwenden.
"KUNIBERT" war das Pseudonym des damaligen für die Bad Sachsaer Nachrichten zuständigen Lokal-Redakteurs.
(Göttinger Tageblatt/Bad Sachsaer Nachrichten 15./16.10.1960)
Dieser Entwurf des Reinhold Priebe diente dem Bildhauermeiser Edwin Epler als Vorbild für die Gestaltung und Umsetzung in 1962.
Die Bevölkerung war über das Vorhaben gespalten,
insbesondere die "Schmerrels" taten sich schwer mit dieser geplanten Veränderung
(wie eigentlich immer bei Neuerungen):
"Er lebte seit Urzeit
auf tiefen Grund,
aus Stein soll er nun werden.
Warum Warum ??"
Rodelkorso 1961, Wagen 23
(Foto, Slg. R. Boehm)
"Sachsa`s Schmerl sagenumwoben hängt nun an der Angel droben."
"Ein Schmerlbrunnen der wär` fein
aber wie kriegen wir den Schmerl `rein"
Leider fehlt der Spruch auf der dritten Bande...
Wer kann uns helfen ????
Rodelkorso 1961, Wagen 40
(Foto, Slg. R. Boehm)
Im Hintergrund der später unter Denkmalschutz gestellte Milch-Pilz (vgl. Geschichte des Kioske)
Die unterschiedlichen Auffassungen, wie auch Missverständnisse, gingen soweit, daß die Aufstellung des Heimatbrunnens bis ins Jahre 1962 verschoben wurde; "das Zusammentreffen unglücklicher Umstände und die dadurch fehlende Aufklärung" führt der Geschäftsführer des Verkehrsverein Oscar Hoffmann an. "Da der 1. Vorsitzende des Verkehrsvereins, Herr Stadtdirektor i.R. Müller krank in Osterode lag und auch der 2. Vorsitzende Ratsherr Gremm krankheitshalber an der Teilnahme verhindert war, entstand ein bedauerliches Mißverständnis...". Finanzielle und persönliche Vorwürfe, allesamt haltlos, überschatteten "die Streitfrage, ob es eine Schmerlsage gegeben habe oder nicht."
Aber dann war es doch so weit
(BSN 30.09.1963),
der Brunnen wurde am Freitag, den 28. September 1963, von der Stadt übernommen:
30 - und immer noch nicht verheiratet?
Dann ist Er fällig! Dann muss Der Junggeselle ran
und muss den Schmerl (oder das Denkmal vor der Evangelischen Kirche) eigenhändig mit Zahn- oder Rubbelbürste putzen...
(Foto: Bürgermeister Daniel Quade, Facebook 17.01.2022)
damit er (der Schmerlbrunnen) dann wieder so aussieht:
(Foto: Ralf Engel, Facebook 04.05.2023)
Im Winter entziehen sich Schmerl und Knabe den Blicken
(Foto: Ralph Boehm, 10.02.2021)
Leider sterben die Idioten nicht aus:
(Harzkurier, 30. Juni 1999)
Zum wiederholten male schlugen Unbekannte dem Jungen unter massivem Kraftaufwand beide Arme und Hände ab.
(Foto: Michael Schaschek, Facebook 08.09.2014)
Aber Sachsaer und Gäste spendeten reichlich für die Reparatur u.a. beim Weihnachtsmarkt im Dezember 2014
(Bürgermeister Dr. Axel Hartmann mit Gattin, Antje Weick und Matthias Bruchmann, beide Stadt Bad Sachsa)
Michael Schaschek schrieb für den Harzkurier am 18.01.2015: "Eintrittsgelder der 23. Krippenausstellung im NatUrzeitmuseum gingen ans Kulturforum und an das Kinderbüro. Antje Weick berichtete, dass aufgrund der Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung die ursprünglich angedachte Verwendung für die Restaurierung des beschädigten Schmerls nicht mehr notwendig sei. Die Idee, am Schmerlbrunnen eine Schautafel zu installieren und hier das Märchen vom Urschmerl darzustellen, steht nun im Fokus."... Nun ja: der Schmerl wurde restauriert - Aus der Schautafel wurde über viele Jahre bekanntlich nichts...
Schecks werden überreicht.
Antje Weick (Stadt, Kinderbüro), Edith Seemann (GLC), Michael Momberg (GF Holding), Ingrid Nicoloff (Kulturforum e.V.) Melanie Krüger (Tourist-Info)
(Foto: Uta Krummhaar, Harzkurier 18.01.2015)
Jetzt können die Schmerels wieder zufrieden sein!
"Bad Sachsa hat eines seiner Wahrzeichen wieder... und ein sichtlich erfreuter Bürgermeister Dr. Hartmann" (links im Bild) präsentierte das Ergebnis, und "nachdem die Schmerl-Saga in Kurzfassung vorgetragen wurde, schaltete Hartmann persönlich die Wasserpumpen des Brunnens wieder ein."
(v.l.: Dr. Axel Hartmann, Heinz Nickel mit Begleitung, Peter Lehmann und, im Hintergrund, Uwe Weick (beide Stadt Bad Sachsa)
(Foto: Michael Schaschek, Harzkurier 20.04.2015)
"Auf Antrag von Dipl.-Landwirt A. Scola soll die legende vom SACHSAER SCHMERL in eine literarisch gültige Form gebracht werden. Alle poetisch veranlagten Einwohner, auch Schüler und Schülerinnen, werden gebeten, ihre Darstellung bis zum 1.8. ds. Js dem Stadtdirektor einzureichen.-" (Mitgliederversammlung des Verkehrsvereins, wohl 1962).
Die preisgekrönte Fassung von Frau Gertrud Seiler aus 1963:
"spierbare Belehrung un Anschauung"
(Albert Spicher im "Sachser Blate")
Andere freuen sich über einen "Blauen Teich",
wir freuen uns auf das Wechselspiel der Farben - hier ist unser "Grüner Teich".
(September 2010, Foto: Detlef Heider)
Villa Buchenhöhe
Bismarckstraße 6
Villa Buchenhöhe. Pensionat Jacob
(1902, AK: Slg. R. Boehm A 163)
Um 1890 ist dieser Grund, bezeichnet mit "Wolfshöhe 278", noch unbebaut. Erst 1902 können wir mit der obigen Ansichtskarte dieses "Pensionat Jacob" in der "Villa Buchenhöhe" nachweisen
Villa Buchenhöhe
(1906, AK: Slg. R. Boehm)
"Das hier abgebildete Haus gehört unserer Nichte Frieda v. Lüpke, die Kurgäste in Pension nimmt und es allen behaglich zu machen versteht.",
jedenfalls bis 1910 die Fremdenpension von Frau Gröbe für rund 10 Jahre Erwähnung findet.
Haus Buchenhöhe.
1920 wirbt Schwester Cäcilie Wolff mit einer Anzeige im Prospekt der Bade-Verwaltung BAD SACHSA für ihr "Haus Buchenhöhe.
In den "wilden 20ern" wird es auch mit der Adresse bei diesem und dem Nachbarhaus, der "Villa Silesia", schwierig.
Ich vermute, dass diese beiden Häuser in dieser Zeit durch die Geschwister Margarete Heinze, geb. Schnabel und Helene Schnabel käuflich erworben wurden und diese Häuser partiell verpachtet wurden.
Villa Buchenhöhe
Nur sehr kurz, ca. 1929 auf 1930 wird in der Buchenhöhe das Töchterheim Gummel erwähnt (Faltplan rs von ca. 1930).
Vermutlich noch in 1930/1931 wurde dieses Haus durch Magdalene Tautz käuflich erworben, die in den Folgejahren als Fremdenheimbesitzerin in den Telefonbüchern etc. noch 1949 für das "Haus Buchenhöhe" steht
1930/1931 taucht erstmals der Name "M. Tautz" mit dieser Werbung in Erscheinung.
(1937, Der Harz Heft 3, März 1937)
Zu den Umänderunger während der NAZI-Zeit siehe an anderer Stelle.
In 1945 ff war selbstredend auch dieses Haus von Flüchtlingen bis unter das Dach belegt, aber auch Erholung Suchende kamen, wenn denn Platz war! Allerdings:
"Es gefällt uns sehr gut hier - wenn man auch hinsichtlich der Verpflegung - die schönen Wälder, die würzige Luft u.s.w. müssen den Ausgleich schaffen - einen kleinen Masstab nur anlegen darf."
Buchenhöhe, Anzeige Kurliste Sept. 1949
Im Osteroder Kreis=Anzeiger (inkl. u.a. "Sachsaer Tageblatt" und Verlag der Kurliste Bad Sachsa") erscheint in den 1950er diese Anzeige (Tom Schreiber auf Facebook, 25.05.2019)
Urlaub 1951 in Bad Sachsa (Foto: Slg. R. Boehm)
1958 wirbt wohl letztmalig Magdalene Tautz für ihr "Fremdenheim mit Pension: Haus Buchenhöhe, Bes. Frau M. Tautz, 16 Zimmer, 26 Betten, Zi. m. Fließw., Bad im Hause" (Prospekt 1958)
1960er Jahre
"50 Jahre Hotel Buchenhöhe"
(BSN, 11.05.1985)
Das Haus bleibt in Familienbesitz und profitiert vom Aufschwund in Deutschland; es wird wieder investiert und man kann sich wieder einen kleinen Urlaub in Deutschland, insbesondere im Harz, leisten - es kommt Farbe ins Leben der Wirtschaftswunderzeit.
Die Besitzerin, Katharina Kirms-Hohmann, geb. Tautz, führt das Haus mit 34 Betten und wirbt mit Diätkuren (?!). Mitte der 1980er steht Frau Hannelore Weißkopf (Tochter von K. Kirms-Hohmann) mit ihrem Partner Walter Hupe für das zwischenzeitliche "Hotel-Restaurant Buchenhöhe".
(1976, AK: Slg. R. Boehm)
Aus der BUCHENHÖHE wurde ein Dialyse-Zentrum
(BSN, 03.07.1987)
In den Trend des Rückbaus von Kurheimen aufgrund der Gesundheitstrukturgesetzgebung investiert Dr. med. E. Adolph 1987 in diese Feriendialyse, ...
...während gleichzeitig das RESTAURANT-CAFÉ bei GISBERT u. GABY Ende der 1980er betrieben wird
um 2000 (Anzeige, Stadtplan 11. Aufl. 2000 oder später)
(Anzeige 25.06.2005)
Bismarckstraße 14
vor 1853: Haus 104, Die Mühle "Auf der Gemeinde" des Müllers "Gelbke" (1854: "Gelbcke"; ab 1875: "August Gelpke)
ab 1853: Haus 126 Auf der Gemeinde
um 1900: Auf der Gemeinde 126
ab 1935: Horst Wessel-Straße 9
ab 1945: Bismarckstraße 8 a
ab 1980: Bismarckstraße 14
Fremdenheim "Gelpkes Mühle"
(ca. 1937, AK: Slg. R. Boehm 2478)
Die Geschwister Friedel und Luise Gelpke lassen in 1936 durch ihren direkten süd-östlichen Nachbarn, die Fa. "Fr. Kälz Nachflg. Alfred Behnsen" (damals Horst Wesselstr. 8), dieses Fremdenheim erbauen. Die Namensgebung erfolgte in Anlehnung an die sich nord-westlich seit langem im Familienbesitz Gelpke befindlichen Mühle.
Geschwister Gelpke
(1960, AK rs. Slg. R. Boehm 1793)
Das sich die Gäste in Bad Sachsa im Allgemeinen und im Hause der Geschwister Gelpke im Besonderen wohlfühlten, wird aus dieser 1960 geschriebenen Ansichtskarte deutlich!
Der auf der Karte eingedruckte Name "GELPKES MÜHLE" wurde per Federstrich gestrichen.
Geschwister Gelpke
(1960, AK vs. Slg. R. Boehm 1793)
Das Gebäude bleibt über die Jahrzehnte nahezu unverändert. Lediglich die relativ streng gehaltene Fassadengestaltung erhält eine Auflockerung durch das Anbringen der Klappläden im Erdgeschoß.
Gelpkes Mühle
Bismarckstraße 15
Das Baujahr der Mühle ist unbekannt; erstmals wird sie im Jahre 1557 erwähnt
(1921, Foto: Slg. R. Boehm)
Sie war damals eine Ölmühle, wovon die kleinen Mühlsteine an der Auffahrt zum Parkplatz Zeugnis ablegen. Gefunden wurden sie 1970 im Fundament der ehemaligen Scheune. Die fünf groβen Mühlsteine im Hof sind Getreidemühlsteine, mit denen zum Teil noch bis 1957 unter dem Müllermeister Martin Gelpke Korn verarbeitet wurde.
Schon 1864 wurden in “Gelpkes Mühle” die ersten Kurgäste begrüβt und damit eine lange Familientradition gegründet.
(1910, Foto: Slg. R. Boehm)
So sah eine Geschäftsidee vor 140 Jahren aus...
(1895, Foto: Familie Gelpke)
1874 richtete Carl Gelpke hier eine erste Privat-Badeanstalt ein. Sie bestand aus einer Bretterbude neben dem Mühlrad, in welcher eine Badewanne stand, in der Anwendungen verabreicht wurden.
Zeitungsartikel 29.08.1970 Bad Sachsaer Nachrichten
Zeitungsartikel vom 29.08.1970 / Bad Sachsaer Nachrichten
Karte der Brunnen von 1898, StABS
Ein kleiner Teil des Mühlgrabens ist heute noch (mit Wasser!) zu sehen im Vital-Kurpark. Der Überlauf vom Schmelzteich zum Mühlgraben war dort, wo heute der Zugang vom Kursaal zur Schmelzteich-Ecke ist; der Graben verläuft dann weiter parallel zum Damm Richtung Bismarckstraße, geht zum kleinen Teich, an dem Selmar Müller über viele Jahre montags (an dem Tag gab es kein Kurkonzert!) auf seiner Waldzither die Gäste unterhielt, unterfloß die Bismarckstraße, ging weiter über den heutigen P des RoWis (die Kegelbahn des "Hubertus" wurde ehedem auf den zugeschütteten Mühlgraben gebaut) zur ersten Mühle (heute Christel + Harm Douma, auf dessen Grund kann man, kurz vor der Steigung zur Moltkestraße noch den Mühlgraben erahnen an der ca. 2 m erhöhten Rasenfläche). Das Wasser floß dann oberschlächtig auf Gelpkes Mühlrad, um dann parallel zur Anhöhe weiter unten Kälz` Mühle anzutreiben und später, noch vor der Schimmelbrücke (Hinter Eiscafé Venezia) in das Uffebett zurückgeleitet zu werden. (Karte der Brunnen von 1898, StABS).
1893, Auseinandersetzung Müller mit den Nachbarn in der Moltkestraße, StABS
Text
Titel
Text
Karte der Brunnen von 1898, StABS
Text
Titel
Spuren des alten Mühlgrabens sind (noch) zu erkennen...
2017-03-27 Bismarckstraße 15, Gelpkes Mühle
Text
(1999, FALK/RÜSTENBERG, Werbung S. 10)
Villa Schöpffer
(auch Villa Hubertus genannt)
ab 1893: Auf der Gemeinde 294
um 1900: Bismarckstraße 10
ab 1935: Horst Wessel-Straße 10
ab 1945: Bismarckstraße 10
ab 1980: Bismarckstraße 17
Villa Schöpfer bzw. Villa Hubertus
(vermutlich 1898, AK: Slg. R. Boehm A 162)
Noch ganz im Grünen wurde diese Villa bereits 1893 erbaut, die unter den Sachsaern als Villa Hubertus bekannt geworden ist.
Über die Jahrzehnte wechselten die Eigentümer /Besitzer des "Hotel Hubertusklause" (auch "Hotel Hubertus" mit Café) mehrfach.
Auch die erheblichen Investitionen in 1982 ff (vgl. den unten stehenden Zeitungsartikel), u.a. in den Bau einer Kegelbahn (Doppelbohlen-Bahn, Dank des elektrischen Betriebes waren Helferlein zum Aufstellen der Kegel und zum Mitzählen nicht mehr notwendig), durch den Architekten und Maurermeister Helmut Peix für Jochen Müller, brachten keine Wende mehr zum Guten. (vgl. auch die grundsätzlichen Ausführungen zum Tourismus). Vielleicht fehlte aber auch einfach nur das ansonsten typische Türmchen ???
Fenster des Wintergartens, ehemals im Eingangsbereich (rechts des Hauses)
(Glasmuseum Steina)
Dieses wunderbare Beispiel für Glas aus einem typischen Bad Sachsaer Wintergarten wurde bei den Abrissarbeiten gesichert und ist heute im Glasmuseum Steina zu bewundern.
Hotel Hubertus
(oben: 1978, Klapp-AK vs: Slg. R. Boehm lose)
Diverse Zwangsversteigerungen vor und nach der Grenzöffnung führten zur endgültigen Schließung zum Dezember 2002. In 2006 erwarben die "Oelkers Betriebe OHG" das Gebäude, ließen es zum Jahreswechsel abreißen und sorgten für die dringend notwendigen Parkplätze.
Schade um diese Villa - aber gut für die problematische Verkehrssituation im Umfeld des Hotels Romantischer Winkel.
(1978, Klapp-AK rs: Slg. R. Boehm lose)
"Liebste Mutter"
Ein schönes Beispiel für die internationalen Beziehungen 1900
(1902, AK. Slg. R. Boehm)
Diese "TARJETH POSTAL" hatte eine lange Reise um die halbe Welt hinter sich. Sie wurde abgestempelt am 04. Februar 1902 in El Salvador im Hauptpostamt der Hauptstadt San Salvador, lief über New York, um nach der Atlantik-Überquerung Bad Sachsa rund 6 Wochen später am 21. März 1902 zu erreichen.
Die Tochter Paula, zur Zeit in San Salvador, bedankte sich mit Datum 3. Februar 1902 bei ihrer Mutter, "Frau Forstmeister E. Schoepffer, Villa Hubertus", für die "liebe Karte vom 27. Dez und die Einlage im ...Brief vom 2. Jan.", die vor 2 Tagen sie in San Salvador erreichte (die Karte war also 30 Tage unterwegs). Gern wäre Paula beim Weihnachtsfest in Bad Sachsa mit dabei gewesen, verständlich: denn "In den letzten Tagen ist hier nichts besonderes vorgefallen, außer einigen Erdbeben....".
PS: über eine komplette "Übersetzung" des Textes würden wir uns freuen!
Diese eher schlichte Villa, fehlen ihr doch typische Merkmale (wie beispielweise ein Türmchen), wurde bereits 1893 durch den Zimmermeister A. Heise für Herrn Amtsgerichtsrath Silkerott aus Nordhausen errichtet ("Amtgerichtsrath Silkerott" sollte nicht verwechselt werden mit "Amtsgerichtsrath Silkrodt", Hindenburgstraße 7: beide waren aus Nordhausen - sind aber nicht identisch!)
Bereits 2 Jahre später führt die Witwe E. Schöpffer, diese "Villa Schöpffer, Sommerlogis im Hause der Frau Prinzess Wilhelm von Hessen"; in 1899 passt sie sich den Wünschen der Sachsaer und Großstädter gleichermaßen an und wandelt das Haus um in ein "Pensionat für junge Mädchen", um der Nachfrage für gutes Personal gerecht zu werden und/oder die jungen Mädchen auf ihre Zukunft als Ehefrau vorzubereiten (FALK/RÜSTENBERG, 1899 S. 6 ff). Sorry: dieses Frauenbild haben andere in grauer Vorzeit geprägt - meins ist ein anderes!
Wann der Postdirektor a.D. Weber Besitzer dieser Villa wurde ist nicht bekannt; allerdings hat er dem Haus 1908 ein "Russisches Rohr" einbauen lassen ("Eine besondere Schornstein-Bauart ist die russische Röhre. Sie zeichnet sich durch einen engen Querschnitt aus. Diese Bauform mit russischem Vorbild ist seit Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland üblich. Die ältere Schornsteinbauweise hat in Deutschland einen größeren Querschnitt und ist vom Schornsteinfeger besteigbar."., Wikipedia, Abruf 14.12.2021).
Allgemein: "1956 wurden in Deutschland die ersten Kegelstellmaschinen in Betrieb genommen.
1980 hielt der Computer auf den Kegelbahnen Einzug (Mikroprozessor gesteuerte Kegelstellmaschinen).
1985 feierte der DKB sein 100-jähriges Bestehen.
In diesem Verband sind ca. 180.000 Sportkegler und Bowler organisiert.
In Deutschland kegeln ca. 21 Millionen Menschen zu ihrem Vergnügen, davon fas 4 Millionen regelmäßig.
Durch die große Beliebtheit kann man heute das Kegeln als Volkssport ansehen."
(Geschichte Kegeln - kegeln sportclub-hoyerswerda.de)
Auch die erheblichen Investitionen in 1982 ff, u.a. in den Bau dieser Kegelbahn (Doppelbohlen-Bahn, Dank des elektrischen Betriebes waren Helferlein zum Aufstellen der Kegel und zum Mitzählen nicht mehr notwendig), durch den Architekten und Maurermeister Helmut Peix für Jochen Müller, brachten keine Wende mehr zum Guten für das Hotel Hubertus (vgl. auch die grundsätzlichen Ausführungen zum Tourismus).
(1982, Urkunde. Slg. R. Boehm)
Seit ca. 1960 war der Inhaber der Hubertus-Klause Karl-Heinz Vollmer; mittig der 60er folgte sehr kurz Inhaber Alfred Scholz und bereits 1966 ist der Besitzer Günter Müller. 1979 erwirbt Jochen Müller das Hotel garni HUBERTUSKLAUSE, der 1981/1982 einen Anbau (auf dem ehemaligen Mühlgraben) durch Bauunternehmen Helmut Peix mit Doppelbohlenbahn errichten lässt. In 1983 ändert sich die Hausnummerierung von 10 auf 17. In 1988 übernimmt, aus Hannover kommend, die Familie Ahmed Cos das Hotel und bietet türkische Spezialitäten an. Letze Betreiber waren von 1995 bis 2002 Ilona + Wilfried Schieke, die zuvor in Ellrich den dortigen Lindenhof betrieben hatten. In 2006 erwarb die Familie Oelkers das Gebäude in der Zwangsversteigerung und ließ es abreißen, um ihr selbst geschaffenes Problem der Parkplatznot durch ein Parkdeck (sic! also Parterre und eine Etage darauf) abzubauen... ... heute leider und lediglich EIN Parkplatz eines größeren Hotels. Das nennt man dann Stadtentwicklung... (Facebook 03.05.2023) (Ansichtskarten aus Slg. R. Boehm)
Hotel Fürst Otto von Bismarck
ab 1906: Bismarckstraße 12
ab 1935: Horst Wessel-Straße 12
ab 1945: Bismarckstraße 12
ab circa 2000: Bismarckstraße 19
IN ARBEIT
IN ARBEIT
IN ARBEIT
"Neue Besitzer: Alven u. Lichterfeld"
(28.10.1922, BSN)
Der Klub "Bad Sachsa 1923"
(25.08.1923, BSN)
WER WEIß ETWAS ÜBER DIESEN KLUB ???
"Besitzer: Bernard I. Alven" setzt auf die Kraft der Musik
(25.08.1923, BSN)
IN ARBEIT
Hotel Fürst Otto von Bismarck
(1908, AK: Slg. R. Boehm)
Herr Paulmann, Besitzer des Hotel Villa Pfeiffer, baut ein der Neuzeit entsprechendes Hotel, welches bereits im Juni des Jrs. fertiggestellt sein soll. Der Bau wird von Maurermeister Otto Kaiser ausgeführt". (ZfdH 10.05.1906).
Das Haus wird viele Jahre von Frau Bruchmann (Tochter des Baumeisters Otto Kaiser) geführt.
Fritz Sauckel-Haus
(01.12.1934, BSN)
"Bad Sachsa, 1. Dezember. Die Eröffnung der Partei-Schulungsstätte, des Fritz Sauckel=Hauses, findet am Sonntag abend statt. Eine schlichte Einweihungsfeier soll die Bedeutung der Schulungsstätte würdigen."
Schulungsstätte der N.S.D.A.P. "Fritz Sauckel Haus" in Bad Sachsa (Südharz) mit Lehrsaal, Speisesaal, Waschraum und Schlafzimmer
(1936, AK: Slg. R. Boehm)
Fritz -Sauckel-Haus
(1930er, AK vs + rs: Slg. R. Boehm)
"Zimmer No. 17. ist unser Heim.
Bad Sachsa!
Die herzlichsten Grüße von der Schule sendet Dir und allen Kammeraden Euer Kammerad ...."
Villa Bella Vista
Erbaut wohl 1878 Bismarckstr. 21, "Bella Vista"
(1899, Foto: Slg. R. Boehm A 203)
Das erste Haus am "Brand":
Der Walkenrieder Maurermeister Friedrich Pfeiffer wollte auch am Bad Sachsaer Bauboom teilhaben, erwarb hierzu mehrere Grundstücke in Schmelzteichnähe und errichtete mehrere, stets "Villa Pfeiffer" genannte Häuser, die er verkaufte um flugs das nächste Haus zu erbauen. Mit der heutigen Hausnummer 21 begann Maurermeister Pfeiffer mit dem Bau des ersten Hauses am Brand (heute der nördlichste Teil des Bergrückens zwischen Schmelzteich bzw. Bismarckstraße und dem Salztal) oberhalb der damaligen Stadt.
Vom Schmelzteich aus gesehen
(Foto: Slg. M. Wedler)
1889 gelangte der Besitz in die Familie Hartung, die dort zeitweise ein Fotogeschäft betrieb. 1966 hatte es als "Haus Hartung" 6 Betten anzubieten. Das Ehepaar Jaquet kümmerte sich ab vermutlich 2005 bis 2015 liebevoll um das Haus, welches seit 2016 mit Feingefühl durch das Ehepaar Dräger zu neuer Blüte geführt werden soll.
Der Ausblick
Villa Bella Vista
Bismarckstr. 21, "Bella Vista"
(1902, AK: Slg. R. Boehm 1018)
Rückseitig vom Brand über die noch nicht chaussierte Moltkestraße auf Schmelzteich und Bergsegen.
D
IN ARBEIT
IN ARBEIT
Haus Waldwarte
Logierhaus Knoop in Sachsa i. Harz
1902: Brand 15
Seit 1905: Bismarckstr. 15
(nur 1930 im Einwohnerbuch: Bismarckstr. 24)
"Das...Logierhaus WALDWARTE ist in dem Luftkurort Sachsa i. Harz im Jahre 1903 durch den Regierungsbaumeister George Hartmann in Berlin erbaut worden und gibt ein gutes Beispiel der Befolgung des Grundsatzes, einfache Aufgaben auch einfach zu lösen..."
(ZENTRALLBLATT DER BAUVERWALTUNG Nr. 48, S. 301.
Vgl. auch ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU, Band 21, Heft 11, 1905)
Neben der Villa Uthemann (Blücherstr. 4, Baujahr 1900) plant in 1902 Emma Knoop, geb. Behrens ihr HAUS WALDWARTE zu erbauen. Mit der Planung durch das Berliner Architekturbüro Hartmann (& Schlenzig vermutlich) wird die Bausausführung "einenm gänzlich ungeübten Unternehmer" übertragen (s.o.. Vermutlich dem Sachsaer Bauunternehmen Fr. Kälz, der auch in den Folgejahren kleinere Arbeiten rund um diese Villa umsetzt).
Insbesondere "Junge Mädchen finden liebevolle Aufnahme zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ausbildung" in dieser "Familienpension".
("DAHEIM-Kalender", Velhagen & Klasing, 1908)
Elektrisches Licht, Vorzügliche Verpflegung und Neue Betten haben ihren Preis.
1905 betrug der Jahrespreis 600 Mark.
1908 waren es bereit 720 Mark.
Und in 1913 sind es bereits 800 Mark
(und Krieg und Inflation sollten erst noch kommen...)
"Die Glückliche Zeit im Harz"
wurde dieses Foto aus 1919 bezeichnet
(Foto: Slg. R. Boehm)
Frieda, wohl Urlauberin, schreibt diese Ansichtskarte am 13.05.1913 an den Lieben Karl. Sie bedankt sich für die Pfingstkarte und Brief, und beklagt sich: "Das Wetter war hier sehr schlecht, es hat am Sonntag den ganzen Tag u. am Montag von Mittag an in Strömen geregnet. Ich hab auf meiner Loggia gesessen um etwas frische Luft zu haben,
das war mein Pfingstvergnügen, intressant was? aber recht gut für die Nerven. Ich freue mich schon sehr ... nach Haus kommen...!".
Diese etwas mit Seerosen angereicherte Ansichtskarte, eine anderes Exemplar ist bereits 1907 postalisch gelaufen, zeigt wenige Veränderungen gegenüber der Entwurfszeichnung (s.o); so wurde diesseits der Eingangsbereich verändert und im Dach ist eine Gaube hinzugekommen.
(1913, Ansichtskarte: Slg. R. Boehm)
Das Haus bleibt über Jahrzehnte in Familienbesitz:
Ende der 20er Jahre werden genannt der Wasserbaudirektor Carl Ossig mit seiner Ehefrau Emma, geb. Behrens wie auch Cläre (auch Kläre) Knoop mit ihrer Fremdenvermietung (bis mindestens 1956).
In einem Prospekt 1958 inseriert als Privatzimmervermieter Frau A. Winkel, allerdings mit lediglich "1 Zi, 2 Betten. Zi.m.Fließw.".
Spätestens seit 1967 wird für das Haus Waldwarte Dieter Röper genannt.
(Quelle unbekannt)
(1981, Ansichtskarte: Slg. R. Boehm)
Dieser Villa hat es gut getan, daß die Eigentümer bis auf wenige Veränderungen "nur" Erhaltungsaufwand betrieben haben. So hat sich diese Villa ihren Scharm erhalten können - auch wenn/oder gerade weil dieser Entwurf auf prestigeträchtige Ergänzungen, wie bspw. ein Türmchen, verzichtet. Wie hieß es doch Eingangs zu dieser Villa (s.o.): "Verzicht auf Ziermittel, knappste Grundrißbildung und Gesamtanordnung, schlichte geschlossene Gruppierung, einfaches, teilweise abgewalmtes, teilweise geschlepptes Hauptdach mit einem herausgezogenen Erker sind die Hauptzüge des Entwurfs."
Mit einem Wort: GELUNGEN !!!
Dem umseitigen Bild ist der Inhaber mit D.[ieter] Röper zu entnehmen wie auch eine früh- UND langzeitige Buchung über 4 Wochen, eine typische Belegung im Rahmen einer ambulanten Badekur.
In dem Prospekt "HARZ 1985/86" wird das HAUS WALDWARTE, D. Röper, mit 22 Betten beworben.
BISMARCKSTRASSE 1909
(die damaligen Grundstückseigentümer von der Roonstraße über Mittel und Waldstraße. 1909, A. Heise. StABS)
Giebelhausen / Braes / Lesten / Hermann / Ullrich
Haus Seeblick
Haus Seeblick
Bismarckstr. 25 (alt 16)
(1913, AK: Slg. Boehm xxxxx)
.
Empfehlenswerte Harzer Häuser
(BSN, 19.12.1957)
Das Haus Seeblick, Bismarckstraße 16 (später bezeichnet mit Bismarckstr. 25), wurde 1900 erbaut und von "Frl. von Braunschweig" als Pension betrieben bis mindestens 1935 (eingetragen in das, nicht regelmäßig erschienene, Einwohnerbuch).
Aus 1949 kenne ich ein Prospekt mit "Haus Seeblick, H. Adolf Engel", im Einwohnerbuch von 1952 heißt es "Haus Seeblick, Inh. Marg. Engel".
Ab 1954 zeichnet Gustav Schwetje als Eigentümer verantwortlich; nach Renovierung in 1958 durch die "Erholungsheim der VW G.m.b.H. in Wolfsburg: "Der bisherige Inhaber, G. Schwetje, wird noch eine kurze Übergangszeit als Pächter die Bewirtschaftung des Hauses (mit 22 Zimmern, 40 Betten, nur für Betriebsangehörige) übernehmen (BSN 11.01.1958).
1963 übernimmt das Diakonische Werk das Haus Seeblick (BSN 03.09.1985 ausführlich), ein weiterer Schnipsel besagt 1972 " Verein für Innere Mission, Wolfsburg e.V.". In 1974 wird genannt das "Diakonische Werk Wolfsburg e.V., Haus Seeblick, Altenerholungsheim".
Seit 1977 wird "Schrader-Ahrens" als Eigentümer des "Seeblick" genannt.
IN ARBEIT
(BSN 1935)
(BSN, 11.01.1958)
.
Ab 1954 zeichnet Gustav Schwetje als Eigentümer verantwortlich; nach Renovierung in 1958 durch die "Erholungsheim der VW G.m.b.H. in Wolfsburg: "Der bisherige Inhaber, G. Schwetje, wird noch eine kurze Übergangszeit als Pächter die Bewirtschaftung des Hauses (mit 22 Zimmern, 40 Betten, nur für Betriebsangehörige) übernehmen (BSN 11.01.1958).
1963 übernimmt das Diakonische Werk das Haus Seeblick (BSN 03.09.1985 ausführlich), ein weiterer Schnipsel besagt 1972 " Verein für Innere Mission, Wolfsburg e.V.". In 1974 wird genannt das "Diakonische Werk Wolfsburg e.V., Haus Seeblick, Altenerholungsheim".
Seit 1977 wird "Schrader-Ahrens" als Eigentümer des "Seeblick" genannt.
Haus Georgi
Bismarckstr. 28 (alt 17)
(ca. 1911, AK: Slg. Boehm 1019)
Die bereits 1906 erbaute Villa bewohnte die Familie des Ingenieurs Werner Lohoff (vgl. Tettenborn-Kolonie) zumindest in den 1930er ff Jahren. Der Berliner Fabrikant Georgi kaufte diese Villa 1956 (BSN 19.12.1957) und steigerte in 1957 die Bettenzahl von 30 auf nunmehr 48 in 30 Zimmern und baute ein Café ein.
"Haus Georgi" in neuer Bewirtschaftung
(BSN, 19.12.1957)
"Nach mehrfachem Wechsel des Pächters ist jetzt ein zehnjähriger Pachtvertrag zwischen dem Besitzer Georgi (sic!) und dem Ehepaar Georg und Georgi (sic!) Boscher zustandegekommen". (BSN 19.12.1957).
HOTEL HAUS GEORGI
(ca. 1964)
Inhaber sind Georg & Georgi Boscher.
Die "Puddingschule" bzw. "Haushaltungsschule von Helldorf" hatte ihren Sitz in den 1950/1960er Jahren ein Haus weiter in der Bismarckstraße 29 (damals 18), welches ca. 1966 Dietrich und Elfriede Harves übernahmen. Bleibt die Frage, ob die Helldorffs auch den Harzer Hof mitbenutzt haben??
"HAUS Georgi" -
DIE PERLE VON BAD SACHSA
(ca. 1965, Prospekt: Slg. Boehm)
Bismarckstraße 28 (Forderseite)
Vermutlich ebenfalls aus 1966 (siehe das folgende braun-rote Prospekt) stammt diese Speisekarte des "PARKHOTEL Haus Georgi, FAMILIE OELKERS" (Ausschnitt Forderseite und Rückseite) mit dem dazugehörigen Einlieger.
(Rückseite)
Einlieger zur darüberstehenden Speisenkarte für das "Mittagessen" am 25.09.1966 im
"KURHAUS - PARKHOTEL - HAUS GEORGI
BAD SACHSA
UNTER GLEICHER LEITUNG
Familie Oelkers"
Bismarckstraße 17 (heute 18)
(vermutlich 1966)
Vermutlich von 1966 stammt wohl dieses Prospekt, welches das wachsende Konstrukt der Familie Oelkers darstellt, u.a. für das "Parkhotel Georgi, Inh. Fam. Wolfgang Oelkers, 32 Betten" und das "Haus Sonnenschein".
Die Oelkers-Betriebe
(wohl Osteroder Kreis-Anzeiger, 27.05.1971)
Auch für die Oelkers-Betriebe war das Führen dieses Haus eine kurze Episode; es spielt in der SONDERBEILAGE BAD SACHSA UND UMGEBUNG von 1971 keine Rolle mehr.
Hotel "Harzer Hof"
(wohl Osteroder Kreis-Anzeiger, 27.05.1971)
Auf selber SONDERBEILAGE BAD SACHSA UND UMGEBUNG erscheint eine Werbeanzeige, die auf neue Bewirtschaftung und Namenswechsel hinweist; den Namen "Paulus Hotel" (Besitzer sind E. u. R. Paulus, noch Bismarckstraße 17) führte das Haus nur sehr kurze Zeit.
Seit 1971 ist hier das "HOTEL HARZER HOF" mit 25 modern eingerichteten Einzel- und Doppelzimmern, Fahrstuhl im Hause, Café-Restaurant, Café-Terrasse und Conferenzräumen für 25 Personen.
Das HOTEL HARZER HOF
Unter den neuen Betreibern K. u. E. Raab erfolgt 1971 die Umbenennung zum "HOTEL HARZER HOF".
(ca. 1974, Prospekt: Slg. Boehm)
"Haus Tannenhof"
1979 wird das bisherige Hotel zum Alten- + Pflegeheim umfunktioniert und das "Haus Tannenhof" durch Familie Küker eröffnet (u.a. BSN 21.04.1995).
(BSN, 21.04.1995)
"Haus Tannenhof"
Um 2012 wird das Nachbarhaus, ehedem Bremer Caféstuben, hinzugekauft.
Zwischenzeitlich (<= 2017) wird im umbenannten HAUS NOBILIS auch Tagespflege angeboten. Auch wird wohl das Nachbargrundstück Bismarckstr. 29
erworben.
Um 2018 gibt die Familie Küker das Eigentum an seinem Betrieb ab, bleibt aber weiterhin Betreiber.
(BSN, 21.04.1995)
Villa Waldblick bis zu Haus Harves
(auch die Bismarckstraße 3 ist in den 1920er Jahren als "Villa Waldblick" bezeichnet worden
ebenso wie später das Haus der Familie Watterott in der Brandstr. 31).
Bismarckstr. 18 (später 29)
Diese großzügige Villa ist für die Fräuleins Agnes und Luise von Lehsten am Ende der damaligen Bismarckstraße 1910 (oder kurz davor) erbaut worden.
Unten:
(ca. 1910, AK: Slg. Boehm 1369)
Spätestens 1920 wird hier der "prakt. Zahnarzt, C. Ossenbühl" hier genannt.
Ob er Eigentümer oder Pächter war, ist z.Zt. nicht bekannt;
vielleicht steht aber gerade diese Anzeige in der Lokalpresse mit dem Wechsel zusammen, denn eine große "Pensionstafel" steht zum Verkauf.
(23.08.1919, Bad Sachsaer Nachrichten)
Unten:
Nachdem Nachbarn dazugekommen sind, kann man um 1920 zurecht von einer "Villenpartie" sprechen (1925, AK, Slg. R. Boehm 1944)
Dem Fernsprechbuch 1935/36 ist unter der Adresse Bismarckstraße 18 ist Frau
"Anna Wendenburg. 309" eingetragen.
Nach dem II. Weltkrieg zieht hier ein die
Heimhaushaltungsschule v. Helldorff
(bisher Steinaer Straße 21, Inhaber der Anstalt: Major Arved von Knobelsdorff, Leitung: Hptm. Manfred von Knobelsdorff, S. v. Helldorff mit 3 Lehrerinnen und 38 Schülern im Alter von 15 bis 19 Jahren - kein Mädchen).
Vermutlich wird diese Schule lediglich von S. v. Helldorff betrieben (z.B. 1961: 17 Mädchen, davon vier auf einem Zimmer)
(1960, 2 Glasnegative: Slg. R. Boehm)
Heimhaushaltungsschule v. Helldorf - Gartenseite"
"Heimhaushaltungsschule v. Helldorf - Schülerinnen beim Unterricht"
Vermutlich 1965 übernehmen Elfriede und Diedrich Harves das Haus und nennen es
Haus Harves
Vermutlich zum Neubeginn durch Elfriede und Diedrich Harves erscheint diese Anzeige in der Lokalzeitung
(BSN 04.08.1965).
Die bisherigen Ansichtskarten werden erstmal aufgebraucht
(vmtl. 1965/1966, AK: Slg. R. Boehm)
Die bisherigen Ansichtskarten werden erstmal aufgebraucht
(vmtl. 1965/1966, AK: Slg. R. Boehm)
oben:
Pension Haus Harves mit Bremer Café-Stube
Bismarckstraße 18 (späte 1970er Jahre, Mehrseitiges Prospekt, Slg. G. Angermüller)
ganz unten:
Hotel Pension Harves mit Gästehaus Bremen und Bremer Café-Stube
Bismarckstraße 29 (über 18) (vor 1984, AK: Slg. G. Angermüller
Das Haus Harves wird mit Bremer Café Stube von Familie Fubel weitergeführt
Übergang von "Elfriede Harves und Familie" an Familie Fubel.
(BSN 28.11.1987).
Dezember 2003 wird die (wohl) letzte Anzeige für dieses Haus im Stadtspiegel aufgegeben....
(Januar 2004, Stadtspiegel)
...seit dem steht das ehedem prächtige Haus leer: ein Lost Place
(Fotos Juni 2009, R. Boehm)
(15.11.2016, Foto: Robert Boehm)
(23.09.2023, Foto: Heinz Meißner)
Bismarckstraße 30
Eine Villa der ganz anderen Art:
1965 läßt der selbständige Speditionskaufmann Helmut Richter diese zeittypische Villa
an der Ecke Bismarckstraße/Mittelstraße erbauen.
Der in Bad Sachsa beliebte Hamburger war ein großer Mäzen des VfB Bad Sacha... und
Zufahrt von der Bismarckstraße
(Internett, Juni 2016)
Prägend für diese Villa ist die 3-stöckige Lobby
(Internett, Juni 2016)
Blick aus der Mittelstraße über Bismarckstraße 30 auf den Minigolf-Platz
(09.04.2007, Foto: Horst Möller)
...und persönlicher Freund von Billi Mo, der regelmäßig bei ihm zu Gast war.
Billy Mo (eigentlich Peter Mico Joachim, * 22.02.193 auf Trinidad, † 16.07.2004 in Hannover
war ein Jazz-Trompeter und Schlagersänger.
Sein in Deutschlands wohl populärster Song, den er auch in unserem Kursaal zum Besten gab, war
"Ich kauf` mir lieber einen Tirolerhut"
Zufahrt von der Bismarckstraße
(Internett, Juni 2016)
Prägend für diese Villa ist die 3-stöckige Lobby
(Internett, Juni 2016)
Bismarckstraße 31
SCHMELZTEICH
in arbeit
Der Überlauf des Schmelzteiches wird neu gestaltet
(FOTO STRUTTMAN, BSN 16.04.1970).
IN ARBEIT